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WM 2022: Boykott? Die Fans haben die Wahl - Kommentar von Julian Meißner

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WM 2022: Boykott? Die Fans haben die Wahl - Kommentar von Julian Meißner

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Wegschauen ist keine Option

In wenigen Tagen startet die Weltmeisterschaft in Katar. Für die Medien steht ein Boykott nicht zur Debatte. Auch für SPORT1 ist Wegschauen keine Option. Ein Kommentar.
Der deutsche Nationalspieler Joshua Kimmich hat kurz vor der Weltmeisterschaft in Katar überraschend tiefe Einblicke in sein Seelen-Leben gewährt.
Julian Meißner
Julian Meißner

Schlauer sein werden wir heute in einer Woche.

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Wenn dann die TV-Einschaltquoten des ersten deutschen Turnierspiels veröffentlicht werden, gibt es eine vorläufige Antwort auf die Frage: Wie ernst meinen es die Deutschen mit der gegenwärtig populären Aussage, man werde die Winter-WM boykottieren?

Wer schaut hin, wer schaut weg? Wie viele Millionen setzen sich um 14 Uhr europäischer Zeit an einem kalten Mittwoch vor den Bildschirm, um sich das Auftaktspiel der DFB-Elf in Katar gegen Japan anzuschauen?

Die Fans haben die freie Entscheidung, ob sie der FIFA ein klares Signal senden. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

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Wegschauen ist keine Option

Die Strippenzieher des Weltfußballs haben den Bogen überspannt. Das ist gemeinhin der Tenor. Ist das Ende der Leidensfähigkeit der Fans wirklich erreicht? Man wird sehen.

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Für die Medien stand und steht ein Boykott nicht zur Debatte. Wegschauen ist keine Option. Wir Journalisten haben die Pflicht zu berichten.

SPORT1 hat drei Reporter in die Wüste geschickt, um sich ein eigenes Bild zu machen und die dringend nötigen Informationen zu transportieren. Von den politischen, humanitären und sozialen Bedingungen, da muss man realistisch sein, nur in eingeschränktem Maße. Die Fassade der Glitzerwelt am Golf ist für die Endrunde auf Hochglanz poliert.

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Der Umgang der Spieler und Funktionäre mit diesem Turnier, bei dem die FIFA ihr Geschäft auf die Spitze getrieben hat, ist relevant und wird mit Spannung erwartet.

Rahmenbedingungen als zentrale Geschichte

Vornehmlich aber sind wir vor Ort, um über den Sport selbst zu berichten. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM).

Kann Lionel Messi endlich seine Prophezeiung erfüllen? Wird Frankreich vom Fluch des Titelverteidigers erfasst? Gelingt es Neymar, dem fußballbesessenen Brasilien nach 20 Jahren wieder den Titel zu bescheren? Und nicht zuletzt: Kann die deutsche Mannschaft das traurige Ende der Ära Löw vergessen machen?

Früher hätten diese Themen die Schlagzeilen bestimmt. Nun befassen sich die wenigsten Zeitungsartikel und Fernsehbeiträge damit. Die einst in den Randspalten oder in launigen Tagebüchern transportierten Rahmenbedingungen sind zur zentralen Geschichte geworden.

Das hat absolut seine Berechtigung! Die Korruption, die Klimasünden, die Menschenrechtsverletzungen. Die offen zur Schau gestellte Homophobie. Der Gigantismus, die gekauften Fans, der irre Wettkampfkalender - man weiß gar nicht, wo man bei all den Perversionen ansetzen soll mit der Kritik. Und die ersten Berichte aus Katar über den Umgang mit der Presse lassen Schlimmes befürchten.

Schattenseiten werden beleuchtet

Aber muss man deshalb die Fußballspiele als Kern dieses Events - und nie war der Begriff angebrachter - ignorieren?

Wir jedenfalls werden mit sportlichem Fokus, aber auch in allen Facetten über die WM berichten, Schattenseiten beleuchten.

Wir orientieren uns dabei übrigens an den Interessen unserer Nutzer. Wobei wir wieder bei den TV-Quoten wären.

Global betrachtet werden sich die Auswirkungen der skandalösen Rahmenbedingungen des Turniers auf das Zuschauerinteresse wohl in Grenzen halten. Die mitteleuropäische Perspektive ist eine spezielle. Ist die WM in Katar schlimmer als die in Russland 2018, ein Boykott jetzt die richtige Lösung?

Jeder Konsument kann und sollte das für sich selbst entscheiden.

Ob die Deutschen wirklich weg-, oder dann doch hinschauen, werden wir zumindest im Ansatz nach dem Spiel gegen Japan wissen.

Alles zur WM 2022: