Dieses Experiment ging fürs Erste nach hinten los!
Bricht Flick seinen System-Test ab?
Bundestrainer Hansi Flick testete am Montagabend in Bremen gegen die Ukraine mit einem neuen Spielsystem mit Dreierkette und neuer Doppelspitze. Trotz des mageren 3:3 gegen den Weltranglisten 30. und vieler eklatanter Fehler des Defensivverbundes will der DFB-Coach allerdings vorerst an seiner Taktik festhalten.
„Nein!“, sagte Flick energisch auf die Frage, ob das Experiment schon wieder beendet sei. „Wir haben einen Plan, was das Ganze betrifft, das werden wir weiterhin durchziehen.“
Fehleranfälligkeit und fehlende Durchschlagskraft
Gegen die Ukraine spielte Matthias Ginter als zentraler Abwehrspieler flankiert von Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger. Auf den Außenpositionen verteidigten David Raum und Marius Wolf.
Vor allem das linke Abwehrduo Raum/Schlotterbeck war im ersten Durchgang extrem fehleranfällig. Zudem entwickelte das deutsche Team im Angriff mit Niclas Füllkrug, der immerhin zum 1:0 traf, und Leroy Sané zu wenig Durchschlagskraft.
Das Mittelfeld-Zentrum mit Leon Goretzka als Sechser und den beiden Achtern Joshua Kimmich und Julian Brandt spielte außerdem viel zu fahrig.
„Die Fehler dürfen wir nicht machen“
„Das sind Automatismen, die Spiele und Training brauchen, daran werden wir arbeiten - und Dinge, die wir nicht gut gemacht haben, klar ansprechen und trainieren“, sagte Flick.
Und Kapitän Kimmich meinte, es sei „mit der Fünferkette nicht alles schlecht“ gewesen. „Ob mit Fünfer- oder Viererkette“, ergänzte der Bayern-Star, „die Fehler dürfen wir nicht machen.“
Im 1000. DFB-Spiel hatte Flick unter Pfiffen des enttäuschten Bremer Publikums den System-Test nach einer guten Stunde abgebrochen und auf ein 4-3-3 umgestellt. „Ich glaube nicht, dass wir die Mannschaft überfordert haben“, sagte er. „Wir brauchen noch ein anderes System. Wir haben individuell aber Fehler gemacht, die wir nicht machen dürfen.“
Am Freitag testet das DFB-Team in Warschau gegen Polen (Ab 20.45 Uhr im LIVETICKER). Gut möglich, dass Flick dann auf BVB-Star Emre Can als klaren Sechser setzt und der frisch gebackene Champions-League-Sieger Ilkay Gündogan eine zentrale Rolle einnimmt. Letzterer stößt am Mittwoch mit Inter-Profi Robin Gosens zum DFB-Team dazu.
Auch die Leipziger Lukas Klostermann und Benjamin Henrichs sowie Conference-League-Sieger Thilo Kehrer (West Ham) sind Optionen.