Zehn Punkte aus den ersten sieben Bundesligaspielen sind nicht das Ergebnis, was Spieler, Verantwortliche und Umfeld von Eintracht Frankfurt zum Saisonstart erhofft haben.
Bobic-Ansage ist mutig und richtig!
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Vor allem die fehlenden Heimsiege gegen Werder Bremen und Arminia Bielefeld (jeweils 1:1) schmerzen bei den Ambitionen, die der hessische Traditionsverein hat.
Fredi Bobic wagte sich dennoch in einem vereinseigenen Interview aus der Deckung und verkündete überraschend offensiv: "Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen und uns im vorderen Drittel der Tabelle etablieren. Das ist ambitioniert, aber nicht unmöglich.”
Vorderes Drittel bedeutet übersetzt Top 6. Diese Aussage ist mutig - und sie ist richtig.
Trotz fehlender Ergebnisse war die Eintracht in allen Partien - die 0:5-Klatsche in München einmal ausgenommen - dem Gegner überlegen.
Kostic-Rückkehr macht Hoffnung
Seit dem Restart im Mai holte die Mannschaft von Trainer Adi Hütter in 17 Begegnungen 27 von 51 möglichen Punkten, was im Normalfall aktuell Platz sechs oder sieben mit Tuchfühlung zu den Champions-League-Rängen bedeuten würde.
Die auch über die Sommerpause kaum veränderte Mannschaft wurde mit Amin Younes (der aktuell allerdings wegen eines positiven Coronatests ausfällt) verstärkt, zudem überraschte Rückkehrer Aymen Barkok mit seiner erfrischenden Spielweise.
In der Abwehr sieht sich die Eintracht schon für die Zeit nach David Abraham gerüstet, ganz vorne agiert mit André Silva einer der aktuell stärksten Stürmer der Bundesliga konstant auf ganz hohem Niveau, und mit Filip Kostic kommt nach fünfwöchiger Verletzung der Schlüsselspieler zurück.
Eintracht muss sich gegen Topteams behaupten
Die Mannschaft hat also Qualität und einen Coach, der schon mehrmals bewiesen hat, diese ausschöpfen zu können. Bobic erhöht nun vor den Partien gegen die Topmannschaften aus Leipzig, Dortmund oder Gladbach auch verbal den Druck auf das gesamte Team.
Der Zeitpunkt ist gut gewählt, die Frankfurter können in den kommenden Wochen ihre Ambitionen untermauern. Dafür aber müssen die Torchancen besser genutzt und die leichten Gegentreffer vermieden werden.
Nach sieben Spieltagen schon das Handtuch werfen und sich mit Mittelmaß begnügen? Das wäre bei dem noch lang andauernden Marathonlauf viel zu früh.