Zu Beginn der Saison wurde Borussia Dortmund noch für seine Betonabwehr gefeiert, mittlerweile ist davon nur noch der bröckelige Putz übrig.
Historische Abwehrmisere beim BVB
An den ersten fünf Spieltagen kassierte die Dortmunder Defensive um Torhüter Roman Bürki keinen einzigen Gegentreffer. Den eigenen Startrekord der Saison 2001/02 baute der BVB mit letztlich 516 gegentorlosen Minuten aus.
Davon kann die Borussia aktuell nur träumen: Die 1:2-Niederlage beim VfB Stuttgart war in der Bundesliga bereits das fünfte sieglose Spiel in Folge. Nur einen Punkt holten die Schwarz-Gelben in dieser Zeit.
BVB-Abwehr zuletzt 1991 so löchrig
Insgesamt 14 Gegentore kassierte das Team von Trainer Peter Bosz in diesen Spielen - so viele gab es zuletzt vor 26 Jahren binnen fünf Ligapartien. Damals musste der BVB an den ersten fünf Spieltagen der Saison 1991/92 14 Gegentore hinnehmen.
Bezeichnend für die aktuelle Abwehrmisere war in Stuttgart das erste Gegentor: Marc Bartra und Keeper Roman Bürki servierten mit einer Slapstick-Einlage VfB-Stürmer Chadrac Akolo den Treffer auf dem Silbertablett.
"Wenn wir relativ frühzeitig ein Gegentor bekommen, ist das immer ungünstig. Diese Dinge müssen wir schnellstmöglich abstellen. Das ist generell nicht gut für unser Spiel", sagte Mario Götze. "Das 1:1 ist uns zu einem guten Zeitpunkt gelungen, aber dann kriegen wir direkt nach der Halbzeit wieder das Gegentor. Das ist natürlich ein kleiner Genickbruch."
Bürki zuletzt mehrfach im Fokus
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison gab Bürki eine unglückliche Figur ab. In der Liga verschuldete der Schweizer sowohl beim Remis in Frankfurt (2:2) als auch bei der Niederlage in Hannover (2:4) einen Elfmeter. Dazu leistete er sich beim 1:1 in der Champions League bei APOEL Nikosia einen folgenschweren Patzer beim Gegentor und musste dafür heftige Kritik einstecken.
"Ich möchte mich ganz und gar nicht aus der Kritik rausziehen. Im Gegenteil: Gerade das Tor gegen Nikosia oder die Entstehung eines Elfmeters, das sind ganz klar meine Fehler und meine Mitschuld", hatte Bürki vergangene Woche im SPORT1-Interview gesagt.