Großer Auftritt von Tim Wiese vor seinem Wrestling-Debüt am Donnerstag in München: Beim WWE-Gastspiel in der Frankfurter Festhalle zog der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter die Blicke und Objektive auf sich und legte sich auf der Pressekonferenz mächtig ins Zeug.
Wiese: Auf Pausenhof Hogan gespielt
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Umrahmt von den WWE-Größen Sheamus und Cesaro sprach "The Machine", wie der 34-Jährige nun heißt, über seinen Weg zum Showkampf: "In den 90ern war Wrestling unheimlich groß in Deutschland. In der Schule gab es nur ein Thema, und das war nicht Fußball, das war Wrestling. Seither bin ich infiziert und habe es immer weiterverfolgt."
Wiese verriet, dass er schon damals den Giganten der Szene nacheiferte: "Bret Hitman Hart, Hulk Hogan, der Undertaker - das waren diejenigen, auf die wir geschaut haben, die wir auch nachgespielt haben in den Pausen oder auf den Spielplätzen."
Als nach dem unrühmlichen Ende seiner Fußballerkarriere bei der TSG Hoffenheim und monatelangem Bodybuilding die Anfrage von WWE kam, habe er sie zunächst für einen Scherz gehalten.
Nun aber steigt der Rheinländer tatsächlich in den Ring und versprach, dass dem Debüt im Team mit Sheamus und Cesaro noch einige Matches folgen werden. Gegner im ersten Kampf des Ex-Nationaltorwarts sind die Shining Stars Epico und Primo sowie Bo Dallas, alles andere als ein klarer Sieg wäre eine große Überraschung.
Welche Begeisterung "The Machine" entgegenschlägt, wurde bereits in Frankfurt deutlich, als er lediglich für ein Interview durchs Spalier der Fans schritt. Wiese-Sprechchöre, Wiese-Pappschilder - der Hype um den langjährigen Werder-Torhüter dürfte beim Premierenmatch in München noch gewaltiger werden.
Gegenwind von Skeptikern lässt den 1,93-Meter-Koloss dagegen völlig kalt: "Was andere Leute sagen, ist mir sowas von wurscht." Er wolle sein neues Business mit dem gleichen Ehrgeiz durchziehen, der ihn schon im Fußball antrieb: "Und natürlich ist es mein Ziel, auch ganz nach oben zu kommen."
Im Performance Center in Orlando, Florida habe er erlebt, wie hart das WWE-Training ist. Entsprechend groß ist der Respekt vor seinen Mitstreitern: "Sechs, sieben Stunden täglich zu trainieren, das ist ja wahnsinnig", meint Wiese. "Da muss man schon unheimlichen Willen zeigen. Und den hat der liebe Gott mir geschenkt. Deswegen werde ich Vollgas geben."