Karl Geiger hat die deutschen Skispringer am vorletzten Wochenende vor der WM vor ihrem schlechtesten Ergebnis der Saison bewahrt.

Beim überlegenen Sieg des Polen Kamil Stoch in Lahti rettete Geiger als Sechster die mäßige DSV-Bilanz, zweitbester DSV-Adler war Youngster Martin Hamann auf Rang 15.

Andreas Wellinger verpasste genau ein Jahr nach seinem Olympiasieg sogar den zweiten Durchgang. Geiger kletterte mit seinem starken zweiten Sprung auf 129,0 m noch vom 16. Rang nach vorne und verhinderte den ersten Saison-Wettkampf ohne deutsches Top-Ten-Ergebnis.

"Ich wusste, dass noch etwas drin ist. Der erste Sprung war daneben, der zweite richtig gut. Ich bin glücklich, dass die Schritte in die richtige Richtung gehen. Wenn die Sprünge kommen, kommen sie richtig", sagte Geiger nach seinem ersten einstelligen Ergebnis des Jahres in der ARD.

Schuster bedient: "Sehr ernüchternd"

"Bis auf Karl war das sehr, sehr ernüchternd, das muss man klar sagen. Jeder ist stark mit sich selbst beschäftigt. Das war sehr verkrampft", sagte Werner Schuster.

Der Noch-Bundestrainer hatte am Samstag über Rang zwei im Teamwettkampf gejubelt, 24 Stunden später folgte im Abwesenheit des zuletzt starken Markus Eisenbichlers aber die kleine Ernüchterung.

Hinter Geiger, der schon im Teamspringen überragt hatte, holte Hamann sein bestes Karriereergebnis. Stephan Leyhe (16.) und Richard Freitag (19.) sammelten keine zwei Wochen vor der WM in Seefeld (19. Februar bis 3. März) ebenfalls Punkte. Wellinger (32.) und Constantin Schmid (Oberaudorf/33.) gingen dagegen leer aus.

Stoch in toller Form

Blendend in Form zeigte sich dagegen Olympiasieger Stoch bei seinem zweiten Sieg in Folge. Der Pole gewann mit Flügen auf 132,5 und 129,0 m mit 280,9 Punkten vor Vierschanzentournee-Gewinner Ryoyu Kobayashi (263,7). Dritter wurde der Norweger Robert Johansson (260,1).

Schon am Samstag hatte Geiger im Teamwettkampf geglänzt. Dem Oberstdorfer gelang in beiden Durchgängen der beste Flug der Konkurrenz, am Ende hätte es sogar fast zum Sieg gereicht. Der ging aber mit 953,6 Punkten an Österreich, die einstigen Seriensieger holten vor Deutschland (942,6) und Japan (929,5) ihren ersten Teamerfolg seit März 2017.