Weißes Chaos in Bischofshofen: Heftiger Schneefall hat am Samstag zu einer Absage und Neuansetzung der Qualifikation für das abschließende Skispringen der Vierschanzentournee geführt.
Wetterbesserung in Bischofshofen
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Im Laufe des Samstags war rund ein Meter Neuschnee gefallen, rund um Bischofshofen galt Warnstufe 4 (extreme Unwetterwarnung). Daraufhin fielen zunächst die beiden Trainingsdurchgänge aus.
Um 15.55 Uhr erfolgte dann die Absage der für 17 Uhr geplanten Qualifikation, die nun am Sonntag (ab 14.30 Uhr im LIVETICKER) unmittelbar vor dem für 17 Uhr (im LIVETICKER) angesetzten Wettkampf stattfinden soll, der dann nicht im K.o.-, sondern im gewohnten Weltcup-Modus ausgetragen werden würde.
Nachlassende Schneefälle am Sonntag stimmten die Veranstalter optimistisch, das Programm wie geplant durchzuziehen. Das Training begann pünktlich um 13.30 Uhr, auch die Qualifikation konnte um 14.30 Uhr gestartet werden.
DSV-Springer nicht einmal an der Schanze
Die deutschen Springer um den Gesamtzweiten Markus Eisenbichler hatten zum Zeitpunkt der Absage den Weg zur Paul-Außerleitner-Schanze noch nicht angetreten, warteten entspannt im Teamhotel ab.
"In der Summe ist es ein bisschen schade. Ein paar Trainingssprünge hätten uns ganz gut getan. Aber unter diesen Bedingungen macht es wenig Sinn. Hoffen wir auf eine Wetterbesserung", sagte Bundestrainer Werner Schuster.
Seit 6 Uhr in der Früh hatten am Samstag mehr als 100 Helfende an der Schanze gearbeitet, dennoch war ein regulärer Sprungbetrieb nicht möglich. Zudem war die Räumung der Tribünen nicht zu bewältigen.
"Es gibt hier Schneebläser, die die Spur frei blasen. Aber wo soll man das hinblasen? Nach oben, nach unten, nach links, nach rechts? Und dazwischen kann man den Hang nicht mehr gut präparieren, da müsste man immer Pausen einlegen. Da wären die besten Springer dann schon leicht gefährdet", sagte Schuster.
Hofer hofft auf weniger Schnee
Für Sonntag sind weitere Schneefälle angesagt. Daher müssen die Verantwortlichen alle Eventualitäten einplanen. Der aktuelle Fahrplan sieht so aus, dass das Training um 13.30 Uhr und die Qualifikation um 14.30 Uhr nachgeholt werden sollen.
FIS-Renndirektor Walter Hofer hofft, dass die Schneefälle ab Sonntagvormittag schwächer werden. "Danach hoffen wir auf ein Zeitfenster, um die Schanze gut zu präparieren. Um 17 Uhr soll regulär der Wettkampf starten, aber ohne K.o.-Modus."
Gestartet wird dann wie bei jedem anderen Weltcupwettbewerb auch nach dem Stand im ersten Durchgang - in umgekehrter Reihenfolge.
Was passiert bei weiterem Schnee?
Spielt das Wetter auch sonntags komplett verrückt und wird das Springen immer weiter nach hinten verschoben, kann der Wettkampf auch in nur einem Durchgang ausgetragen werden. Allerdings nur unter der Bedingung, dass alle Springer vorher einen Trainingssprung absolviert haben.
Sollte ein reguläres Springen gar nicht möglich sein, wäre es das erste Mal in der 67-jährigen Geschichte der Vierschanzentournee, dass nur drei Springen absolviert würden. 2007 wurde bereits nur auf drei Schanzen gesprungen, aber vier Wettkämpfe veranstaltet. In Bischofshofen wurden zwei separate Wettkämpfe durchgeführt.
Eine andere Möglichkeit ist auch, dass das Springen auf Montag verschoben wird. Allerdings ist diese Variante aufgrund fehlender TV-Übertragungszeiten und organisatorischer Schwierigkeiten (Hotel- und Reisekosten) äußerst unwahrscheinlich.