Es ist das größte Event im Kalender der Skispringer, die Vierschanzentournee. Am Sonntag steigt in Oberstdorf das erste Springen der 67. Ausgabe und die Sehnsucht nach einem deutschen Erfolg ist groß (Vierschanzentournee, Springen in Oberstdorf ab 16.30 Uhr im LIVETICKER).
DSV-Adler kämpfen gegen Trauma
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Seit nunmehr 17 Jahren warten die Fans auf einen Gesamtsieg eines deutschen Adlers. Trotz seines 23. Platzes in der Qualifikation ruhen die deutschen Hoffnungen auf Karl Geiger.
Die Form ist da, der Kopf ist klar - jetzt sollen die Schattenbergschanze, die Geiger in- und auswendig kennt, und viele bekannte Gesichter unter den 25.000 Fans im Wettkampf am Sonntag die restlichen Prozent herauskitzeln.
Geiger will sich keinen Druck machen
"Familie, Freunde und Bekannte unter den Zuschauern zu wissen, ist einfach ein tolles Gefühl", sagt Geiger, der sich nicht den ganz großen Druck machen will: "Tournee hin, Tournee her, ich werde mich weiterhin auf jeden einzelnen Wettkampf fokussieren. Was am Ende rauskommt, hängt von vielen Kleinigkeiten ab, die man nicht beeinflussen kann."
Auch Bundestrainer Werner Schuster sieht die nötige Vorarbeit nach kurzer Weihnachtspause als erledigt an: "Wir haben alles für eine erfolgreiche Tournee getan, wollen mutig und frech agieren, unsere Chancen nutzen. Von der Unterstützung unserer Fans können sich die Aktiven tragen lassen."
Angesichts der mächtigen Konkurrenz mit Weltcup-Überflieger Ryoyu Kobayashi aus Japan und dem polnischen Titelverteidiger Kamil Stoch, der die vergangenen fünf (!) Tourneespringen gewonnen hat, weiß Schuster, dass der Weg zum ersten deutschen Gesamtsieg seit Sven Hannawald 2001/02 brutal schwer wird.
In Oberstdorf kann man die Tournee verlieren
"Der Erfolgshunger ist groß, aber wir haben gelernt, nichts zu erzwingen. Wir haben ein paar Springer in guter Position, stellen aber nicht den Topfavoriten", sagt er.
Die Bedeutung des Auftakts in Oberstdorf ist dem Österreicher bewusst: "Traditionell müssen schon nach dem ersten Springen viele Favoriten ihre Hoffnungen begraben. Andere nutzen ein gutes Abschneiden, um in den Tournee-Flow zu kommen, der vieles möglich machen kann."
Auf der einstigen Schanze der Deutschen - von 1992 bis 2002 sah Oberstdorf acht Siege der DSV-Adler, danach nur noch einen Sieg durch Severin Freund 2015 - ist rein statistisch ein Auftakterfolg keine Pflicht, um letztlich am 6. Januar in Bischofshofen vorne zu liegen.
Ernüchternde deutsche Bilanz
Seit 1993 holten nur zehn von 25 Auftaktsiegern den Gesamterfolg. Ernüchternd die deutsche Bilanz: Von den neun letzten Oberstdorf-Siegern setzte sich nur Hannawald 2001/02 durch.
Neben Geiger zählt auch Olympiasieger Andreas Wellinger zu den deutschen Hoffnungen. Bei der Quali am Samstag zeigten auch einige Youngster, darunter David Siegel eine ansprechende Performance.
Topfavorit auf den Sieg an der Schattenbergschanze ist der Japaner Ryoyu Kobayashi. In der Qualifikation wurde er hinter Überraschungssieger Stefan Kraft zwar nur Zweiter, sein ungeheures Potenzial hat er aber bereits gezeigt.
Die Paarungen des 1. Durchgangs mit deutscher Beteiligung:
David Siegel (7.) - Junshiro Kobayashi (Japan/44.)
Andreas Wellinger (10.) - Markus Schiffner (Österreich/41.)
Richard Freitag (12.) - Wladimir Sografski (Bulgarien/39.)
Constantin Schmid (14.) - Manuel Fettner (Österreich/37.)
Pius Paschke (16.) - Daniel Andre Tande (Norwegen/35.)
Stephan Leyhe (17.) - Martin Hamann (34.)
Felix Hoffmann (22.) - Jakub Wolny (Polen/29.)
Karl Geiger (23.) - Anders Fannemel (Norwegen/28.)
Severin Freund (24.) - Naoki Nakamura (Japan/27.)
Markus Eisenbichler (30.) - Jernej Damjan (Slowenien/21.)
Moritz Baer (36.) - Timi Zajc (Slowenien/15.)
So können Sie die Vierschanzentournee LIVE verfolgen:
TV: ZDF, Eurosport
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Ticker: SPORT1.de