Skispringer Richard Freitag (Aue) hat bei der nach dem dritten Durchgang wegen starker Winde abgebrochenen Flug-WM in Oberstdorf die Bronzemedaille gewonnen.
Nach Abbruch! Freitag holt Bronze
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Gut zwei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Vierschanzentournee in Innsbruck musste sich Freitag in seiner Wahlheimat nur dem Norweger Daniel Andre Tande und Tournee-Sieger Kamil Stoch (Polen) geschlagen geben.
"Unglaublich, ich kann gar nicht mehr richtig denken. Wahnsinn, was in den paar Flügen hier alles passiert ist", sagte Freitag in der ARD. Bundestrainer Werner Schuster, der nach überstandener Erkältung wieder an der Schanze stand, war begeistert: "Das ist fantastisch. Er hat sich seine erste Medaille redlich verdient."
Der 26 Jahre alte Freitag, der erstmals in einer Einzelkonkurrenz bei einer großen Meisterschaft auf dem Podest landete, hatte nach zwei Durchgängen auf dem zweiten Platz gelegen.
Bei starkem Rückenwind zeigte er dann aber seinen schwächsten Flug und fiel mit seinen 190,5 m hinter Stoch, der bei schwierigen Bedingungen 211,5 flog, zurück.
Erster großer Einzeltitel für Tande
Tande, der im dritten Durchgang bei 200,0 m landete, siegte mit 651,9 souverän vor Stoch (638,6). Für den Norweger ist es der erste große Einzeltitel, 2016 hatte er bereits mit Norwegens Team WM-Gold im Skifliegen geholt.
Freitag (627,6) hatte 19,2 Punkte und damit umgerechnet 16 Meter Vorsprung auf den drittplatzierten Weltrekordler Stefan Kraft (Österreich).
Andreas Wellinger (Ruhpolding) rückte nach starken 213,0 m auf Platz sieben (599,7), der deutsche Rekordhalter Markus Eisenbichler (Siegsdorf) mit 203,0 m auf Platz elf (560,1) vor. Stephan Leyhe (Willingen/183,5) fiel mit 184,5 m auf den 20. Rang (502,9) zurück.
Zum Abschluss der WM im Allgäu wird am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) der Teamwettbewerb ausgetragen. Titelverteidiger ist Norwegen, die DSV-Adler hatten vor zwei Jahren am Kulm in Bad Mitterndorf/Österreich Platz zwei belegt.