Jens Weißflog sieht großen Nachholbedarf bei den Skispringerinnen, was die mediale Aufmerksamkeit betrifft. "Es ist, glaube ich, ein nicht erklärbares Phänomen, warum eine Sportart plötzlich gehypt wird und warum nicht", sagte die Skisprung-Legende im SPORT1-Interview.
Weißflog wirbt für Vogt
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Entsprechend sieht Weißflog andere gefordert: "Aus meiner Sicht wurden die Hausaufgaben von den Verbänden und den Sportlern gemacht. Es liegt eher an denen, die darüber reden und schreiben, ob das einen neuen Stellenwert bekommt oder ob sie in Carina Vogt oder in Severin Freund einen Typ entdecken oder nicht."
Vogt hatte nach ihrem Olympiasieg in Sotschi bei den Nordischen Weltmeisterschaften in Falun Gold von der Normalschanze und in der Mixed-Mannschaft geholt, stand aber klar im Schatten der Männer um Weltmeister Severin Freund.
Erst 2009 nahmen erstmals auch Frauen im Skispringen an einer WM teil, 2014 gaben sie dann ihr Debüt bei Olympia. "Severin Freund überstrahlt sicherlich alles", sagte Weißflog SPORT1. Selbst eine so erfolgreiche Springerin wie Vogt hat es da schwer.
Schon vor der WM hatte sie sich Mehr Frauen-Wettbewerbe von Großschanzen gewünscht und sogar vom Skifliegen geträumt: "Bevor ich irgendwann aufhöre, würde ich gerne mal 200 Meter springen."
Am Freitag und Samstag bekam Vogt in Waldstetten und ihrem Geburtsort Schwäbisch Gmünd jeweils einen offiziellen Empfang. In Schwäbisch Gmünd wurde zudem ein Weg nach ihr benannt.