Beim Super G der Männer im italienischen Bormio haben sich zwei weitere schwere Stürze ereignet.
Fangzaun-Crash hat böse Folgen
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Der Norweger Stian Saugestad hebelte bei seiner Fahrt auf der ohnehin anspruchsvollen und weiterhin spiegelglatten Strecke aus, knallte auf den Rücken und rutschte bei hoher Geschwindigkeit in die Fangzäune. Das Rennen wurde anschließend unterbrochen, Saugestad wurde behandelt und schließlich mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert. Der 26-Jährige wirkte zumindest ansprechbar, bewegte sich aber kaum.
Wie der norwegische Teamarzt Marc Strauss der Nachrichtenagentur NTB später mitteilte, hat Saugestad eine Gehirnerschütterung erlitten, "aber seinem Körper geht es gut". Saugestads Situation sei "nicht ernst".
Folgenschwerer war am Ende ein Sturz des Österreichers Daniel Hemetsberger, der ebenfalls im Fangzaun landete. Der 27-Jährige erlitt einen Riss des vorderen Kreuzbandes, einen Innenbandriss und einen Meniskusriss im linken Knie.
Klemen Kosi crashte bei der Abfahrt
Bei der Abfahrt einen Tag zuvor war der Slowene Klemen Kosi böse zu Fall gekommen. Kosi durchbrach nach seinem Sturz die Fangzäune am Rand der Strecke und blieb zunächst regungslos liegen. Nachdem er behandelt wurde, konnte er sich aufrichten und wurde zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus geflogen. Kose erlitt ein Gesichtstrauma, eine gebrochene Nase und ausgeschlagene Zähne.
Dominik Paris gewinnt erneut
Das Rennen entschied der Italiener Dominik Paris, der bereits die Abfahrt gewonnen hatte, für sich. Bei seinem elften Weltcupsieg lag Paris nur 0,01 Sekunden - umgerechnet: 24 Zentimeter - vor Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich, Dritter wurde Aleksander Aamodt Kilde (+0,46 Sekunden).
Bester Deutscher war an seinem 30. Geburtstag Josef Ferstl als Elfter (+1,34), Andreas Sander rehabilitierte sich für Platz 35 in der Abfahrt als 14. (+1,56). Dominik Schwaiger zeigte mit der hohen Startnummer 59 eine couragierte Fahrt und holte als 30. (+2,56) noch einen Weltcuppunkt.
Die deutschen Läufer hatten durchaus Chancen auf eine bessere Platzierung. Ferstl, als Sechster gestartet, hatte zunächst im oberen Streckenabschnitt die beste Zwischenzeit, Sander war in den ersten Passagen sogar schneller als Sieger Paris. Doch auf dem längsten Super-G im Weltcup handelten sie sich danach mehr und mehr Rückstand ein.
"Es war schwierig, das richtige Mittel zu finden", sagte Ferstl über einen Kurs "mit Tücken" und fügte selbstkritisch an: "Ich bin ein bisschen zu taktisch gefahren. ich hätte mehr attackieren sollen, das war zu wenig Risiko."