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Vom Langschläfer zum Helden

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Vom Langschläfer zum Helden

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Vom Langschläfer zum Helden

Vor 14 Jahren verschlief Florian Eckert den Weltcup-Auftakt, um bei der WM die Abfahrtswelt aufzumischen. Wolfgang Kleine blickt zurück.

Am Wochenende startet mit den Weltcup-Riesenslaloms der Frauen und Männer in Sölden die neue alpine Ski-Saison. Diesmal fehlt der verletzte Mitfavorit Felix Neureuther.

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Vor 14 Jahren fehlte ein anderes großes deutsches Ski-Talent: Florian Eckert. Am 30. Oktober 2000 hatte der spätere "Bulle von Tölz" seinen geplanten Start am Rande der Rennstrecke regelrecht verschlafen.

Eckerts Uhr war defekt. Während die Konkurrenz um den Sieg kämpfte, fuhr sich der Newcomer noch ein und kam nicht rechtzeitig zum Start. DSV-Cheftrainer Martin Oßwald war stinksauer, ein intensives Gespräch mit dem Langschläfer folgte.

Das schien gewirkt zu haben. Denn gut drei Monate später sorgte dieser Florian Eckert für mehr als nur Aufsehen. Ich erinnere mich noch gut an die dramatischen Ereignisse auf der Piste, in den Reporter-Kabinen und vor dem TV-Schirm.

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"Ausgerechnet Eckert!" 2001 droht ein Deutscher die WM-Party der Austria aufzumischen. Die "ORF"-Reporter packt die Verzweiflung.

"Der Eckert!" Der österreichische TV-Reporter Robert Seeger, mit Erstaunen und Verzweiflung in der Stimme, konnte es kaum fassen.

Ein 22-jähriger Deutscher schickte sich an diesem 7. Februar 2001 an, die österreichische Abfahrts-Welt bei der Ski-WM in St. Anton aus den Angeln zu heben.

Dabei ging doch zuvor alles seinen gewohnten und für Österreich erhofften Gang. Die beiden Austria-Stars Hannes Trinkl und Hermann Maier lagen in Führung.

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Sie strahlten im Ziel mit der Sonne über der Kandahar-Strecke um die Wette. Österreich konnte sich aufs Jubeln vorbereiten.

Doch dann geschah etwas, was bei den Fans im Skistadion und vor den Fernsehern fast einen kollektiven Herzinfarkt auslöste.

Doch nicht nur bei denen. Auch in der eigenen Redaktion wurde mitgefiebert.

Die Nasen hingen fast im TV-Schirm, als mit Startnummer 25 zu seinem Geburtstag ein junger Mann namens Florian Eckert zur ersten Zwischenzeit kam - Bestzeit.

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"O Gott, dieser Eckert!" Seeger verzweifelte, sein Co-Kommentator Armin Assinger war fast sprachlos.

Und Eckert raste weiter den Hang hinunter. Der Eisfall - zweite Zwischenzeit: Bestzeit! Ungläubiges Staunen. Die Sensation bahnte sich an. Seeger immer unruhiger. Er stöhnt. Dritte Zwischenzeit - Bestzeit!

Weitere Verzweiflung macht sich in der "ORF"-Kabine breit. Nur noch der Zielschuss.

Und dann erreicht Eckert das Ziel. Die "3" leuchtet auf der Anzeigentafel auf. Bronze für den jungen Deutschen.

Aber die Szene, die sich in der "ORF"-Kabine abspielte, toppte alles. Seeger lag nach hinten gebeugt über der Stuhllehne, Assinger mit dem Kopf vorne auf dem Reporter-Pult.

"Schwein gehabt!" Gold für Trinkl, Silber für Maier - und "nur" Bronze für Eckert.

Dennoch herrschte natürlich auch in Deutschland Begeisterung.

TV-Legende Harry Valerien hätte damals den jungen Eckert nach dessen Husarenstück gefeiert und ausgerufen: "Der Bursch - Sapradiii!"

Wolfgang Kleine hatte als Journalist seine Feuertaufe bei der Fußball-WM 1974 in Deutschland. Danach wurden für ihn zahlreiche Handball-Spiele, die Berichterstattung vom Leichtathletik-Europacup 1979 und die Begleitung der Tour de France 1996 bis 1998 unvergessliche Erlebnisse. Aber eines bleibt besonders in Erinnerung: Das Wintermärchen der Olympischen Spiele 1994 in Lillehammer.