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Kombinierer Johannes Rydzek holt WM-Gold von der Normalschanze

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Kombinierer Johannes Rydzek holt WM-Gold von der Normalschanze

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Rydzek sichert sich WM-Gold

In einem packenden Schlussspurt macht Johannes Rydzek den größten Erfolg seiner Karriere klar und siegt vor einem Italiener. Favorit Eric Frenzel verpasst das Podest.
Johannes Rydzek jubelt nach Bronze bei der nordischen Ski-WM in Falun
Johannes Rydzek jubelt nach Bronze bei der nordischen Ski-WM in Falun
© Getty Images

Johannes Rydzek fiel völlig erledigt in den Schnee, dann rappelte sich der Überraschungs-Weltmeister der Kombinierer auf, riss die Ski in die Höhe und brüllte seine Freude gen Himmel:

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Nicht Topfavorit Eric Frenzel, sondern sein Kronprinz hat dem deutschen Team bei der WM im schwedischen Falun das erste Gold beschert. (SERVICE: Zeitplan und Ergebnisse der Nordischen Ski-WM)

"Im Ziel habe ich gedacht: Zwick mich bitte jemand, ich glaub, ich träume. Das war so ein bewegender Moment, ich konnte es erst gar nicht glauben", sagte der 23 Jahre alte Oberstdorfer, der an einem chaotischen Wettkampftag mit langen Verzögerungen dank eines taktischen und läuferischen Meisterstücks den größten Erfolg seiner Karriere feierte.

Johannes Rydzek ließ Alessandro Pittin im Schlussspurt keine Chance
Johannes Rydzek ließ Alessandro Pittin im Schlussspurt keine Chance

Rydzek kocht Pittin gnadenlos ab

Auf dem letzten Kilometer hatte Rydzek, der 2011 in Oslo als 19-Jähriger bereits dreimal WM-Silber geholt hatte, den so starken Italiener Alessandro Pittin gnadenlos abgekocht und im Zielsprint alt aussehen lassen.

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"Ich habe gemerkt, dass ich noch etwas zulegen kann, habe eine Attacke gesetzt, und es hat gereicht. Heute ist einfach alles für mich gelaufen", sagte Rydzek und sorgte bei Bundestrainer Hermann Weinbuch für ein breites Lächeln.

"Das freut mich so sehr für ihn", sagte der Weltmeister von 1985: "Vor einem Jahr in Sotschi ist er kurz vor dem Ziel gestrauchelt, jetzt ist er Weltmeister. So ist das im Leben, manchmal kriegt man etwas zurück."

Trotz Vorsprung nur Blech für Frenzel

Dritter wurde Titelverteidiger Jason Lamy Chappuis (Frankreich), Frenzel blieb als Viertem nur Blech.

Der überragende Kombinierer der laufenden Saison war als Führender nach dem Springen mit 21 Sekunden Vorsprung in die Loipe gegangen, dort konnte er aber nicht die gewohnte Stärke zeigen. Nichts wurde es mit seinem dritten WM-Einzeltitel nach 2011 und 2013.  

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"Johannes hat es mehr als verdient, hier ganz oben zu stehen. Ich habe versucht alles zu geben, aber ich tue mich bei tiefen Schnee immer schwer", sagte Frenzel, der am Sonntag gemeinsam mit Rydzek in der Staffel die nächste Gold-Chance hat.

Fabian Rießle lief nach Platz 23 im Springen noch auf den neunten Platz nach vorne, Tino Edelmann fiel von Rang neun auf Rang 20 zurück.

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Nervenschlacht in der Windlotterie

Die Nerven der 50 Athleten waren am Freitag zunächst bis an die Schmerzgrenze strapaziert worden: Das für 10.00 Uhr geplante Springen verzögerte sich wegen starker Winde um fast vier Stunden.

Rydzek und der Rest des deutschen Teams mussten zwischenzeitlich sogar wieder Richtung Hotel abziehen, die Spannung komplett neu aufbauen - Olympiasieger Frenzel gelang dies im Springen am besten.

Der oftmals auf der Schanze schwächelnde Rydzek hatte als Fünfter eine starke Ausgangsposition, lief mit Lamy Chappuis zu Frenzel auf. In der Folge konnte Pittin von Platz 14 aus ebenfalls aufschließen - nur an Rydzek biss er sich die Zähne aus.

Johannes Rydzek Fabian Rießle
Johannes Rydzek Fabian Rießle

Goldener Jubel nach dem Frust bei Olympia

Der Allgäuer Naturbursche und Berg-Fan ist eine Art Gegenentwurf zu Frenzel. Während der stets höfliche und freundliche Olympiasieger selten einmal aus sich herausgeht, ist Rydzek Strahlemann und Stimmungskanone, nie um einen flotten Spruch verlegen.

Bei den Olympischen Spielen in Sotschi hatte Rydzek ein teaminternes Gerangel die Medaille gekostet, in der vorletzten Kurve wurde Rydzek im Kampf um Gold von Rießle zu Fall gebracht.

 Statt Edelmetall gab es Platz acht, Frust und Tränen. Letztere gab es zwölf Monate später erneut - allerdings vor schierer Freude.