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Biathlon in Nove Mesto wegen Coronavirus ohne Zuschauer - Fourcade übt Kritik

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Biathlon in Nove Mesto wegen Coronavirus ohne Zuschauer - Fourcade übt Kritik

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Weltcup ohne Fans! Fourcade kritisiert

Der Biathlon-Weltcup in Nove Mesto findet wegen des Coronavirus ohne Zuschauer. Die Athleten sind aus diversen Gründen enttäuscht - Martin Fourcade übt Kritik.
So werden die Tribünen in Nove Mesto am Wochenende aussehen
So werden die Tribünen in Nove Mesto am Wochenende aussehen
© Imago
von Sportinformationsdienst

Die gigantischen Tribünen der tschechischen Biathlon-Hochburg bleiben leer, das unverkennbare "Hej" nach jedem Treffer wird fehlen. Und für die stimmungsverwöhnten Skijäger ist das alles gar nicht leicht zu ertragen.

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"Das ist wie Sex ohne Orgasmus", befürchtet Lokalmatador Michal Krcmar, der deutsche Ex-Weltmeister Benedikt Doll schimpft: "Heilige Sch... jetzt macht uns das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung!" Oder besser gesagt: den verrückten Fans in Nove Mesto.

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Nove Mesto erwartete 100.000 Zuschauer

Als Vorsichtsmaßnahme vor dem grassierenden Virus haben die zuständigen Behörden die Zuschauer vom bevorstehenden Weltcup (ab Donnerstag) komplett ausgeschlossen. (Alle Biathlon-Termine im Überblick)

Mehr als 100.000 Fans waren für die vier Tage erwartet worden, der Weltverband IBU schrieb ganz richtig von einer "einzigartigen Erfahrung", die den Sportlern entgehen wird. "Die IBU hat aber stets betont", hieß es weiter, "den Vorgaben der Behörden Folge zu leisten".

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Für Fourcade macht Absage keinen Sinn

Für den siebenmaligen Gesamtweltcup-Sieger Martin Fourcade aus Frankreich macht diese Haltung allerdings überhaupt keinen Sinn.

Er bezeichnete es als "erneute Widersprüchlichkeit", dass die Zuschauer nicht in die Arena dürfen, "die gesamte Biathlon-Karawane aber weiterzieht, obwohl sie vor wenigen Tagen noch in Italien war".

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Koukalova: "Gesundheit der Menschen geht nunmal vor"

Vom 13. bis 23. Februar hatten die Biathleten in Antholz um WM-Medaillen gekämpft. Italien, vor allem der Norden des Landes, gilt als Zentrum für die Ausbreitung des Virus in Europa.

Um eine Ausbreitung im Lager der Sportler zu verhindern, veröffentlichte die IBU am Dienstag weitere Maßnahmen. So werden keine Pressekonferenzen stattfinden und Journalisten in der Mixed Zone durch einen Korridor 1,5 Meter Abstand zu den Athleten haben.

Zudem wird die sogenannte "flower ceremony" direkt nach dem Rennende die einzige Zeremonie sein, um die erfolgreichen Athleten zu ehren. Zusätzliche Desinfektionsmittel werden außerdem in den sanitären Anlagen bereitgestellt, der gesamte VIP-Bereich bleibt geschlossen.

In Tschechien waren am vergangenen Wochenende die ersten Fälle bekannt geworden.

"Die Gesundheit der Menschen geht nun einmal vor", sagte die bereits zurückgetretene Volksheldin Gabriela Koukalova, die mit zahlreichen Erfolgen im vergangenen Jahrzehnt ihre Sportart in Tschechien extrem populär gemacht hatte.

Groß: "Maßnahme absolut verständlich"

Dementsprechend aufgeheizt war seither die Atmosphäre bei den Rennen im Herzen Tschechiens gewesen, wo die Athleten allein in der imposanten Vysocina Arena regelmäßig von rund 10.000 euphorischen Fans angefeuert wurden. 

"Natürlich ist es schade, weil gerade Nove Mesto ein absoluter Zuschauermagnet ist und dort immer eine tolle Stimmung herrscht", sagte Ricco Groß, deutscher Trainer der Österreicher, für den "die Maßnahme aber absolut verständlich" ist.

Und so könnten die Sprintrennen, Staffeln und Massenstarts unter ungeahnt tristen Umständen über die Bühne gehen. Denn sportlich dürften die Athleten nach der kräftezehrenden WM ohnehin nicht mehr die ganz große Motivation verspüren.

"Ich werde trotzdem das Beste draus machen", versprach zumindest Doll.