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Biathlon: Sieg von Dopingsünder Loginow für Martin Fourcade eine Schande

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Biathlon: Sieg von Dopingsünder Loginow für Martin Fourcade eine Schande

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Fourcade schimpft über Loginow-Sieg

Alexander Loginow triumphiert beim Biathlon-Weltcup in Oberhof - doch seine Doping-Vergangenheit kann er nicht abschütteln. Martin Fourcade wählt deutliche Worte.
2017 verließ Martin Fourcade (r.) aus Protest eine Siegerehrung mit Alexander Loginow (l.)
2017 verließ Martin Fourcade (r.) aus Protest eine Siegerehrung mit Alexander Loginow (l.)
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Der Weltcup-Sieg des Dopingsünders Alexander Loginow erhitzt die Gemüter im Biathlon.

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Vor allem Martin Fourcade reagierte mit deutlichen Worten. Angesprochen auf Loginows Sprint-Erfolg in Oberhof am Freitag verfinsterte sich die Miene des Dominators der vergangenen Jahre schlagartig. (Biathlon: Weltcup in Oberhof ab 15 Uhr im LIVETICKER)

"Für mich ist es eine Schande", klagte der fünfmalige Olympiasieger: "Er hat gewonnen, aber meinen Respekt bekommt er nicht."

Fourcade gilt als lautester und entschiedenster Kämpfer gegen Doping in der Biathlon-Szene. Und vor allem Loginow ist dem 30-Jährigen seit dessen Dopingsperre ein Dorn im Auge.

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Loginow will Vorgeschichte abhaken

Seine unrühmliche Vergangenheit mit der zweijährigen Sperre wegen EPO-Missbrauchs würde er gerne hinter sich lassen. "Ich denke nicht mehr daran, ich will nur laufen", sagte der 26-Jährige.

Doch seine Vorgeschichte haftet weiter an ihm – und stößt vor allem Fourcade sauer auf.

Als Loginow nur rund zwei Monate nach der abgesessenen Strafe für die WM 2017 in Hochfilzen nominiert wurde, twitterte Fourcade: "Wir dachten nicht, dass es möglich ist. Aber sie haben es getan."

Fourcade verlässt Siegerehrung aus Protest

Nach dem zweiten Rang mit der französischen Mixed-Staffel verließ Fourcade die Siegerehrung aus Protest vorzeitig. Auf dem Podium standen auch die drittplatzierten Russen - mit Loginow.

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"Er hat sich nie entschuldigt oder später darüber gesprochen", sagte Fourcade in Oberhof und erneuerte seine Kritik. Loginow schweigt sich über seine Vergangenheit lieber aus.

Seit ihn der Weltverband IBU bis November 2016 sperrte, begleiten ihn die misstrauischen Blicke der Konkurrenten.

Lesser: "Müssen das so hinnehmen"

"Auch wenn es schwerfällt, wir müssen damit leben. Ich finde es auch nicht schön", sagte Ex-Weltmeister Erik Lesser, einer von vier Athletensprechern, stellte aber auch klar: "Es ist die Maximalstrafe von zwei Jahren ausgesprochen worden. Die hat er abgesessen, jetzt ist er wieder dabei. Wenn keine positive Doping-Probe in der nächsten Zeit kommt, dann müssen wir das einfach so hinnehmen."

Doch genau dies könnte sich noch ändern. Erst Mitte Dezember war Loginow mit vier Teamkollegen und fünf Betreuern ins Visier österreichischer Ermittler geraten. Der Grund: mögliche Dopingverstöße während der WM 2017 - dort, wo Loginow kurz nach seiner abgesessenen Sperre Bronze mit der Mixed-Staffel holte.

Der Geschmähte selbst weicht dem leidigen Doping-Thema lieber aus.

Auf die Frage, ob er denn um den Respekt seiner Kontrahenten kämpfen müsse, entgegnete Loginow: "Ich beantworte gerne alle Fragen anderer Biathleten von Angesicht zu Angesicht." Ob Fourcade, Lesser und Co. dieser Einladung nachkommen, darf bezweifelt werden.