Die Stimmung im Bus nach Apeldoorn war gedrückt. Und dennoch herrschte bei den deutschen Volleyballern Zuversicht.
EM-Showdown für Volleyballer
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"Ich glaube absolut daran, dass wir gegen die Niederlande gewinnen können", sagte Routinier Lukas Kampa nach der Enttäuschung gegen Spanien mit Blick auf das EM-Achtelfinale: "Natürlich ist es ein Mix aus wirklichem Optimismus und Zweckoptimismus."
Nach ihrem Umzug von Antwerpen trifft die Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani am Samstag auf den Co-Gastgeber (ab 15.55 Uhr LIVE auf SPORT1+ und im Liveticker).
"Alle wissen, dass wir ein schweres Spiel vor der Brust haben", sagte Kapitän Kampa im Gespräch mit dem SID.
"Deswegen kann auch so ein Ortswechsel gar nicht schlecht sein, um sich nochmal einen kurzen Moment mit sich selbst zu beschäftigen." Zeit den Gegner intensiv zu studieren, bleibt in der kurzen Zeit sowieso nicht.
Kampa: "Läuft nicht so, wie wir uns das vorstellen"
"Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Bei uns läuft es noch nicht so, wie wir uns das vorstellen", sagte Kampa. Gegen Spanien zum Abschluss der Vorrunde wurde das überdeutlich, es setzte ein unnötiges 1:3.
Kampa, der im Sommer zum zweiten Mal Vater geworden war und daher eine Auszeit von der Nationalmannschaft erhielt, will im ersten K.o.-Spiel vorangehen, seinen Teamkollegen die Richtung weisen, damit es vielleicht doch noch klappt mit der zweiten EM-Medaille nach 2017.
Vor zwei Jahren hatte die Mannschaft erst im Finale gegen Russland verloren, noch zwölf Vize-Europameister stehen im Kader.
"Es kommt jetzt auf jeden Einzelnen an. Wir haben als Mannschaft keine Zeit, grundlegende Dinge zu ändern, uns zusammenzusetzen, von Null anzufangen und gemeinsam zu schauen, wie wir als Team bestehen können. Ich glaube, dass wir da individuell gefragt sind", sagte Kampa.
Den Gegner kennt die Mannschaft gut, zuletzt trafen die beiden Teams in der Vorbereitung auf die EM zweimal in inoffiziellen Trainingsspielen in Kienbaum aufeinander.
"Werden auf extrem motivierte Mannschaft treffen"
Allerdings haben die von dem Italiener Roberto Piazza betreuten Niederländer nun den Heimvorteil auf ihrer Seite. "Wir werden auf eine extrem motivierte Mannschaft treffen", glaubt auch Kampa.
Wichtig wird sein, die Enttäuschung über den schwachen Auftritt gegen Spanien abzuschütteln und die eigene Stärke nicht mehr nur phasenweise aufblitzen zu lassen.
Zuspieler Kampa alleine kann die Verantwortung nicht tragen. Auch die anderen erfahrenen Kräfte wie Diagonalangreifer Georg Grozer oder die Außenangreifer Denis Kaliberda und Christian Fromm müssen endlich ihre Leistungsgrenze erreichen.
Eine Idee, wie es mit dem Einzug ins Viertelfinale klappen könnte, hat Kampa parat: "Wir müssen die Art und Weise verändern, wie wir denken. Wir müssen schauen, was können wir gut, was machen wir gut, und dann wird das auch funktionieren."