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Volleyball: Chiara Hoenhorst meldet sich nach Amokfahrt zu Wort

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Volleyball: Chiara Hoenhorst meldet sich nach Amokfahrt zu Wort

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Amok-Opfer spricht über ihr Leid

Chiara Hoenhorst wurde bei der Amokfahrt am 7. April in Münster schwer verletzt. Nun meldet sich die 21-Jährige vom USC Münster nach der Tragödie zu Wort.
Chiara Hoenhorst von USC Münster beendet ihre Profikarriere
Chiara Hoenhorst von USC Münster beendet ihre Profikarriere
© Imago
von Sportinformationsdienst

Chiara Hoenhorst kann sich an den 7. April 2018 nicht erinnern, obwohl es um ein Haar der letzte Tag ihres Lebens gewesen wäre.

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"Mein Ersthelfer hat mir verraten, dass er damals nicht davon ausgegangen ist, dass ich das überlebe", sagt die 21-Jährige.

Im Gegensatz zu der Volleyballerin des Bundesligisten USC Münster wird besagter Tag den meisten Einwohnern von Münster wohl für immer im Gedächtnis bleiben.

Bei einer Amokfahrt fuhr ein Mann mit einem Kleinbus in die belebte Altstadt und lenkte das Fahrzeug absichtlich in die Menge. Vier Menschen starben, der Täter erschoss sich anschließend selbst. 

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Hoenhorst beeindruckt von Treffen mit Retter

Chiara Hoenhorst, die sich nun auf der Homepage ihres Vereins öffentlich äußerte, verdankt ihr Leben den Rettungssanitätern am Unfallort und den behandelnden Ärzten, vor allem aber wohl ihrem Ersthelfer.

"Er ist Berufssoldat und war daher in der Lage, die Schwere meiner Verletzungen sehr gut einschätzen zu können", sagt sie.

SPORT1 überträgt in der Saison 2018/19 mindestens 33 Hauptrunden- und Playoff-Partien der Volleyball Bundesliga der Frauen

Vor wenigen Tagen traf sie ihren Retter, die Begegnung sei für sie "sehr beeindruckend" gewesen: "Er sagte mir, dass er verschiedene Anzeichen für eine schwere Kopfverletzung bei mir ausgemacht hat. Das hat er den herbeigeeilten Rettungssanitätern gleich mit auf den Weg gegeben."

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Wegen der starken Schwellungen im Schädel wurde Hoenhorst zwischenzeitlich ein Stück Schädeldecke entfernt, das später in einer zweiten OP wieder eingesetzt wurde. 

Keine Erinnerung an den Tathergang

An den Tathergang kann Hoenhorst sich nicht mehr erinnern.

"Ich war mit meiner Freundin shoppen", sagt die junge Frau, die von ihrer Begleitung über die Geschehnisse aufgeklärt wurde: "Wir waren auf dem Rückweg Richtung Prinzipalmarkt. Vor der Terrasse des Restaurants Kiepenkerl fehlten zwei Poller, durch die der Fahrer durch ist. Wir sind genau in diesem Moment einfach über den Bürgersteig dort hergelaufen." Beide wurden von dem Kleinbus erfasst.

Comeback zu Bundesliga-Start möglich

Aktuell trainiert die Volleyballerin bereits wieder mit ihren Teamkolleginnen. Nicht das volle Programm und nicht ohne Kopfschutz allerdings.

Die 1,88 Meter große Außenspielerin hat jedoch ambitionierte Ziele: "Wenn es weiterhin so gut läuft und Ärzte und Versicherungen grünes Licht geben, dann könnte ich zum Bundesliga-Auftakt Ende Oktober spielbereit sein. Der Sport war nach dem Aufwachen aus dem künstlichen Koma ohnehin meine größte Sorge."

Im Oktober nimmt Hoenhorst ihr BWL-Studium wieder auf. Sie führt inzwischen fast wieder ihr altes Leben - und hat den schlimmsten Tag darin einfach ausgeblendet.