Das gewichtige Versprechen steht bereits seit einigen Monaten im Raum.
Das sind die möglichen Brees-Erben
"Ich denke, Taysom sieht sich als Starting-Quarterback - und wir tun das genauso", sagte Sean Payton über seinen Spielmacher Taysom Hill während der vergangenen Saison.
Nun wird sich zeigen, ob der Coach der New Orleans Saints zu seinem Wort steht und den bisherigen Ersatzmann nach dem Rücktritt von Drew Brees zu dessen Erben befördert.
Nach dem Ende der Brees-Ära sucht die Franchise erstmals seit 2006 einen neuen Passgeber - und hat neben Hill auch andere Möglichkeiten. So steht zum Beispiel bei den Saints mit Jameis Winston noch ein zweiter Mann bereit.
Saints geben Hill neuen Mega-Vertrag
Fest steht: Wenige Stunden nach dem Rücktritt von Brees stattete das Team Hill mit einem Vertrag für die nächsten vier Jahre und einem Gesamtvolumen von 140 Millionen Dollar aus. (SERVICE: Ergebnisse und Spielplan der NFL).
Allerdings ist das kein eindeutiger Vertrauensbeweis.
Im Jahr 2021 wird Hill Berichten zufolge ein garantiertes Grundgehalt von nur 1,034 Millionen Dollar bekommen. Und die Saints sparen durch den Deal im Vergleich zum vorherigen Vertrag mit Hill satte 7,5 Millionen Dollar.
Hill ist das "Schweizer Taschenmesser" der NFL
In den vergangenen drei Jahren formte Trainer Payton seinen Schützling zum "Schweizer Taschenmesser" und setzte ihn in Special Teams, als Receiver, Tight End, Runningback und Quarterback ein. Niemand in der NFL ist so vielseitig wie Hill!
Allerdings: Seinen Qualitätsnachweis als Quarterback hat Hill trotz seiner 29 Jahre noch nie über einen langen Zeitraum erbracht in seiner Karriere. Erst vier Spiele absolvierte der Passgeber in der NFL von Beginn an - als Brees in der vergangenen Saison verletzt fehlte.
Von den vier Spielen gewannen die Saints mit Hill immerhin drei Duelle.
Das lag aber kaum am Spielmacher, der in diesen vier Auftritten nur auf vier Touchdown-Pässe bei zwei Interceptions kam.
Saints können sich keinen Superstar leisten
Überhaupt ist die Bilanz von Hill während seiner Laufbahn alles andere als herausragend. Im College schaffte er es bei der Brigham Young University in einer zweitklassigen Liga nie über die 3.000 Yards mit Pässen innerhalb einer Saison und wies am Ende des Studiums 43 Touchdown-Pässe und 31 Interceptions auf.
Deshalb wollte auch kein NFL-Team den Quarterback beim Draft haben und Hill kam als Free Agent zu den Saints. (NEWS: Alles Wichtige zur NFL)
Trotzdem hat Hill großes Selbstvertrauen. Er kündigte während der vergangenen Saison an: "Ich sehe mich auf jeden Fall als Franchise-Quarterback. Ist es New Orleans? Ist es woanders? Wenn man ein Free Agent wird, erfährt man, wie die Leute einen sehen."
Gut für den möglichen Brees-Erben: Einen Superstar-Neuzugang wie den bei den Texans unzufriedenen Deshaun Watson oder den bei den Seahawks über seine Zukunft philosophierenden Russel Wilson wird es kaum geben können. Der Grund ist simpel. Kaum ein Team in der NFL hat aktuell so mit der Gehaltsobergrenze zu kämpfen wie die Saints.
Schlägt die Stunde von Winston?
Ein neuer Quarterback-Superstar würde den finanziellen Rahmen endgültig sprengen. Viele andere Stars müssten bei einem Trade abgegeben werden.
Für Hill lauert die Gefahr allerdings im eigenen Team.
Mit Jameis Winston ist ein Spielmacher bei den Saints unter Vertrag, der 2015 als First-Overall-Pick von den Tampa Bay Buccaneers ausgewählt und damals als nächste Sensation angepriesen wurde.
Der Passgeber konnte die immens hohen Ansprüche aber nie ganz erfüllen und wurde dann im vergangenen Jahr von den Bucs entlassen. (HINTERGRUND: Diese NFL-Stars könnten gefeuert werden)
Winstons Problem in seiner Karriere ist vor allem die krasse Inkonstanz während der Spiele. Genialen Momenten folgten oft direkt große Patzer.
2019 knackte er deshalb einen unrühmlichen Rekord. Als erster Quarterback der NFL-Geschichte warf Winston mehr als 30 Touchdown-Pässe (33) und mehr als 30 Interceptions (30) in einer Saison.
Brees spielte fast fehlerlos
Dennoch: Die größere Erfahrung und die Ausbildung sprechen für den immer noch erst 27 Jahre alten Winston.
Die Saints werden sich nach 15 Jahren unter der Regie des fast fehlerlosen Brees auf mehr Turbulenzen einstellen müssen. Ein Risiko bleibt Coach Payton aber bei beiden Kandidaten auf das Brees-Erbe.
Eine ähnliche lang anhaltende Ära wie die abgetretene Legende wird das Duo auf jeden Fall nicht einleiten.