Was für ein schnelles wie kurioses Ende:
Brown entlassen - so geht es weiter
Die New England Patriots haben sich nach nicht einmal zwei Wochen von Skandalprofi Antonio Brown getrennt. Das gab der Super-Bowl-Champion am späten Freitagabend bekannt. Wide Receiver Brown war zuletzt wieder und wieder in die Schlagzeilen geraten, unter anderem wegen Vergewaltigungsvorwürfen.
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"Die New England Patriots trennen sich von Antonio Brown. Wir wissen zu schätzen, dass viele Leute in den letzten elf Tagen hart gearbeitet haben, aber wir sind der Auffassung, dass es besser ist, jetzt getrennte Wege zu gehen", hieß es in einer knappen Mitteilung auf der Website der Franchise.
Berater optimistisch für Browns Zukunft
Zuvor hatte Brown seinen Rauswurf selbst auf Twitter veröffentlicht - und sich bei den Patriots bedankt. Sein Berater Drew Rosenhaus teilte unterdessen mit, Brown sei entschlossen, ein neues Team zu finden. "Antonio ist gesund und sucht nach der nächsten Gelegenheit. Er will das Spiel spielen, das er liebt und hofft, bald für ein anderes Team tätig zu sein."
Aufgrund der Vorfälle der letzten Wochen und Monate könnte es jedoch eine Zeit lang dauern, bis Brown bei einem anderen Team unterkommt. Außerdem hängt eine NFL-Untersuchung immer noch wie ein Damokles-Schwert über Brown.
NFL-Sperre wie ein Damokles-Schwert
Zwar hat die Liga verkündet, Brown nicht auf die Commissioner's Exempt List zu setzen, solange er Free Agent ist. Sollte er aber bei einem neuen Team unterkommen, könnte sich das ändern, wenn die Untersuchungen ein Vorgehen der Liga notwendig machen.
Solange die Untersuchungen also laufen, ist es unwahrscheinlich, dass sich eine Franchise den Ärger antut. Weil welches Team sollte es schaffen, Brown in den Griff zu bekommen, wenn nicht die Patriots? Und die haben schon nach nicht einmal zwei Wochen aufgegeben.
US-Experte Adam Schefter hält es sogar für möglich, dass Brown nie wieder in der NFL spielen könnte. "Die NFL-Karriere von Brown ist unterbrochen und könnte sogar vorbei sein", wird er zitiert.
Zweite Anschuldigung gegen Brown
Das neuerliche Aus für Brown ist der vorläufige Tiefpunkt einer wochenlangen Posse. Erst Anfang des Monats hatten sich die Oakland Raiders nach einem bizarren Streit vom Neuzugang getrennt. Es folgte der Wechsel zu Meister New England, dann wurden Vergewaltigungsvorwürfe bekannt. Browns frühere Fitnesstrainerin Britney Taylor beschuldigt den NFL-Profi, sich dreimal sexuell an ihr vergangen zu haben, die Sportlehrerin hat im US-Bundesstaat Florida Klage eingereicht.
Der endgültige Auslöser für Browns Rauswurf bei den Patriots war, nach einem Bericht von ESPN, wohl die Nachricht, dass Brown eine zweite Frau, die ihn der sexuellen Belästigung beschuldigt hatte, bedroht habe. Im Laufe der Woche hatte die Sports Illustrated einen Artikel über diesen zweiten Vorwurf veröffentlicht. Brown habe die Frau via Handy kontaktiert und ihr unter anderem Screenshots ihres Instagram-Accounts geschickt, auf denen auch ihre Kinder zu sehen gewesen seien.
Als die Anschuldigung der Bedrohung publik wurde, entschieden sich die Patriots wohl die Zusammenarbeit zu beenden.
Auch Nike beendet Zusammenarbeit mit Brown
Brown hatte sich am Donnerstag erstmals im Gespräch mit Journalisten geäußert, ging Fragen nach der Klage aber aus dem Weg. Er fokussiere sich voll auf den Sport. Brown hat bisher sämtliche Anschuldigungen durch seine Anwälte zurückgewiesen. Ein Vergleichsangebot in Höhe von zwei Millionen Dollar soll der 31-Jährige abgelehnt haben.
Am Freitag gab Sportartikelhersteller Nike bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Brown beendet sei. Stunden später erfolgte das Aus bei den Patriots. Brown hat nur ein Spiel für New England gemacht, beim 43:0-Sieg bei den Miami Dolphins fing er einen 20-Yard-Touchdown-Pass von Star-Quarterback Tom Brady - mit vier gefangenen Pässen für 56 Yards Raumgewinn war Brown der erfolgreichste Receiver der Gäste.
Bei den Raiders hatte das Enfant terrible so lange Theater veranstaltet, bis er entlassen wurde. Erst konnte Brown wegen Erfrierungen nach einer Kältebehandlung nicht trainieren, weil er keinen Schutz an seinen Füßen getragen hatte. Außerdem streikte er, weil sein Helmmodell verboten wurde. Danach soll er wegen der Geldstrafe auch noch General Manager Mike Mayock Gewalt angedroht haben.