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NFL: Kolumne von Sebastian Vollmer zu Brady, Brown und den Patriots

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NFL: Kolumne von Sebastian Vollmer zu Brady, Brown und den Patriots

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Vollmer: Brady absolut besessen

Die 100. NFL-Saison läuft. SPORT1-Kolumnist und DAZN-Experte Sebastian Vollmer analysiert den Patriots-Traumstart und ordnet den Brown-Transfer ein.
Der Super-Bowl-Champion lässt den Miami Dolphins nicht den Hauch einer Chance. Superstar Tom Brady  setzt Skandal-Profi Antonio Brown für die Patriots einige Male in Szene.
Sebastian Vollmer
Sebastian Vollmer
von Sebastian Vollmer

Hallo NFL-Fans,

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der Traumstart der New England Patriots in die Saison überrascht mich nicht. Die Patriots waren schon vor der Saison mein Super-Bowl-Pick, mit Antonio Brown umso mehr. Während meiner Zeit waren die Pats sehr stark in der Offensive, in Relation dazu schwächer in der Defense.

Was sie dieses Jahr auszeichnet, ist die Defense. Sie könnten sogar am Ende der Saison die beste Defense der NFL haben. So gut habe ich die Pats-Defense seit 2004 nicht mehr gesehen.

Das SPORT1-Powerranking zur kommenden NFL-Saison
Cincinnati Bengals
Miami Dolphins
Daniel Jones
+39

Stand jetzt muss man sagen: Der Titel führt nur über die Patriots. Ich denke, dass die Patriots und auch Kansas City am Ende ganz oben stehen. Allerdings würde ich die Patriots ein bisschen höher einstufen wegen ihrer Defense. Wenn das Pats-Team zusammenbleibt, wenn auch Antonio Brown bleibt, führt der Titel nur durch Foxborough.

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Dass Tom Brady mit 42 Jahren immer noch überzeugt, hat mehrere Gründe. Erstens gottgegebenes Talent. Darüber hinaus ist Brady absolut besessen von dem Sport. Wie er sich vorbereitet, was er isst, wie früh er ins Bett geht, wie früh er aufsteht, welches Wasser er trinkt, sogar welchen pH-Wert das Wasser hat – Brady ist absolut detailorientiert. Er hat ein Programm für sich erfunden und entwickelt, das absolut funktioniert.

Er wäre mit 50 noch ein Top-Quarterback. Irgendwann wird auch bei ihm das Alter eine Rolle spielen. Hoffentlich kann er selbst entscheiden, wann er aufhört.

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Pats können Brown zügeln

Antonio Brown nach seinem Raiders-Streik zu holen, war rein sportlich die richtige Entscheidung. Es gibt kaum einen Besseren. Mit so einem Talent kriegt man auch immer eine dritte, vierte oder fünfte Chance. Sein Einjahresvertrag stellt für die Patriots zudem nur ein kleines Risiko dar. Außerdem haben sie Erfahrung mit "schwierigen" Spielern, wie das Beispiel Randy Moss zeigt. Den haben sie gezügelt bekommen.

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Den Patriots war bei Vertragsabschluss klar, dass Brown eine Nervensäge sein kann. Wie bei der Sache mit seinem Helm oder seinem Diva-Verhalten.

Aber die Patriots sind prädestiniert dafür, ihre Spieler in Reih und Glied zu bringen. Sie bauen darauf, dass sich ein Spieler ein Jahr dem Team unterordnet, wenn er die Chance hat, den Super Bowl zu gewinnen.

Die Patriots wussten bei Brown bei Vertragsschluss nichts von den Vergewaltigungsvorwürfen und den Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung. Die Frage ist: Hätten Sie ihn trotzdem verpflichtet?

Brown bringt die Pats sportlich auf ein noch höheres Level, auch im Vergleich zum AFC-Hauptkonkurrenten Kansas City Chiefs.

Dem Image der Patriots kann die Verpflichtung, sofern Brown kein Verbrechen nachgewiesen wird, nicht schaden. Sie polarisieren so oder so. Bist du Fan, machen sie immer alles richtig, magst du sie nicht, können sie eigentlich nur alles falsch machen.

Quarterback-Revolution muss noch warten

Bei den Quarterbacks gab es nur eine Teil-Revolution. Es gibt noch die alte Garde um Brady, Brees, Ben Roethlisberger oder Aaron Rodgers. Aber irgendwann gibt der Körper bei den Veteranen nach, in den nächsten fünf Jahren wird der Wechsel auf die junge Garde passieren.

Das Problem der neuen Quarterback-Generation ist ihr lauflastiges Spiel, sie kassieren mehr Hits. Das summiert sich irgendwann. Nach einigen Jahren, mit Ende 20, kommen die körperlichen Probleme. Dann hast Du einen hochbezahlten Quarterback mit 100-Millionen-Dollar-Vertrag, der verletzungsanfällig ist und an Leistungsvermögen verliert.

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Quarterbacks wie Brady spielen anders, werden kaum getackelt. Deshalb kann er so lange spielen. Die Frage ist, ob die neue Generation trotz vieler Hits ihr Level jahrelang hält oder sich den Hits ergeben muss.

Bis bald,

Euer Sebastian Vollmer (Instagram: vollmerseb / Twitter: @SebVollmer)

Sebastian Vollmer (35) ist ein ehemaliger Footballspieler. 2009 in der zweiten Runde von den New England Patriots ausgewählt, verbrachte er dort bis 2017 seine gesamte NFL-Karriere und entwickelte sich zu einem Leistungsträger. Mit den Pats gewann er zweimal den Super Bowl (2015, 2017) und wurde 2010 ins All-Pro Second Team gewählt. Seit dieser Saison ist er gemeinsam mit Markus Kuhn als Kommentator des Monday Night Games bei DAZN im Einsatz. Für SPORT1 kommentieren die beiden Ex-NFL-Profis in ihrer regelmäßigen Kolumne das aktuelle Geschehen in der NFL.