Zoff in der NFL: Die New England Patriots haben eine offizielle Beschwerde gegen die Houston Texans eingereicht.
Patriots klagen Konkurrenten an
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Die Texans befinden sich aktuell auf der Suche nach einem neuen General Manager und hatten dafür Nick Caserio, bei den Patriots als eine Art Sportdirektor für die Kaderplanung verantwortlich, als Ziel ausgemacht. Nun erheben die Patriots den Vorwurf der unzulässigen Einflussnahme, weil diese vorher offenbar bei den Patriots um einen Gesprächstermin mit Caserio gebeten haben, aber noch keine Erlaubnis erhalten hatten, wie es in den NFL-Regularien vorgeschrieben ist. Das berichten mehrere US-Medien.
Texans-Coach wehrt sich gegen Vorwürfe
Zuvor hatten die Texans mit der Entlassung von GM Brian Gaine "Alarmglocken" bei den Patriots ausgelöst, wie es Insider Ian Rapoport beim NFL Network ausrückte. Im Zentrum der Vorwürfe von Seiten der Patriots steht der ehemalige Pats-Mitarbeiter Jack Easterby, der in dieser Offseason zu den Texans wechselte. Bei der Ringzeremonie der Patriots, die einen Tag vor Gaines Rauswurf stattfand, war auch Easterby eingeladen.
Texans-Coach Bill O'Brien wurde gefragt, ob Easterby vor Gaines Entlassung Kontakt mit Caserio aufgenommen habe. Seine Antwort: "Ich würde sagen, die Antwort lautet nein, bezogen auf Kontakt über etwas, was mit den Texas zu tun hat."
Deal für einen Draftpick?
Bei der aktuellen Faktenlage scheint eine Bestrafung der Texans durch die NFL eher unwahrscheinlich, falls sich der Verdacht erhärtet, gäbe es jedoch disziplinarische Möglichkeiten. Die Liga wird den Vorfall untersuchen. Die Pats wollen mit der Aktion wahrscheinlich eher einen Deal anschieben. So könnte Houston einen Draft-Pick an die Patriots abtreten und dafür Caserio erhalten.
Auch beim letzten Fall der Einflussnahme waren die Patriots beteiligt. Der Besitzer der New York Jets wurde mit 100.000 Dollar bestraft, weil er öffentlich äußerte, einen Patriots-Spieler haben zu wollen.
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Patriots mit einigen Skandalen
Allerdings nahmen es die Patriots in der Vergangenheit selbst mit den Regeln nicht so genau. Die Sache mit dem Glashaus scheint in Boston nicht so bekannt zu sein.
Unter anderem sei nur an zwei handfeste Skandale erinnert: 2007 kam es zum "Spygate": Die Pats spionierten ihre Gegner unerlaubt mit Kameras bei Trainingseinheiten aus, um deren Handzeichen und damit auch Taktik zu entschlüsseln. Saftige Geldstrafen für Team und Trainer Bill Belichick waren die Folge.
Das AFC-Finale 2015 zwischen New England und den Indianapolis Colts wird zur "Deflategate"-Affäre: Zu schwach aufgepumpte Bälle durch einen Patriots-Mitarbeiter rufen eine Untersuchungskommission auf den Plan.
Wegen seiner Verwicklung in die Affäre wird Quarterback Tom Brady sogar für vier Spiele aus dem Verkehr gezogen.