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Super Bowl 2019: New England Patriots um Tom Brady als Gegensatz zu L.A. Rams

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Super Bowl 2019: New England Patriots um Tom Brady als Gegensatz zu L.A. Rams

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Super Bowl der krassen Gegensätze

Brady vs. Goff, Belichick vs. McVay, Ost vs. West - unterschiedlicher könnten die NFL-Finalisten nicht sein. Vor allem ihre Strategie: Diamanten vs. Star-Power.
Tom Brady will gegen die Rams unbedingt zum sechsten Mal den Super Bowl gewinnen. Der Quarterback steckt voller Energie und Motivation.
Eric Böhm
Eric Böhm

Alt gegen jung, Old School gegen New School, Ost gegen West, Boston gegen Hollywood - oder einfach L.A. Rams gegen New England Patriots.

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Der Super Bowl LIII in Atlanta ist ein Duell der krassen Gegensätze (Super Bowl LIII: Los Angeles Rams - New England Patriots, ab 0.30 Uhr im Liveticker). Die beiden Finalisten sind nicht nur geographisch und vom Altersunterschied der Quarterbacks und Head Coaches her Antagonisten, auch die Zusammensetzung eines NFL-Spitzenteams könnte nicht unterschiedlicher sein.

"Natürlich sind die beiden Teams unterschiedlich, aber das trifft auf alle Teams in der NFL zu. Jeder macht die Sachen etwas anders, aber klar: Sie haben einige junge, richtig gute Spieler. Goff, Gurley, aber wir haben eine Gemeinsamkeit: Wir wollen unbedingt gewinnen", sagte Patriots-Receiver Julian Edelman bei der Media Night.

Tom Brady, New England Patriots
Die Karriere von Tom Brady
Tom Brady
Tom Brady
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NFL: Quarterback Tom Brady von den New England Patriots - seine Karriere in Bildern

Super Bowl: Brady/Belichick vs. Goff/McVay

Natürlich wird sich seit den Championship Games auf Tom Brady fokussiert, der durchaus Jared Goffs Vater sein könnte. Oder auf den 33-jährigen Wundercoach Sean McVay, der den alten Hasen Bill Belichick herausfordert.

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Dazu kommt die - nicht zuletzt nach den gut dokumentierten Skandalen - die mediale Zurückhaltung der Patriots im Vergleich zum Glamourfaktor der Rams. Es wäre undenkbar, dass Belichick seine tägliche Arbeit von einem TV-Team begleiten lassen würde - die Rams waren schon bei TV-Sendungen wie "Hard Knocks" und "All or Nothing" dabei und geben tatsächlich gern Interviews.

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Komplett gegensätzliche Teamstruktur

Die Struktur der Teams wird oft etwas übersehen, dabei ist das in der heutigen NFL der viel interessantere Fakt. Denn die NFL ist immer auch eine Liga der Nachahmer.

Wenn eine Franchise vieles richtig macht und erfolgreich ist, werden die 30 Teams, die nicht im Super Bowl stehen, ganz genau hinschauen, analysieren und auch kopieren.

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In diesem Jahr ist aber das Faszinierende, dass sich zwei Teams gegenüberstehen, die völlig andere Wege gegangen sind.

SPORT1-Reporter Eric Böhm berichtet vor Ort vom Super Bowl 2019
SPORT1-Reporter Eric Böhm berichtet vor Ort vom Super Bowl 2019

Patriots finden ungeschliffene Diamanten

Die Patriots leben seit vielen Jahren von ihrem fantastischen Scouting und finden oftmals spät im Draft (Brady, Julian Edelman, Marcus Cannon, James White, Trey Flowers) echte Diamanten oder machen eben auch anderswo wenig wertgeschätzte Spieler (Chris Hogan, Rex Burkhead) zu Leistungsträgern.

Damit - und dem mittlerweile seit Jahren eher preisgünstigen Quarterback Brady - hält der fünfmalige Super-Bowl-Champion die Kosten in vertretbaren Bahnen und widerlegt die These, dass mit dem Salary Cap der NFL keine Dynastien möglich wären.

"Für mich ist es Bill Belichick. Ich durfte ihn ja im vergangenen Jahr kennenlernen und wir haben seitdem ein paar Nachrichten geschrieben. Das finde ich unglaublich, dass er sich dafür Zeit nimmt. Ich habe so viel Respekt vor ihm, wie lange er dieses Team auf so einem hohen Niveau hält. Davor habe ich so viel Respekt", schwärmte McVay bei der Media Night von Belichick.

Rams mit jede Menge Stars an die Spitze

Bei den Rams sieht das dagegen ganz anders aus. Nach vielen dünnen Jahren infolge der "Greatest Show on Turf" um Hall-of-Famer Kurt Warner ging der seit 2012 amtierende General Manager Les Snead einen komplett anderen Weg.

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Die aggressiven Top-Picks Jared Goff und Running Back Todd Gurley zahlten sich trotz kritischer Stimmen spätestens seit 2017 komplett aus.

Dazu kamen seit dem Umzug nach Los Angeles richtig fette und schillernde Verpflichtungen von teuren Stars. 2017 kamen Tackle Andrew Whitworth für 33,75 Millionen Dollar aus Cincinnati, Receiver Robert Woods für 34 Millionen aus Buffalo, 2018 waren es Ndamukong Suh und jener Nickell Robey-Coleman, der im NFC-Finale mit seiner nicht gegebenen Pass Interference das Super-Bowl-Ticket sichern half.

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Außerdem trauen sie sich aggressive Trades wie für die Cornerbacks Aqib Talib, Marcus Peters und Receiver Brandin Cooks - für ihn reichten sie ihren Erstrundenpick an die Patriots weiter.

Cooks als Fallbeispiel des Super Bowls

Jener Cooks ist das perfekte Fallbeispiel für die komplett gegensätzliche Herangehensweise. Während er die Pats 2017 ganze zwei Millionen Gehalt kostete und ihnen einen Erstrundenpick eintrug, gaben ihm die Rams einen Fünfjahresvertrag über 81 Millionen Dollar.

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McVay und Snead schützen ihr Investment in den jungen Spielmacher Goff mit Bodyguards wie Whitworth, starken Anlaufstellen wie Cooks oder Woods, einem super Laufspiel um Gurley und auch mit einer herausragenden Defense. Der Deal für Sammy Watkins klappte 2017 nicht, aber diese Risikobereitschaft gehört dazu.

Gurley und Donald bekamen neue Mega-Verträge. Im Super Bowl stehen neun Spieler mit einem Jahresgehalt von mehr als zehn Millionen - sieben spielen mit den Hörnern auf dem Helm.

Aber wie ist das mit dem Salary Cap möglich? Die Antwort ist relativ einfach. Es gibt zwei Gründe: Zum einen gibt es im wesentlichen zwei Arten von NFL-Teams.

Die einen leisten sich einen teuren Quarterback und müssen Abstriche beim Rest machen, die anderen haben einen Spielmacher mit Rookie-Deal.

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Win Now: Titelchancen von Goffs Vertrag abhängig

Solange sie Goff noch nicht bezahlen müssen, haben die Rams ein Fenster, um Geld zu verballern wie Rapper in einem der zahlreichen Nachtklubs von Atlanta.

Damit wären wir auch schon beim zweiten Grund: Win Now. Die Rams wissen, dass jetzt ihr Fenster für Titel offen ist, also tun sie alles, um Siege einzufahren, denn irgendwann werden sie die Rechnung zahlen und sich von teuren Spielern trennen müssen, um Goff zu finanzieren.

Bisher hat sich die aggressive - aber auch angesichts einiger kurzer Verträge sehr kreative - Strategie ausgezahlt, erst der Super Bowl wird aber zeigen, ob die Anti-Patriots das nächste Vorbild für die 30 enttäuschten Teams sein werden. Die Pats gehen ohnehin ihren ganz eigenen Weg.

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