Und auch bei diesem Team wurden die Überlegungen nicht in die Tat umgesetzt.
Darum holen Skins Kaepernick nicht
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In einem Telefoninterview mit Journalisten hat der Head Coach der Washington Redskins, Jay Gruden, zugegeben, dass seine Franchise über eine Verpflichtung von Colin Kaepernick nachgedacht hat. Innerhalb des Teams habe man darüber "diskutiert und gesprochen", ob man Kaepernick zu einem Probetraining einladen sollte, sich dann aber dagegen entschieden.
Redskins über Kaepernick: "Reine Football-Entscheidung"
Die Entscheidung wäre womöglich anders ausgefallen, wenn die Quarterback-Probleme bei Washington bereits in der ersten Woche der Saison aufgetreten wären. Dann hätte es laut Gruden eine "große Möglichkeit" gegeben, Kaepernick zu verpflichten.
"Wir haben nicht viel Zeit, einen komplett neuen Quarterback und ein neues System zu installieren. Colin hat natürlich Fähigkeiten, die wir brauchen könnten, aber wir brauchen jemanden, der unseren Angriff besser kennt. Es war aber eine reine Football-Entscheidung
Die Quarterback-Situation bei den Redskins ist desaströs. Im letzten Monat brach sich Starter Alex Smith das Bein, sein Ersatz Colt McCoy musste am vergangenen Spieltag die selbe Verletzung hinnehmen. Mittlerweile agiert der dritte Spielmacher, der als "Mr. Butt Fumble" bekannt gewordene Mark Sanchez, als Starting-Quarterback.
Deshalb kommt Kaepernick nicht zu den Redskins
Auf den ersten Blick hätte Kaepernick für die Redskins durchaus Sinn gemacht - man hätte die letzten vier Spiele der Saison als Testfeld nutzen können, um zu sehen, wie die Offense mit Kaepernick aussehen könnte. So hätte das im fitten Zustand durchaus talentierte Team - 5:2-Bilanz vor der Verletzungswelle - einen Plan B für 2019 gehabt, falls Alex Smith nach seiner Horror-Verletzung nicht rechtzeitig fit wird (so er denn überhaupt noch einmal zurückkehrt).
Allerdings ist Gruden zum einen kein Fan von laufstarken Quarterbacks. Das wurde gegen Ende der Zeit von Robert Griffin III in Washington mehr als deutlich, außerdem ist es längst nicht sicher, dass Gruden seinen Job in vier Wochen noch haben wird. Verpassen die Skins die Playoffs, hat er in fünf Jahren keinen Playoff-Sieg zustande gebracht und könnte durchaus rausfliegen. Dann würde das Team einem neuen Head Coach eher ungern einen Quarterback wie Kaepernick ans Bein binden bzw. sich in seiner Trainersuche auf ein bestimmtes Offensiv-System beschränken müssen.
Zudem ist ja auch alles andere als sicher, dass Kaepernick Interesse gehabt hätte, für die Redskins zu spielen. Mittlerweile fühlt er sich, wie aus NFL-Kreisen zu hören ist, als Kämpfer gegen soziale Ungerechtigkeit deutlich wohler.
NFL-Teams sprechen immer wieder über Kaepernick
Die Redskins sind nicht die erste Franchise, die an eine Verpflichtung des 31-Jährigen gedacht, diese Überlegung aber nicht in die Tat umgesetzt hat. So äußerten vor einigen Monaten unter anderem die Seattle Seahawks ähnliche Gedanken.
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Nach seinen Hymnenprotesten gegen soziale Ungerechtigkeit und Polizeigewalt in Amerika wurde Kaepernick 2016 von den San Francisco 49ers entlassen. Seitdem wartet er vergeblich auf einen Job in einem NFL-Team.