Ein Hund, der einem bewaffneten Mann mit Turban in den Arm beißt. Ein US-Soldat, der grinsend daneben steht. Und darunter der Schriftzug: "Das Leben ist toll."
Belichick irritiert mit Kriegs-Shirt
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Mit einem Shirt, auf dem all das zu sehen ist, ist NFL-Starcoach Bill Belichick in dieser Woche gesichtet worden.
Eine Menge Irritation um den Trainer des Super-Bowl-Champions New England Patriots um Quarterback Tom Brady war die Folge - und eine scharfe Debatte in den (sozialen) Medien.
Unmoralisch und rassistisch finden Belichicks Kleiderwahl die einen. Völlig unbedenklich und patriotisch die anderen.
Ärmelfrei im Familienurlaub
Belichick trug das ärmelfreie Shirt bei seinem Familienurlaub auf der Insel Nantucket, Anfang der Woche ließ er sich offenbar damit knipsen, das Foto landete bei Twitter - und sorgte dort für Aufsehen.
"Warum trägt Belichick nicht gleich ein Shirt, auf dem 'Abu Ghraib Spring Break' steht?", fragt sich ein Redakteur von The Nation. "Rassistisch" nennt es der Filmproduzent Tariq Nasheed: "Es erinnert mich an dieses eine Video, in dem ein Polizeihund einen schwarzen Mann anfällt."
Auf der anderen Seite des politischen Spektrums sieht man das ganz anders. "Heiter" nennt er das Motiv: "Ist das Hasskleidung? Absolut nicht, es ist patriotische Kleidung", befindet ein konservativer Autor des Boston Herald.
Shirt soll "das Ende von bin Laden feiern"
Tatsächlich soll es in jedem Fall welche sein. Als Urheber des Shirt-Motivs hat der Herald einen Irakkriegs- und Afghanistan-Veteran ausfindig gemacht, selbst ehemaliger Hundeführer.
Das Shirt "erzählt eine Cartoon-Geschichte eines Afghanistan-Einsatzes, in dem SEAL-Soldaten böse Menschen jagen", erklärt dieser. Man solle damit "das Ende von Osama bin Laden feiern", heißt es auf seiner Website.
Seit Belichick mit dem Shirt entdeckt worden sei, sei der Traffic auf seiner Website um 500 Prozent gestiegen, die Verkaufszahlen seiner Shirts seien spürbar in die Höhe geschossen. Die Einnahmen will er nun einer Navy-SEAL-Stiftung spenden.
Belichick ist Armee- und Trump-Fan
Belichicks Faible für martialischen Stoff kommt nicht ganz überraschend: Der fünfmalige Super-Bowl-Sieger ist ein erklärter Freund der US-Armee, sein Vater war dort Trainer und für Sohn Bill ein Inspirationsquell.
Belichick, Anhänger von US-Präsident Donald Trump, hat Armee-Filme wie "American Sniper" und "Lone Survivor" auch schon als Motivationshilfe für sein Team genutzt.