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Prügelvater Peterson droht Gefängnis

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Prügelvater Peterson droht Gefängnis

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Prügelvater Peterson droht Gefängnis

Die Schläge gegen seinen Sohn könnten für Adrian Peterson Konsequenzen haben. Die Vikings holen ihn vorerst zurück in den Kader.
Adrian Peterson verpasste 2012 mit 2097 Laufyards den NFL-Rekord nur um neun Yards
© imago

Die Aufregung um Ray Rice hat sich noch nicht gelegt, da sorgt schon der nächste prügelnde NFL-Star für Schlagzeilen:

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Vikings-Star Adrian Peterson schlug seinen vierjährigen Sohn mit einem Ast blutig. Die Fotos von den Verletzungen des Kindes schreckten nur wenige Tage nach dem Video mit den K.o.-Schlägen von Rice gegen seine Verlobte die USA auf. 

Ray Rice ist das bestimmende Thema zum NFL-Start. Zwei Spiele wird er zunächst gesperrt, nachdem er seine heutige Frau tätlich angegriffen hat. Nach Auftauchen eines schockierenden Videos von dem Vorfall wird die Strafe auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Baltimore Ravens haben ihn entlassen. So drastische Maßnahmen sind im US-Sport eher selten. SPORT1 zeigt die längsten Sperren und berühmtesten Fälle
LENNY RANDLE (MLB, Texas Rangers, 30 Tage): Der Baseballprofi verprügelt 1977 seinen Trainer Frank Lucchesi vor einem Testspiel, weil der einem Rookie seinen Startplatz gegeben hatte. Lucchesi braucht anschließend sogar eine OP. Randle wird für die gesamte Preseason gesperrt - im April wird er an die New York Mets abgegeben und spielt noch fünf Jahre. Lucchesi wird im Juni von den Rangers gefeuert
KERMIT WASHINGTON (NBA, L.A. Lakers, 60 Tage, 26 Spiele): Er schlägt 1977 Kevin Kunnert (Houston Rockets) auf dem Court nieder, danach bricht er dem späteren Coach Rudy Tomjanovich die Nase und den Kiefer - im Krankenwagen schmeckt er sogar sein Rückenmark. Es ist damals die längste Sperre der Liga-Geschichte
JOHN ROCKER (MLB, Atlanta Braves, 90 Tage, 28 Spiele, 20.000 Dollar): Der für seine wenig gewinnende Persönlichkeit berüchtigte Pitcher wird im Dezember 1999 für ein Interview in der "Sports Illustrated" gesperrt. Dort sagt er: "Ich würde nie nach New York wechseln, weil ich in der U-Bahn nicht neben einer Schwuchtel mit AIDS sitzen möchte. Noch schlimmer sind die Ausländer. Du kannst am Times Square einen Straßenzug entlang gehen, ohne Englisch zu hören. Wie sind die alle in dieses Land gekommen?"
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Die längsten Sperren im US-Sport

Der neueste Fall häuslicher Gewalt wurde am Wochenende bekannt: Der 29-jährige Peterson, Running Back bei den Minnesota Vikings und wertvollster Spieler der Saison 2012, wurde wegen Kindesmisshandlung angeklagt und vorerst auf Kaution freigelassen.

Schläge mit einem Zweig

Er hatte bereits im Mai mit einem Zweig auf seinen Sohn eingeschlagen - so hart, dass der Vierjährige an den Beinen, auf dem Rücken, dem Gesäß und an den Hoden Blutergüsse und Schnittwunden erlitt.

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Die Vikings reagierten prompt und nahmen ihren Star bei der 7:30-Pleite gegen die New England Patriots am 2. Spieltag aus dem Kader. 

Applaus, Applaus für das Monday Night Game. Indianapolis empfängt Philadelphia am Montag Abend und es wird ein wirklich heißes Spiel
In Halbzeit eins läuft für Colts-Quarterback Andrew Luck alles nach Plan. Zum Pausenpfiff liegen die Colts mit 17:6 in Führung
Ahmad Bradshaw lässt sich für seinen Touchdown im ersten Viertel feiern
In der Halbzeit ist die Stimmung in Indianapolis also noch tiptop
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NFL 2014: Woche 2

Zurück im Training

In dieser Woche aber wird der Running Back wieder am Training teilnehmen. Am Sonntag im Auswärtsspiel bei den New Orleans Saints mit dem deutschen Rookie Kasim Edebali soll er wieder zum Einsatz kommen.

"Wir stellen klar, dass wir jede Angelegenheit, in der es um das Wohlergehen eines Kindes geht, sehr ernst nehmen", hieß es in dem Statement der Klub-Eigentümer Zygi und Mark Wilf.

Im Falle von Peterson liege ein schwebendes Verfahren vor und das juristische Verfahren müsse nun seinen geordneten Gang gehen: "Wir werden die Situation weiter genau verfolgen und Adrian dabei unterstützen, im Laufe des gesamten Prozesses seiner rechtlichen Verantwortung nachzukommen."

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"Alle Optionen sind offen"

Zuvor hatte Rick Spielman, General Manager der Vikings, noch erklärt, keine Maßnahme im Fall Peterson ausschließen.

"Wir wollen nicht überhastet reagieren, alle Optionen sind offen. Wir tragen immer noch Informationen zusammen und wollen die Entscheidung nicht übers Knie brechen", hatte Spielman das Vorgehen der Vikings beschrieben.

Auch die Liga, die wegen ihrer zögerlichen Haltung im Fall Rice unter Beschuss geraten war, kündigte eine Untersuchung an. Direkt nach dem Rice-Skandal könnte die Strafe für den Star der Vikings in der Tat drastisch ausfallen.

Drei Expertinnen eingestellt

Als Reaktion auf die jüngsten Fälle gab NFL-Boss Roger Goodell bekannt, dass die Liga drei Expertinnen zum Thema häusliche Gewalt eingestellt und einen neuen Posten für einen Vize-Präsidenten für soziale Verantwortung geschaffen hat.

In einer Mitteilung auf der Website der Liga teilte Goodell die Einstellung von Lisa Fiel, Jane Rane Randel und Rita Smith mit, die die NFL-Richtlinien in Bezug auf häusliche Gewalt und sexuelle Übergriffe mitgestalten sollen. Die neue Vize-Präsidentin Anna Isaacson wird sich zudem um Belange der sozialen Verantwortung kümmern.

Petersons Verteidiger erklärt

Zum Vorfall selbst schwiegen aber alle - Spieler, GM und Trainer Mike Zimmer.

Rusty Hardin, Petersons Anwalt, versuchte derweil die Erziehung seines Mandanten als Erklärung der Tat ins Feld zu führen.

Peterson habe seinen Sohn "genauso diszipliniert, wie er es selbst als Kind erfahren" habe, erklärte Hardin und betonte, der Football-Star sei "ein liebevoller Vater, der nie die Absicht hatte, seinen Sohn zu verletzen."

Aussage des Sohnes schockiert

Die Fotos und die Aussagen des Kindes bei der Polizei legten allerdings anderes nahe.

Sein Vater habe ihn auch ins Gesicht geschlagen und ihm Laub in den Mund gesteckt, bevor er ihm die Hose heruntergezogen und ihn verprügelt habe.

Er sei auch mit einem Gürtel geschlagen worden. US-Medien berichteten, Peterson habe die Schläge sowohl gegenüber der Polizei, als auch in SMS an die Mutter des Kindes zugegeben.

Auslöser für die Bestrafung sei ein Streit seiner Söhne um ein Videospiel gewesen. Wenn er seine Kinder schlage, sage er ihnen immer, warum er es mache, sagte Peterson aus. Er bedauere es, dass sein Sohn nicht geweint habe. Dann hätte er gemerkt, dass er zu hart zugeschlagen hätte.

Zwei Jahre Gefängnis wären möglich

Peterson drohen bis zu zwei Jahren Gefängnis. Mit einer Gerichtsverhandlung sei aber erst im nächsten Jahr zu rechnen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Vor elf Monaten war Petersons zweiter Sohn im Alter von zwei Jahren an den Folgen von Misshandlungen gestorben, die ihm mutmaßlich der Lebensgefährte der Mutter beigebracht hatte.

Von Peterson selbst war in den letzten 48 Stunden außer einem getwitterten Bibel-Vers, indem es um Vorverurteilung ging, nichts mehr zu hören.

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