Kobe Bryants Witwe Vanessa hat den Betreiber des Helikopters verklagt, in dem die 41 Jahre alte Basketball-Legende, die gemeinsame Tochter Gianna (13) und sieben weitere Personen am 26. Januar nahe Calabasas/Kalifornien tödlich verunglückt sind.
Kobe-Witwe verklagt Helikopter-Firma
Die Klage wurde am selben Tag beim Kammergericht in Los Angeles eingereicht, an dem die Absturzopfer in einer öffentlichen Zeremonie im Staples Center gewürdigt wurden.
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Die Klage richtet sich gegen Island Express Helicopters, Island Express Holding Corp. und den Nachlass des Piloten Ara Zobayan, der sich unter den Opfern befand. Dem Betreiber wird vorgeworfen, dem Hubschrauber bei "starkem Nebel und niedriger Wolkendecke" die Starterlaubnis erteilt zu haben. Hierbei handele es sich um Bedingungen, die Strafverfolgungsbehörden und Touristikunternehmen dazu veranlassen würden, ihre Hubschrauber am Boden zu halten.
Island Express äußerte sich zunächst nicht zu der Klage, in der nicht näher spezifizierter allgemeiner, wirtschaftlicher und strafrechtlicher Schadenersatz gefordert wird.
Bryant "MVP der Väter"
Im Staples Center in Los Angeles hat indes die Basketball-Welt von Bryant, Tochter Gianna und den anderen Unfall-Opfern Abschied genommen. Vor rund 20.000 Menschen feierten Bryants Witwe Vanessa und zahlreiche Weggefährten die Leben der Verstorbenen.
"Kobe war der MVP unter den Vätern", erklärte Vanessa Bryant in ihrer Rede, während der die 37-Jährige immer wieder mit den Tränen kämpfte: "Es ist ein Verlust, den ich immer noch nicht verstehe. Babe, pass auf Gigi auf! Ruht in Frieden und habt Spaß im Himmel." Umgeben war sie bei ihrer Ansprache von 33.643 Rosen - eine für jeden Punkt, den Kobe Bryant in der NBA erzielt hat.
Bryant sei "wie ein kleiner Bruder" für ihn gewesen, sagte Bryants Idol Michael "Air" Jordan mit tränenüberströmtem Gesicht: "Seit ich ihn kannte, wollte ich der beste große Bruder sein, der ich sein konnte." Bryant sei "ein Teil von mir" geworden, erklärte der sechsmalige NBA-Champion weiter: "Als er starb, ist auch ein Teil von mir gestorben."
O'Neal zieht Vergleich mit den Beatles
Bryants langjähriger Mitspieler Shaquille O'Neal würdigte seinen kongenialen Partner: "Mamba, du wurdest uns zu früh genommen." Center O'Neal erinnerte an das "komplexe Verhältnis" der beiden Alphatiere und zog einen Vergleich zu den Beatles: "Die Rivalität zwischen John Lennon und Paul McCarthy hat zur womöglich großartigsten Musik aller Zeiten geführt. Kobe und ich haben uns zum womöglich besten Basketball aller Zeiten getrieben."
Dem rund zweieinhalbstündigen Festakt im Staples Center, in dem Bryant mit den Los Angeles Lakers in seinen 20 NBA-Jahren von 1996 bis 2016 fünf Meisterschaften gefeiert hatte, wohnten unter anderem noch die Basketball-Legenden Magic Johnson, Kareem Abdul-Jabbar und Bill Russell bei.
Beyonce performt in LA
Die US-Sängerin Beyonce gab mit zwei Songs den Startschuss für das Memorial mit dem Titel "A Celebration of Life for Kobe and Gianna Bryant".
Der Termin 24. Februar war nicht zufällig gewählt. Kobe Bryant, der 41 Jahre alt wurde, trug viele Jahre seiner Karriere die Rückennummer 24. Die als großes Talent geltende Gianna spielte mit der Nummer 2. Vater und Tochter wurden bereits am 7. Februar im engsten Kreis beigesetzt.
Die Teilnehmer an der Gedenkfeier erhielten ein 24-seitiges Programmheft mit Bildern von Bryant und seiner Familie sowie eine Anstecknadel und ein schwarzes T-Shirt mit Bildern von Kobe und seiner Tochter auf der Rückseite. Die Karten kosteten regulär bis zu 224 Dollar.