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New York Knicks: Die Gründe für den Werdegang zur Lachnummer der NBA

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New York Knicks: Die Gründe für den Werdegang zur Lachnummer der NBA

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Die neue Lachnummer der NBA

Seit Jahren erleben die Fans den schleichenden Niedergang der New York Knicks zur Lachnummer der NBA. Dabei liegen die Ursachen dafür nicht nur auf dem Feld.
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Nico Seepe
Nico Seepe
von Sven Sartison

"Ich bin nicht mit guten Knicks aufgewachsen. Ich erinnere mich zwar daran, dass die Knicks im Finale waren, aber die Kinder nach mir haben das nicht erlebt."

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Mit einem Satz brachte Kevin Durant in einem Interview mit dem Radiosender HOT 97 im Oktober das auf den Punkt, was die NBA seit nunmehr 20 Jahren miterleben muss – den Niedergang der einst so glanzvollen New York Knicks.

Bald 47 Jahre liegt die letzte von zwei Meisterschaften bereits zurück, in den Playoffs stand man zuletzt in der Saison 2012/2013. Seit der Jahrtausendwende haben die Knicks lediglich 40 Prozent ihrer Spiele gewonnen – kein Team der Liga hat eine schlechtere Bilanz.

Durant und Irving sagen Knicks ab

In dieser Saison sollte eigentlich alles besser werden. Besitzer James Dolan versprach den Fans, dass einige Superstars in den Madison Square Garden wechseln würden, Namen wie die von Durant und Kyrie Irving wurden gehandelt. Um Cap Space dafür zu schaffen, wurde Kristaps Porzingis dafür extra im Januar an die Dallas Mavericks getradet.

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Dazu hoffte man beim NBA-Draft auf den Nummer-1-Pick, um Supertalent Zion Williamson in den Big Apple zu holen. Nachdem die Knicks allerdings in der Draft Lottery nur an dritter Stelle gezogen wurden, sicherten sich die New Orleans Pelicans die Dienste von Williamson an Position eins.

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Als sich dann auch noch sowohl Durant als auch Irving gegen einen Wechsel zu den Knicks entschieden und sich stattdessen gemeinsam den Brooklyn Nets anschlossen, war der Super-Gau perfekt.

Statt der von Dolan versprochenen Superstars holte man neben Nummer-3-Pick R.J. Barrett in Spielern wie Julius Randle, Bobby Portis, Taj Gibson und Marcus Morris lediglich durchschnittliche NBA-Spieler, was sich auch in den Ergebnissen widerspiegelt.

Besitzer Dolan mischt sich in Personalentscheidungen ein

Im letzten Spiel gegen die Golden State Warriors schrammten die Knicks an ihrer nächsten peinlichen Pleite vorbei. Gegen die von langen Verletzungen ihrer Superstars Stephen Curry und Klay Thompson gebeutelten Warriors verspielten die Knicks eine 22-Punkte-Führung. Am Ende gewannen sie gerade noch nach Verlängerung mit 124:122. 

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Zehn Spiele hatten die Knicks zuvor in Folge verloren, konnten überhaupt erst fünf Siege bei gleichzeitig 20 Niederlagen einfahren und sind damit das zweitschlechteste Team der gesamten Liga. Kaum überraschend kam daher auch das Aus für Trainer David Fizdale am vergangenen Freitag.

Doch für viele ist der Trainer, wie auch seine elf Vorgänger in den vergangenen 20 Jahren, lediglich der vorgeschobene Sündenbock von Besitzer James Dolan, welcher der eigentliche Totengräber der Knicks sein soll. 

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Seit Jahren gibt es Berichte darüber, wie der 64-Jährige immer wieder die Autorität seiner Headcoaches untergräbt, sich in Personalentscheidungen einmischt und damit für Unruhe und Instabilität im Team sorgt.

Laut ESPN-Berichten war er es, der beispielsweise Carmelo Anthony seinerzeit als Small Forward spielen lassen wollte, obwohl dieser vom Trainer eigentlich als Power Forward vorgesehen war. Dem ehemaligen General Manager Glen Grunwald soll er 2013 - gegen seinen Willen - die Verpflichtung von Andrea Bargnani aufgezwungen haben.

Engagement von Legende Jackson als Präsident scheitert

Auch in die Personalentscheidungen des ehemaligen Präsidenten Phil Jackson soll er sich immer wieder eingemischt haben, auch wenn er 2017 ankündigte, künftig mehr Abstand zu halten und diesen sowie GM Steve Mills in Ruhe arbeiten lassen zu wollen. "Es liegt alles bei Phil. Es liegt alles bei Steve. Ich arbeite an meiner Musik, sie arbeiten am Basketballteam", sagte er damals im Interview mit ESPN.

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Jackson, einer der größten Trainer der NBA und als Spieler zweimal Meister mit den Knicks aber ohne jegliche Erfahrung als Sportdirektor, sollte diese ab 2014 zu neuem Glanz führen. Ihm zur Seite wurde Mills gestellt, der zuvor noch nie bei einer NBA-Franchise gearbeitet hatte. Eine Kombination, die es so wohl bei keiner anderen Franchise gegeben hätte.

Nicht wenige behaupten rückblickend, Jackson hätte mit einem erfahren General Manager an seiner Seite eine Chance gehabt. So musste der 74-Jährige im September 2017 seinen Hut nehmen und wurde ausgerechnet durch Mills ersetzt, der diese Position wohl auch deshalb bekam, weil ihn Dolan für einen unermüdlichen Loyalisten hält.

Fizdale fehlt klare Linie und Plan

Dennoch ist natürlich auch Fizdale, der nun interimsmäßig von Assistent Mike Miller ersetzt wird, nicht gänzlich von der Schuld an der aktuellen sportlichen Misere freizusprechen, schließlich kommt eine Bilanz von 21 Siegen bei 83 Niederlagen in nicht einmal zwei Jahren auch nicht von ungefähr.

WASHINGTON, DC - OCTOBER 27:  Gerrit Cole #45 of the Houston Astros pitches during Game 5 of the 2019 World Series between the Houston Astros and the Washington Nationals at Nationals Park on Sunday, October 27, 2019 in Washington, District of Columbia. (Photo by Adam Glanzman/MLB Photos via Getty Images)
WASHINGTON, DC - OCTOBER 27:  Gerrit Cole #45 of the Houston Astros delivers the pitch against the Washington Nationals during the sixth inning in Game Five of the 2019 World Series at Nationals Park on October 27, 2019 in Washington, DC. (Photo by Patrick Smith/Getty Images)
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Kritiker warfen dem Ex-Trainer unter anderem mangelnde Rotation und zu wenig Vertrauen in die jungen Spieler vor. Insbesondere R.J. Barrett, aber auch Spieler wie Mitchell Robinson, Kevin Knox und Frank Ntilikina haben zweifelsohne mehr Potenzial, als sie bislang auf den Court gebracht haben.

Daher sollte es nun darum gehen, einen Trainer zu verpflichten, der für seine Talenteförderung bekannt ist und einen klaren Plan verfolgt, damit das Team in einem organischen Prozess zusammenwachsen kann.

Wird Ujiri zum Retter der Knicks?

Doch es gibt auch Aspekte, die immer noch Grund zur Hoffnung machen. Finanziell stehen die Knicks laut Forbes Magazin das vierte Jahr an der Spitze der wertvollsten Teams. Vier Milliarden beträgt der Wert aktuell, was eine elfprozentige Wertsteigerung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Zudem wird immer wieder der Name Masai Ujiri in New York gehandelt. Als General Manager führte der gebürtige Nigerianer die Toronto Raptors in der Vorsaison überraschend zur ersten Meisterschaft der Franchise-Historie und soll laut US-Quellen einer Beschäftigung bei den Knicks zumindest nicht abgeneigt gegenüber stehen.

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Demnach fasziniere ihn insbesondere die Möglichkeit, etwas aufzubauen und etwas Großes zu erschaffen. Einflussreiche Stimmen sollen ihm jedoch bereits davon abgeraten haben, ein Angebot der Knicks - sollte es tatsächlich kommen - anzunehmen.

Es bleibt dennoch zu hoffen, dass sie in New York in naher Zukunft den Turnaround schaffen. Damit künftige Generationen - im Gegensatz zu Kevin Durant - wieder mit guten Knicks aufwachsen können.