Stephen Curry arbeitet hinter den Kulissen daran, sich neben seiner NBA-Karriere ein beeindruckendes Medienimperium aufzubauen.
Er macht Curry zum Imperium
Hilfe erhält er dabei von Jeron Smith, einem Mann, der schon für Nike und Barack Obama arbeitete.
SPORT1 wirft einen Blick auf die Pläne des NBA-Stars.
NBA-Stars als Rapper, Investoren, Autoren
In der modernen NBA sind die Basketballer mehr als Sportler, sie sind Marken, Investoren, CEOs. Die NBA-Stars probieren sich aus. Damian Lillard rappt nebenbei, Andre Iguodala investiert in Unternehmen und Russell Westbrook schreibt Bücher über Mode. Mehrere (Ex-)Spieler haben eigene Podcasts.
Während der Saison ist es für die Spieler nahezu unmöglich, ihre Unternehmen voranzubringen – im Fall von Stephen Curry kommt hier Jeron Smith ins Spiel.
Smith ist bestens vernetzt
Smith verwaltet ein großes Portfolio von Currys "Underrated" Basketball Camps bis zu dessen Auftritten in Film und Fernsehen.
Schaut man sich den Instagram-Account von Smith an, scheint der US-Amerikaner ein ganz schön glamouröses Leben zu führen. Es gibt Bilder, die ihn den Meistertitel feiernd an der Seite der Golden State Warriors zeigen.
Scrollt man weiter, sieht man Smith im Gespräch mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Noch etwas weiter in der Timeline findet man Nike-Gründer Phil Knight und einen "Forbes 30 under 30"-Post.
Das US-Wirtschaftsmagazin bezeichnet Smith darin als eines der größten Marketing- und Werbetalente der Welt. Dennoch kennen nur wenige Sport-Fans den Mann, der die Marke Curry zum Imperium machen soll.
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Über Nike und Obama in Curry-Unternehmen
Smith spielte selbst Basketball, für die NBA reichte es jedoch nie. Trotzdem wollte er dem Basketball aber unbedingt verbunden bleiben und nutzte sein wirtschaftliches Können als Einstieg.
Über die Stationen Columbia und Georgetown University (wo er jeweils mit Master abschloss), Nike (wo er als Markenverantwortlicher unter anderem die Jordan-Brand verwaltete) und das Weiße Haus (in dem er als stellvertretender Direktor für digitale Initiativen arbeitete), gelang es Smith, sich einen Namen zu machen. Nach Obamas Rücktritt kam dann über einen ehemaligen Nike-Kollegen der Kontakt zu Curry zustande.
Sony Pictures steigt bei Curry ein
Smith weiß also, was er tut, das hat Curry wohl ebenfalls erkannt. Der Warriors-Star, Smith und der Regisseur Erick Peyton gründeten wenig später Unanimous Media, eine Firma, die sich auf die Produktion von Medieninhalten spezialisiert hat. Die Aufgabe von Smith im Unternehmen?
"Ich wurde beauftragt, Stephen zu helfen, zu inspirieren, zu beeinflussen und zu stärken. Wir nutzen Storytelling durch die Medien als Vehikel, um dies zu erreichen", verriet er der Sports Illustrated.
Unanimous findet mit Sony Pictures schnell einen Big Player als Partner. Dem sechsfachen All-Star liegt der größte Mediendeal für einen Athleten aller Zeiten vor. Ohne lange zu zögern wurde der Vertrag abgeschlossen.
Spielfilme und TV-Shows
Ein Jahr später hat das Team von Unanimous Media einen Spielfilm mit dem Titel "Breakthrough", Dokumentationen mit den Titeln "Jump Shot" und "Emanuel", eine TV-Show mit dem Titel "Holey Moley" für den US-TV-Sender ABC sowie die Facebook-Dokumentationen "Stephen vs The Game" produziert.
Smith sorgte dafür, dass Curry in allen Projekten involviert war. "Nichts passiert bei Unanimous, ohne Stephens Blick darauf – er hat überzeugende Geschichten gefunden, Drehbücher gelesen, Produktionshinweise geliefert, Projekte gefördert und die Kernstrategie abgewogen", sagte Smith der SI.
Under Armour liefert spezielle Schuhe
Wie Curry seine Berühmtheit nutzt, um seine eigenen Projekte zu vermarkten, lässt sich am besten am Beispiel von "Breakthrough" erklären. Er las das Drehbuch während der Saison unterwegs in 24 Stunden und wusste, dass er ein Teil davon sein wollte. Er lieferte Produktionsnotizen, wog die wichtigsten Szenen ab und wurde kreativ, um die Promotion voranzutreiben.
Er beauftragte seinen Ausrüster Under Armour, eine maßgeschneiderte "Breakthrough"-Farbwahl seines Curry-6-Signatureschuhs zu kreieren, den er während der Playoffs trug, um zusätzliche Aufmerksamkeit und Begeisterung für den Film zu erzeugen. Er kreierte auch 200 limitierte Schuhe mit dieser Farbgebung als Geschenk an Influencer.
Es ist offensichtlich, warum Filmmanager und Unternehmen wie Sony eine Partnerschaft mit Curry eingehen wollen. Der NBA-Superstar wird als der ultimative Familienmensch gesehen, die meisten seiner Projekte konzentrieren sich auf die Themen Familie, Glaube und Sport. Curry und sein Team achten dabei vor allem auf eine Sache: Authentizität. Für einen NBA-Star wirkt Curry auf dem Boden geblieben, anders als beispielsweise LeBron James.
Curry auf den Spuren von Jordan und Shaq
"Stephen hat eine unglaubliche Plattform und damit eine einzigartige Gelegenheit, Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen", sagt Smith. "Wir wollten diese Plattform nutzen, um zu inspirieren. Unterhaltung ist eine der mächtigsten Medienformen, die es gibt, und wir wollen es als Vehikel nutzen, um die Massen zu erreichen und zu inspirieren", fasst Smith die Ziele von "Unanimous" zusammen.
Dass NBA-Stars sich selbst vermarkten, ist nichts Neues. Bereits Michael Jordan oder Shaquille O'Neal spielten in Filmen und Werbespots mit. Stephen Curry hat in Jeron Smith jedoch einen Vermarktungsfachmann gefunden, der seinesgleichen sucht.
"Unanimous Media" könnte in den kommenden Jahren eines der größten Medienimperien eines Sportstars werden. Nicht nur dank Curry, sondern auch wegen Smith, der gekonnt im Hintergrund die Fäden zieht, während sich alles auf den NBA-Star konzentriert. So stellt sich der Point Guard für die Zeit nach der aktiven Karriere bestmöglich auf.