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NBA: Westbrook von Durant und George im Stich gelassen - die Gründe

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NBA: Westbrook von Durant und George im Stich gelassen - die Gründe

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Ist Westbrook selbst das Problem?

Russell Westbrook wurde bei den Oklahoma City Thunder von Kevin Durant und Paul George sitzen gelassen. Sein Ruf hat in den letzten Jahren trotz irrer Leistungen gelitten.
Es ist ein echter Hammer: Kawhi Leonard verlässt den NBA-Champion und schließt eine Allianz mit einem anderen Superstar. Die Raptors verlieren ihren besten Spieler.
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Er ist einer der größten Superstars der NBA. Er hat zwei Spielzeiten in Folge ein Triple-Double aufgelegt - im Schnitt! Und trotzdem will scheinbar kein Superstar mit Russell Westbrook zusammenspielen. Warum eigentlich?

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Nach Kevin Durant 2016 hat jetzt auch Paul George "Brodie" bei den Oklahoma City Thunder sitzen lassen. Böse Zungen behaupten: Innerhalb von drei Jahren flüchtet schon der zweite Superstar vor Westbrook.

Andere Stars wie Victor Oladipo starteten erst nach dem Abschied von OKC so richtig durch. Ist möglicherweise der Point Guard selbst das Problem oder zumindest ein Teil davon - so widersinnig das angesichts seines überbordenden Talents scheinen mag?

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Auch Westbrook wird OKC wohl verlassen

Fakt ist: Obwohl Westbrook bereits seit seinem Draft 2008 für OKC spielt und dort längst zur Ikone aufgestiegen ist (weil er dem Team im Gegensatz zu anderen die Treue hielt), ist er wahrscheinlich bald weg.

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Laut Informationen von ESPN sprechen die Thunder und das Westbrook-Camp über einen Trade. Dass das Team von Head Coach Billy Donovan ernsthaft eine Trennung vom Point Guard in Erwägung zieht, liegt nicht zuletzt am 30-Jährigen selbst.

Unumstritten ist Westbrook einer der besten Basketballer aller Zeiten. Der achtmalige All-Star und MVP der Saison 2017 liefert seit Jahren fabelhafte Zahlen. Als erster Spieler der NBA-Geschichte legte er in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten im Durchschnitt jeweils ein Triple-Double auf.

Doch obwohl sich "Brodie" bereits unzählige Male mit Rekorden in den NBA-Geschichtsbüchern verewigte, für einen Meistertitel reichte es bisher nicht. Dies liegt vor allem daran, dass es im Zusammenspiel mit anderen Superstars nie so recht klappen wollte.

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Durant und George wollten weg von OKC

Acht Jahre lang spielte Westbrook an der Seite von Durant. Einmal stand OKC in der Zeit in den Finals, war 2012 gegen die Heat mit LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh aber zu unerfahren und verlor 1:4. Ein Jahr zuvor war gegen die Meister-Mavs von Dirk Nowitzki schon im Finale der Western Conference Schluss (ebenfalls 1:4).

In die Finals kam OKC danach nie mehr, dass James Harden geopfert werden musste und sich sowohl Durant als auch Westbrook schwerer verletzten, trug dazu bei. Aber als auch nach Jahren immer noch keine Meisterfeier in Aussicht war, wechselte Durant 2016 zu den Warriors und erfüllte sich dort den Traum vom Champion.

Nach dem Abgang von KD wurde Westbrook mit Paul George kurze Zeit später bereits der nächste Superstar zur Seite gestellt. Über die erste Playoff-Runde kam das Team seitdem nicht mehr hinaus. Und auch "PG13" hat inzwischen das Weite gesucht und ist dem Ruf von Kawhi Leonard in Richtung Clippers gefolgt.

Einfach scheint das Zusammenspiel mit Westbrook für viele seiner Mitspieler nicht zu sein. "Es hat nicht immer Spaß gemacht mit ihm zu spielen", sagte der frühere OKC-Profi Royce Young einst gegenüber ESPN. "In den ersten Jahren war es noch lustig, dann geriet alles immer mehr außer Kontrolle."

Westbrook (zu) oft im Ego-Modus

Auch andere Ex-Teamkollegen beklagten sich über die übertriebene "Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit" des Point Guards.

Auch wenn Westbrook mit starken Assist-Zahlen und Triple-Doubles glänzt, auf dem Court will der 30-Jährige viel zu häufig alles allein regeln. Im letzten Playoff-Spiel der Saison 2019 gegen die Portland Trail Blazers feuerte er sage und schreibe 31 Würfe aus dem Feld in Richtung Korb – nur elf fanden ihren Weg ins Ziel. Am Ende schied OKC sang und klanglos aus.

Ausnahmespieler Westbrook lebte in seiner bisherigen Karriere stets von seiner überragenden Athletik. Mit zunehmendem Alter (er ist jetzt 30) dürfte ihm deren Schwinden in Kombination mit seinem wackligen Sprungwurf aber mehr und mehr Probleme bereiten.

Für die Thunder ist es nun an der Zeit, sich ernsthafte Gedanken über die zukünftige Ausrichtung des Teams zu machen.

Spätestens mit dem Trade von Paul George hat sich OKC in den Rebuild-Modus versetzt. Neben Danilo Gallinari und Shai Gilgeous-Alexander bekommen die Thunder das größte Pick-Paket der Liga-Historie.

Pistons, Rockets und Heat mögliche Interessenten

Insgesamt fünf Erstrundenpicks (davon zwei von den Clippers und drei von den Heat) kann OKC in den kommenden Jahren einsetzen. Das Team hat nun die Chance, eine komplett neue Mannschaft aufzubauen.

Dass Westbrook ein Teil davon sein wird, wird immer unwahrscheinlicher. Dank seines bis 2023 laufenden Mega-Vertrages kassiert er allein in dieser Zeit noch 170 Millionen US-Dollar.

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Trotz der erheblichen Summe stehen bereits mehrere Interessenten als mögliche Trade-Partner bereit. Noch vor den Detroit Pistons und Houston Rockets an vorderster Front sind dabei die Miami Heat. Nachdem sich die Franchise die Dienste von Jimmy Butler gesichert hat, soll ein weiterer Topspieler die Truppe verstärken und dem Team von Präsident Pat Riley die nötige Wettbewerbsfähigkeit verleihen.

Klappt das mit Butler und Westbrook in Miami?

Ob Butler und Westbrook Seite an Seite funktionieren würden, ist höchst fraglich. Der zuletzt in Philly aktive Shooting Guard hatte bei seinen vorherigen Teams stets Streitigkeiten mit Verantwortlichen und Mitspielern und auch Westbrook, der vor allem durch sein schwieriges Verhältnis zu den Medien immer wieder für Aufsehen sorgt, ist nicht der einfachste Charakter.

Für Westbrook dürfte bei der Entscheidung über seine Zukunft vor allem die Wettbewerbsfähigkeit seines künftigen Arbeitgebers entscheidend sein. Will er sich doch noch die NBA-Krone aufsetzen, ist der Move zu einem möglichen Titelkandidaten wohl unerlässlich - genau wie ein Umdenken von Westbrook selbst.