Für Maximilian Kleber hat der Sommer schon gut begonnen, in China soll er mit einer WM-Medaille veredelt werden.
Kleber: "WM-Medaille ein Wunsch"
Seine Zukunft hat der der 27 Jahre alte Big Man bereits geklärt und bei den Dallas Mavericks in der NBA einen 35-Millionen-Dollar-Vertrag unterzeichnet.
Mit einem stark besetzten deutschen Nationalteam um seine NBA-Kollegen Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder) und Daniel Theis (Boston Celtics) hofft Kleber bei der Basketball-Weltmeisterschaft in China (31. August bis 15. September) auf Edelmetall.
Zusammen mit Dirk Nowitzki und Mick Schumacher spielte Kleber vorher bei Champions for Charity für den guten Zweck und sprach im SPORT1-Interview über Deutschlands Chancen bei der WM, die kommende Saison mit den Dallas Mavericks und blickte voraus auf die Heim-EM 2021. (SERVICE: Der Spielplan der Basketball-WM)
SPORT1: Herr Kleber, Sie haben bei den Dallas Mavericks vor einigen Wochen einen neuen Vertrag unterschrieben, bis zur neuen Saison dauert es noch etwas. Wie ist der Stand in der Vorbereitung?
Maxi Kleber: Ich habe mich jetzt sechs Wochen in Dallas auf die Nationalmannschaft vorbereitet. Es hat sich dann terminlich perfekt ergeben, dass ich nach Deutschland fliegen kann. Jetzt bereite ich mich noch in München vor und dann geht es zur WM. Anschließend geht es dann wieder nach Dallas.
Jetzt aktuelle NBA-Fanartikel kaufen - hier geht's zum Shop | ANZEIGE
SPORT1: Sie sprechen die Weltmeisterschaft in China bereits an. Was ist für das deutsche Team bei der WM drin?
Kleber: Das ist schwer vorherzusagen. Wir haben eine Mannschaft, die gut ist, so aber noch nie zusammengespielt hat. Wir wollen den Sommer nutzen, um als Team für die nächsten Jahre zu wachsen. Wir haben sehr viel Potenzial, Dennis Schröder ist unser wichtigster Mann. Dass alle ihre Teilnahme zugesagt haben, ist für uns extrem wichtig. Wir müssen uns in China nicht verstecken und haben gute Chancen. Eine Medaille ist immer ein Wunsch, aber da gehört viel dazu. Wir haben uns etwas vorgenommen und wollen unsere Ziele erreichen. (SERVICE: Gruppen und Tabellen der Basketball-WM)
SPORT1: Am 31. August geht es los in China. Wie läuft die Anreise ab?
Kleber: Wir haben zuvor ein Vorbereitungsturnier in Japan, bei dem wir uns an die Zeitverschiebung anpassen können. Das ist wichtig, weil der Körper nicht bei 100 Prozent ist, wenn man kurz vorher erst nach Asien fliegt. Wir haben genug Zeit, uns anzupassen und dann hängt es von Spiel zu Spiel ab, wie wir uns präsentieren.
SPORT1: Wie würden Sie die Achse des deutschen Teams beschreiben?
Kleber: Wir haben viele große Leute, werden also im Rebounding und der Verteidigung hoffentlich stark sein. In der Offensive haben wir Dennis, der den Ball in die Hand nehmen und Sachen kreieren kann. Das macht es für die anderen Spieler extrem leicht, gute Würfe zu bekommen. Im europäischen Basketball ist das Spielfeld enger als in der NBA, man hat also weniger Platz. Als Mannschaft muss es dann besser zusammenlaufen. Weil wir als Team so noch nie zusammengespielt haben, ist es die Herausforderung für unseren Trainer, dass er für jeden Spieler die richtigen Systeme und Positionen findet. Wir haben einen guten Mix aus Verteidigern und Offensivspielern, sodass es passen sollte.
SPORT1: 2021 steigt die Basketball-EM in Deutschland. Blicken Sie schon so weit voraus?
Kleber: Das Thema war in den Medien ja sehr aktuell, darum schaut man da schon hin. Das ist eine Riesenchance für den deutschen Basketball, Werbung zu machen und zuhause eine Medaille zu gewinnen. Das ist ganz klar das Ziel. Wir freuen uns darauf, es gibt nichts Besseres als vor heimischem Publikum zu spielen. Die Vorbereitungsspiele in Deutschland machen schon extrem viel Spaß. Natürlich blickt man voraus, wir wollen auch die Olympia-Qualifikation schaffen. Das ist ein Ziel, aber das Wichtigste ist jetzt erst mal die WM und dann sehen wir, wie weit wir kommen können.
SPORT1: In der NBA haben zahlreiche Superstars das Team gewechselt, Sie haben sich an Dallas gebunden. Was können Sie mit den Mavericks in der kommenden Saison erreichen?
Kleber: Die letzten zwei Jahre waren extrem anstrengend. Es machte keinen Spaß, weil wir so viel verloren haben. Wir haben jetzt ein Team, das um die Playoffs mitspielen wird. Der Westen ist extrem stark geworden, viele Spieler sind in den Westen gewechselt. Es wird nicht leichter, aber wir haben mit Luca Doncic und Kristaps Porzingis zwei Leute, die das Spiel am Ende übernehmen können. Wir haben in den letzten zwei Jahren viele Spiele ganz knapp verloren, mit den beiden können wir jetzt die wichtigen Spiele für die Playoffs gewinnen. Für uns ist es ganz klar das Ziel, die Playoffs auch einmal zu schaffen.