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NBA: San Antonio Spurs - wie aus einem Schnäppchen eine Dynastie wurde

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NBA: San Antonio Spurs - wie aus einem Schnäppchen eine Dynastie wurde

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Spurs: Eine NBA-Dynastie für 75 Mio.

Am 26. März 1993 kauft Peter Holt die San Antonio Spurs für 75 Millionen Dollar. Heute sind sie das Zwanzigfache wert. Und die erfolgreichste Franchise der jüngeren NBA-Geschichte.
Die San Antonio Spurs sind das erfolgreichste NBA-Team der vergangenen 26 Jahre
Die San Antonio Spurs sind das erfolgreichste NBA-Team der vergangenen 26 Jahre
© SPORT1-Montage: Getty Images
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch

75 Millionen US-Dollar, das ist in etwa doppelt so viel, wie Stephen Curry von den Golden State Warriors in dieser Saison in der NBA verdient.

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Vor 26 Jahren bekam man für diesen Betrag noch eine ganze Franchise. Ihr Name: San Antonio Spurs. Am 26. März 1993 übernahm eine Investorengruppe um den Geschäftsmann Peter Holt für genau diesen Betrag das Team aus Texas.

Heute sind die Spurs eine der erfolgreichsten Franchises der NBA-Geschichte - und über 1,6 Milliarden US-Dollar wert. Seit der Holt-Ära holte kein NBA-Team mehr Titel als die Spurs. Nur die Los Angeles Lakers schafften es seit 1993 ebenfalls, fünf Meisterbanner unter das Hallendach zu ziehen.

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SPORT1 blickt zurück zu den Anfängen der Holt-Ära und auf die Geburt einer Dynastie, die vor 26 Jahren ihren Anfang nahm. 

Zunächst sah es gar nicht danach aus, als dass sich durch die Holt-Übernahme viel ändern sollte. Die Spielzeiten von 1993 bis 1996 liefen zwar mehr als ordentlich, in den Playoffs war jedoch meist zeitig Schluss. Besonders in der Spielzeit 1994/95 überwog trotz überragender 62:20-Bilanz in der Regular Season und dem MVP-Titel für Big Man David Robinson die Enttäuschung über das Aus im Finale der Western Conference gegen die Houston Rockets.

Schwächste Spurs-Saison als Wendepunkt

Nach einem weiteren frühen Playoff-Aus folgte in der Saison 1996/97 der so nie für möglich gehaltene Absturz: Mit nur 20 Siegen bei 62 Niederlagen schlossen die verletzungsgeplagten Spurs die schwächste Saison ihrer Geschichte ab. Es war bis heute das letzte Mal, dass sich die Texaner nicht für die Playoffs qualifizieren konnten.

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Doch gerade diese Katastrophen-Saison stellte den Wendepunkt dar und legte den Grundstein für den späteren Erfolg der Spurs.

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Zum einen wurde während der Saison Head Coach Bob Hill gefeuert. Für ihn übernahm General Manager Gregg Popovich, der die Texaner bis heute coacht und inzwischen längst einer der erfolgreichsten Trainer der NBA-Geschichte ist.

Doch "Coach Pop" war nicht der einzige Grund, warum es plötzlich wieder rapide aufwärts ging. Durch die schlechte Saison gewann San Antonio die Draft-Lottery und hatte dadurch im Jahr 1997 den Nummer-1-Pick. Mit diesem wählten die Spurs einen gewissen Tim Duncan aus.

Und der legte gleich richtig los: Mit über 21 Punkten im Schnitt legte der 2,11-Meter-Riese eine starke Debüt-Saison hin und wurde zum Rookie of the Year gewählt.

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Schon ein Jahr später reichte es zum ganz großen Wurf: 1999 zogen die Spurs in der aufgrund eines Lockouts verkürzten Spielzeit mit 37 Siegen und 13 Niederlagen souverän in die Playoffs ein und spielten sich bis in die Finals. Dort führten die "Twin Towers" Duncan und Robinson das Team von Coach Popovich gegen die New York Knicks zum ersten Titel der Franchise-Geschichte. In der gesamten Postseason gab San Antonio nur zwei Spiele ab.

"Big Three" um Tim Duncan dominieren die NBA

Nach drei mäßig erfolgreichen Jahren gab Robinson bekannt, dass er am Ende der Saison 2002/03 seine Karriere beenden werde. Die Spurs wollten ihrem Big Man unbedingt einen weiteren Titel schenken - und taten das schließlich auch mit einem 4:2 in den Finals gegen die New Jersey Nets.

Die Ära Robinson war zu Ende - doch die Spurs hatten längst neue Gesichter, die in die Bresche springen konnten: die "Big Three". Duncan, der Franzose Tony Parker und der Argentinier Manu Ginobili spielten von 2001 an 15 Jahre lang gemeinsam in Texas - und das sehr erfolgreich.

Vier Meisterringe holte das Trio nach San Antonio, neben 2003 triumphierten die Spurs auch 2005, 2007 und 2014. Den bis heute letzten Titel sicherten sie sich gegen das Superteam der Miami Heat um LeBron James - und nahmen damit Revanche für die Finalniederlage aus der vorangegangenen Saison, als sie erstmals in den NBA-Finals den Kürzeren gezogen hatten. Finals-MVP wurde Kawhi Leonard.

Als Erster der drei ewigen Spurs beendete Tim Duncan 2016 nach 19 Jahren bei den Spurs seine Basketball-Karriere. 2018 schloss sich Ginobili an. Parker, mit heute 36 Jahren der Jüngste der Drei, verließ Texas ebenfalls. Er spielt jetzt für die Charlotte Hornets.

Popovich vor Karriereende?

Und auch Leonard ist nicht mehr da, er wurde im vergangenen Sommer zu den Toronto Raptors getradet.

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Die großen Erfolge sind seit dem letzten Titel 2014 ausgeblieben, das beste Ergebnis erzielten Popovich und Co. mit dem Einzug in die Conference Finals 2016/17. Vor allem die Golden State Warriors haben den Spurs den Rang abgelaufen, sorgten zuletzt auch zweimal in Folge für das Playoff-Aus der Spurs. (SERVICE: Tabellen der NBA)

Eine beeindruckende Serie wird aller Voraussicht nach aber auch in dieser Saison nicht reißen: Trotz des Umbruchs im Kader werden DeMar DeRozan, LaMarcus Aldridge und Co. erneut in die Playoffs einziehen. Eine Zahl ist geradezu unglaublich: 65. Während der vergangenen 22 Jahre hatten die Spurs nur an 65 eine negative Bilanz, auf Rang zwei und drei stehen diesbezüglich Houston und Dallas mit über 1000 Tagen!

DeMar DeRozan, Rudy Gay, LaMarcus Aldridge und Patty Mills (v.l.) stehen vor dem erneuten Playoff-Einzug
DeMar DeRozan, Rudy Gay, LaMarcus Aldridge und Patty Mills (v.l.) stehen vor dem erneuten Playoff-Einzug

Und doch könnte sich bald eine weitere Baustelle auftun: Head Coach Popovich, der neben den Spurs auch die US-Auswahl coacht, ist inzwischen 70 Jahre alt. Bisher hat er es offen gelassen, ob und wie es nach der aktuellen Saison für ihn weitergeht. (SERVICE: Ergebnisse und Spielplan)

Peter Holt steht 26 Jahre nach seinem 75-Millionen-Schnäppchen übrigens schon nicht mehr an der Spitze der Franchise aus San Antonio: 2016 übergab er die Leitung an seine damalige Ehefrau Julianna Hawn Holt, zwei Jahre später ließ sich das Paar scheiden.

Der Aufstieg der unscheinbaren San Antonio Spurs zu einer der größten Dynastien der NBA-Geschichte wird jedoch für immer mit seinem Namen verbunden sein.