"King James" verneigte sich vor seinem neuen Gefolgsmann. Moritz Wagner war zwar schon im Sommer von den ruhmreichen Los Angeles Lakers gedraftet worden, doch angekommen ist Deutschlands große Basketball-Hoffnung beim Glamour-Klub der NBA erst am Sonntagabend.
Wagner versetzt Lakers in Ekstase
© DAZN
"Er hat gerade gelernt, wie man ein Fahrrad fährt. Das war der Moment, wir sind begeistert", sagte Superstar LeBron James, der selbst erst seit der laufenden Saison für die Kalifornier spielt. (Zur Tabelle der NBA)
Dabei hatte Moe Wagner beim 120:96 gegen die Phoenix Suns nur das getan, wofür er vom 16-maligen Champion bezahlt wird. Der Center soll Punkte machen, und dies war ihm bei seinem vierten Einsatz nun endlich zum ersten Mal gelungen - mit zwei Freiwürfen.
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Wagner reagiert cool
Tyson Chandler flippte vor der Lakers-Bank aus, und JaVale McGee donnerte sein weißes Handtuch auf den Boden. Ekstase pur am Rande des Spielfeldes. "Ich habe ihre Reaktion gesehen, das war ein cooler Moment für mich", sagte Wagner anschließend in der Kabine.
Dort war der junge Deutsche bei den Journalisten ein gefragter Mann, war er doch soeben erst zu einem echten Laker geworden. Gegen die Suns erzielte der 21-Jährige in seinen zehn Minuten Spielzeit im Schlussviertel zehn Punkte sowie drei Rebounds und gab damit eine kräftige Duftmarke ab.
Verletzung stoppte Moe zunächst
So viel Lob war Wagner dann noch nicht geheuer, schüchtern stellte er sich den Fragen der Reporter und erzählte dabei auch von seinen Startschwierigkeiten, als er wegen einer Knöchel- und Knieverletzung Teile der Vorbereitung verpasste.
"Das war eine schwere Zeit für mich, frustrierend", berichtete der frühere College-Star, der mit den Michigan Wolverines bei der "March Madness" erst im Finale gestoppt worden war.
Mit glänzenden Vorstellungen hatte er sich bei den Scouts in die Notizblöcke gespielt. Hoffnungsvoll meldete er sich beim NBA-Draft an und wurde von den Lakers an 25. Position gezogen. Doch von der "Wolke sieben" (Wagner) ging es zunächst einmal bergab. Keine Einsatzzeiten, kaum Hoffnung.
Geduld vor NBA-Debüt gefragt
Erst Mitte November durfte er erstmals ran. Für Wagner eine harte Zeit. "Du willst raus und gewinnen", sagte der 2,11 m große Hüne, in dem viele schon den Nachfolger von Dirk Nowitzki gesehen haben wollen.
Wichtig für ihn war es, nicht die Geduld zu verlieren und weiter an sich zu arbeiten. "Ich habe nur von Tag zu Tag gedacht, das hat sich ausgezahlt", sagte Wagner. Wie es für ihn weitergeht, ist offen. Ob ihn Cheftrainer Luke Walton künftig auch in engen Spielen einsetzt, steht in den Sternen.
Und so denkt Wagner weiter von Tag zu Tag. Wie es nun weiterginge, wurde er gefragt. Antwort: "Morgen früh um neun ist Training."