Gerade einmal sechs Spiele hat Tyronn Lue ohne LeBron James überstanden.
Cavs-Coach Lue ohne James am Ende
© Getty Images
Nach dem Horrorstart mit sechs Niederlagen in Folge haben die Cleveland Cavaliers die Reißleine gezogen und den Coach entlassen, der das Team noch 2016 zur Meisterschaft geführt hatte. Schon damals waren Lues Kritiker allerdings allgegenwärtig.
Böse Zungen behaupteten, dass der wahre Cavs-Coach während Lues Ägide eher Superstar James war und sich "King James" und Co. vielmehr trotz statt wegen ihres Coachs ihre Meisterschaftsringe im Finale gegen die Golden State Warriors sicherten. Diese These stützt nun zumindest die Horror-Bilanz der Cavaliers nach James' Abgang.
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Warriors als Angstgegner von Lue und den Cavs
Gerade die Warriors wurden in Lues zwei Jahren bei den Cavaliers zu dessen Schreckgespenst. Immerhin zu 128 Siegen führte er die Cavs in seiner Amtszeit, 83 Niederlagen setzte es - die bittersten davon gegen das Team aus Oakland. Nach der Meisterschaft in seinem ersten Jahr als Head Coach überfuhren die Warriors Lues Team in den Finalserien 2017 (1-4) und 2018 (0-4) regelrecht.
Die Cavaliers wirkten in den beiden Serien geradezu hilflos, Superstar James verzweifelte in diesem Jahr komplett, nachdem er die Cavs zuvor so gut wie im Alleingang durch die Playoffs geführt hatte. Lue fand gegen das Star-Ensemble aus Kalifornien nie die richtigen taktischen Mittel, traf darüber hinaus sogar immer wieder fragwürdige Entscheidungen, die sein Team eher schwächten als stärkten.
Ein Beispiel: Als J.R. Smith in Spiel 1 auf inzwischen schon legendäre Art und Weise den möglichen Sieg her schenkte, indem er in den letzten Sekunden bei Gleichstand zur Mittellinie dribbelte anstatt zum Korb zu ziehen, verpasste es Lue, ein Timeout zu nehmen und die Konsequenzen von Smiths Blackout so einzudämmen.
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Cav-Stars bedauern das Aus des Trainers
Lue, der als Profi nie zu den Stars der Liga zählte, stand im Grunde immer im Schatten von Local Hero James. Darunter litt ohne Frage auch seine Autorität. James' Wort war Gesetz. Als sich der "King" im Laufe der Vorsaison einen Neuaufbau wünschte, wurden auf einen Schlag Derrick Rose, Iman Shumpert, Isaiah Thomas Dwyane Wade, Jae Crowder und Channing Frye abgegeben.
Dass Lue teamintern dennoch ein gutes Standing gehabt haben dürfte, zeigen die ersten Reaktionen seiner Ex-Schützlinge. Mehrere Spieler reagierten bereits in den sozialen Medien mit Bedauern auf Lues Aus.
Neben Kevin Love und Tristan Thompson meldete sich auch LeBron James zu Wort.
"Danke für die Erinnerungen und vor allem unsere Zusammenarbeit, mit der wir dieser Stadt und Fan-Base eine verdiente Trophäe gebracht haben. Du weißt, wo du mich findest", schrieb der Lakers-Star.