Es war ein Paukenschlag am Donnerstagabend: Dennis Schröder spielt in der kommenden Saison nicht mehr bei den Atlanta Hawks.
Die Hintergründe zum Schröder-Trade
Der deutsche Point Guard trägt ab sofort das Trikot der Oklahoma City Thunder. Im Gegenzug wechselt unter anderem Carmelo Anthony nach Atlanta, wobei dieser kein Spiel für die Hawks machen wird.
2013 wurde Schröder von den Hawks gedraftet, 386 Spiele absolvierte der heute 24-Jährige seitdem und entwickelte sich zum Anführer.
Während der Saison 2016/17 verlängerte er seinen Vertrag langfristig gegen eine Gegenleistung von über 70 Millionen Dollar. Doch zuletzt bahnte sich die Trennung an. Wie konnte es dazu kommen - und was sind die Folgen für Schröder? SPORT1 klärt auf.
Schröder dachte an Abschied
Nach dem Ende der sportlich erfolglosen letzten Saison sendete Schröder deutliche Signale. Auf seinem Instagram-Account löschte er alles, was mit Atlanta in Verbindung gebracht werden konnte.
Auch in Interviews ließ er durchblicken, dass er seine Zukunft nicht unbedingt im US-Bundesstaat Georgia sieht. "Im Endeffekt muss ich auch individuell schauen, was für mich am besten ist", meinte Schröder, der um den Titel mitspielen will.
Mögliche neue Teams hatte der Deutsche bereits auserkoren – die Pacers und Bucks standen ganz oben auf der Liste. Stattdessen wurde es OKC.
Bei den Thunder bekommt es Schröder mit einem der größten Superstars der Liga zu tun, der als Schröders Vorbild gilt: Russell Westbrook.
Der Triple-Double-König spielt auf der gleichen Position wie der Deutsche - einen Platz in der Starting Five kann sich Schröder wohl abschminken. Da sich beide spielerisch nicht unbedingt ergänzen, ist es fraglich, ob die explosiven Guards nebeneinander funktionieren können.
Schröder bei Hawks entbehrlich
Für die Hawks macht der Trade durchaus Sinn. Mit Trae Young haben sie sich im Draft einen talentierten Point Guard geangelt, der von den Anlagen her mit Steph Curry verglichen wird. Hawks-Coach Lloyd Pierce betonte zwar zuletzt, Schröder sei ein prima Vorbild für Young.
Doch mit der Verpflichtung des erfahrenen Jeremy Lin war der Weg für Schröders Abschied endgültig frei. Das laufende Verfahren wegen Schröders angeblicher Beteiligung an einer Prügelei in einer Shisha-Bar hat die Entscheidung der Hawks sicher noch erleichtert.
Viele Vorteile für OKC
OKC spart durch die Trennung von Anthony kombiniert fast 100 Millionen Dollar ein. Außerdem kann Schröder dem Team trotz der Riesenkonkurrenz auf seiner Position sportlich weiterhelfen.
Er könnte eine ähnliche Rolle einnehmen wie einst Reggie Jackson als Anführer der zweiten Unit und zumindest einige Minuten auch neben Westbrook spielen.
Mit den Neuzugängen Schröder, Mavs-Flop Nerlens Noel und Timothe Luwaru-Cabarrot ist die Bank in der kommenden Saison deutlich besser besetzt als im letzten Jahr.
Schröder reagiert begeistert
Schröder selbst dürfte mit der neuen Situation auch einverstanden sein - falls er sich mit der Backup-Rolle arrangiert.
Laut ESPN gab es vor dem Trade aber ein Gespräch mit Coach Billy Donovan sowie General Manager Sam Presti. Schröders zukünftige Rolle soll dabei intensiv diskutiert worden sein. Seine Reaktion auf Instagram lässt darauf schließen, dass Schröder durchaus begeistert ist.
Schröder zurück im Gewinner-Team
Für die Hawks waren die Playoffs zuletzt außer Reichweite, auch in den nächsten Jahren droht der Tabellenkeller.
Sportlich sind die Thunder – die Paul George in ihren Reihen halten konnten - eine klare Verbesserung. Eine Playoff-Teilnahme dürfte kein Problem sein, auch der Heimvorteil ist drin.
Ob die Verbindung Schröder – OKC eine erfolgreiche sein kann, hängt wohl auch von der Einstellung des 24-Jährigen ab. Doch nachdem er zuletzt mit der Rolle als Fixpunkt bei einem Verlierteam fremdelte, ist die neue Situation eine Chance.
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