Bei den Dallas Mavericks spricht man in Zukunft Deutsch. Zumindest wenn sich Franchise-Spieler Dirk Nowitzki mit der neuesten Verpflichtung Maxi Kleber unterhält.
Die Chancen der Deutschen in der NBA
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Der FC Bayern Basketball machte den Wechsel des 25 Jahre alten Nationalspielers zu den Texanern am Donnerstag offiziell.
Damit ist Kleber neben Nowitzki, Dennis Schröder, Paul Zipser und Daniel Theis bereits der fünfte Deutsche in der NBA - mehr hat es in einer Saison nie gegeben.
Und die Chancen der deutschen Profis auf viel Spielzeit sind in der kommenden Saison wahrscheinlich so gut wie nie.
SPORT1 beleuchtet die Situation der Deutschen in der NBA:
Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks):
Nowitzki ist bei den Mavericks bereits eine Legende. Der 39-Jährige geht bei den Texanern in seine insgesamt 20. Saison und zählt mit über 30.000 erzielten Punkten bereits zu den besten Spielern, die je in der NBA gespielt haben.
Da die Mavs auch in dieser Free Agency keinen dicken Fisch an die Angel bekommen haben, muss Nowitzki erneut viel Verantwortung übernehmen.
Der Würzburger stellt jedoch seit Jahren unter Beweis, dass er auch in hohem Alter noch zu den Besten der NBA zählt - auch weil sein Spiel nicht auf Athletik ausgelegt ist. Er kann nun die Mentorrolle für den jungen Kleber einnehmen und ihn bestenfalls als Nachfolger etablieren.
SPORT1-Prognose: Nowitzki wird erneut zu den absoluten Leistungsträgern der Mavs zählen und mit seiner Erfahrung den jungen Spielern wie Nerlens Noel, Harrison Barnes oder Dennis Smith jr. eine wichtige Stütze sein. In der umkämpften Western Conference dürfte es mit den Playoffs für Dallas aber eher nichts werden.
Dennis Schröder (Atlanta Hawks):
Schröder machte bereits in der abgelaufenen Spielzeit einen gehörigen Leistungssprung und etablierte sich als Leistungsträger.
Nach den Abgängen der Stars um Kyle Korver, Al Horford und Paul Millsap liegt auf dem Braunschweiger viel Verantwortung – auch nicht zuletzt durch seinen neuen Vertrag, der ihm über die kommenden vier Jahre bis zu 70 Millionen Dollar einbringt.
Mit mehr Freiheiten wäre es nur logisch, dass der 23-Jährige seine Spielzeit und Punkteausbeute auch im vierten Jahr in Folge steigern kann und zum Go-to-Guy der Hawks aufsteigt.
SPORT1-Prognose: Schröder schlüpft weiter in die Rolle als Atlantas Leader und macht einen erneuten Schritt nach vorne.
Paul Zipser (Chicago Bulls):
Nach dem Abgang ihres Superstars Jimmy Butler befinden sich die Bulls im Rebuild. Das könnte die große Chance für Paul Zipser werden, der aufgrund von Verletzungen bereits in der vergangenen Saison in die Startformation rückte - vor allem, wenn Altmeister Dwyane Wade ebenfalls noch wie erwartet verschifft wird.
Für den 23 Jahre alten Zipser dürfte deutlich mehr Spielzeit abfallen. Der Ex-Bayer muss diese jedoch nutzen, um den nächsten Schritt zu gehen und zur festen Größe in der Windy City zu werden.
SPORT1-Prognose: Zipser spielt sich in Chicagos Rotation fest und kann seinen Schnitt von 5,5 Punkten aus der vergangenen Saison in die Höhe schrauben.
Maximilian Kleber (Dallas Mavericks):
Ein Basketball-Riese aus Würzburg, der über einen guten Wurf verfügt? Die Parallelen zwischen Nowitzki und Kleber sind nicht von der Hand zu weisen. Der 25-Jährige verfügt über ähnliche Anlagen wie Nowitzki und bringt zusätzlich Athletik und Defensivqualitäten mit - hat aber natürlich noch einen langen Weg vor sich.
Beim bisher alles andere als hochkarätig besetzten Front Court darf sich Kleber berechtigte Hoffnungen machen, gleich im ersten Jahr NBA-Luft zu schnuppern. Allein die zwei Jahre hinter Nowitzki, dem "wohl besten Mentor, den man sich vorstellen kann" (Kleber), dürften dem Nationalspieler enorm helfen.
Der als überragender Teamkollege bekannte Nowitzki freut sich bereits auf seinen Landsmann. "Er hat eine Chance verdient", sagte der Mavs-Star der Bild: "Ich hoffe, er fühlt sich schnell wohl. Ich werde versuchen, ihm bei allem zu helfen."
SPORT1-Prognose: Kleber wird nicht fester Bestandteil der Rotation, schafft es aber in den finalen Kader und kann sich hinter Mentor Nowitzki entwickeln.
Daniel Theis (Boston Celtics):
Noch ist der Deal nicht als perfekt vermeldet, doch Theis wird aller Wahrscheinlichkeit nach in der nächsten Saison für den Rekordchampion auflaufen.
Bei den Celtics darf der Power Forward auf Einsätze hoffen. Dank seiner Athletik und starken Defensive könnte für den 25-Jährigen sogar ein Platz in der Rotation herausspringen. Zumal Headcoach Brad Stevens gerne experimentiert und Boston unter dem Korb nicht übermäßig besetzt ist.
SPORT1-Prognose: Theis wird seine Chancen bei den Celtics regelmäßig bekommen. Weiß er diese auch zu nutzen, ist sogar ein fester Rotationsplatz drin.
Isaiah Hartenstein (Houston Rockets):
Der 19-Jährige wurde von den Rockets im Draft mit dem 43. Pick gewählt und will sich aktuell in der Summer League für einen Vertrag bei den Rockets empfehlen. Bei geringer Spielzeit präsentiert sich der Big Man dort bisher ordentlich.
Hartenstein passt dank seiner Vielseitigkeit gut ins Anforderungsprofil der Texaner. "Ich kann innen oder außen spielen und sehr gut passen. In der Verteidigung kann ich mehrere Positionen verteidigen", gab er sich zuletzt bei SPORT1 selbstbewusst.
Houstons General Manager Daryl Morey kündigte jedoch bereits nach dem Draft an, dass der Nummer-43-Pick zunächst weiter Erfahrungen in Europa sammeln solle.
SPORT1-Prognose: Hartenstein darf weiter in der Summer League sein Können unter Beweis stellen und kehrt dann zurück nach Europa, um im folgenden Jahr den nächsten Versuch auf einen Kaderplatz zu wagen. Grundsätzlich passt er als werfender Big Man aber gut ins Konzept der Rockets.