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Zwischen Ego-Trip und Legendenstatus

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Zwischen Ego-Trip und Legendenstatus

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Zwischen Ego-Trip und Legendenstatus

Von Julian Ignatowitsch

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München - Kobe Bryant ist ein begnadeter Shooter.

So spielt er, seit 19 Jahren. So hat er mit den Los Angeles Lakers fünf Meisterschaften gewonnen. So wurde er zum MVP und endlose Male ins All-Star Team gewählt.

Aber genau so hat Kobe Bryant jetzt auch den Rekord für die meisten verfehlten Würfe in der NBA aufgestellt. Vor dem Spiel bei den New Orleans Pelicans (ab 2 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 US und LIVESTREAM) hat er mit 13.421 Fehlversuchen John Havlicek (13.417) überholt (Roundup).

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Bryant jagt Jordan

Nur 10 von 26 Würfen traf Bryant gegen die Memphis Grizzlies. Mit 28 Punkten war er zwar der zahlenmäßig erfolgreichstes, aber nicht der treffsicherster Werfer bei den Lakers.

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Wie so oft.

Bryant selbst redete seinen traurigen Rekord nach der Niederlage klein: "Ich bin Guard - seit 19 Jahren", begründete er seine Zahlen (

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Sicherlich stimmt das. Die Kehrseite der vielen verpassten Würfe: Bryant jagt als viertbester Scorer in der NBA-Geschichte seinen Rivalen Michael Jordan. Den möchte er um jeden Preis so schnell es geht überholen.

Dafür nimmt er dann auch in Kauf, dass seinen vielen Würfe für das Team nicht immer die beste Lösung sind.

Keine Selbstkritik, keine Demut

Bryant ist mit durchschnittlich 26,7 Punkten zwar der beste Scorer der Liga, kämpft aber noch sehr damit seinen Wurfrhythmus zu finden (39 Prozent). Er hinkt deutlich hinter seinem Karrieremittelwert von 45 Prozent zurück ? und wirft nicht nur für NBA-Verhältnisse unterdurchschnittlich. Noch in keinem Saisonspiel kam er über 40 Prozent.

"Ich hab?s euch ja gesagt, ich bin wieder da!", so kommentierte Bryant zu Beginn der Saison nach einer heftigen Pleite in Phoenix (99:119) sein persönliches Befinden.

Dass das Team verloren hatte? Nebensache. Selbstkritik - Fehlanzeige. Von Demut ist beim Superstar nach der schweren Knieverletzung, die ihn fast die komplette Saison 2013/14 am Spielfeldrand hielt, sowieso nichts zu merken.

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Das Gegenteil zu Nowitzki

Trainer Byron Scott verteidigte seinen Superstar nach der Niederlage in Memphis: "Ich glaube die anderen, die auf dieser Liste vorne dabei sind, sind alles Hall of Famers", sagte er mit Blick auf Elvin Hayes (13,296), Karl Malone (12,682), Abdul-Jabbar (12,470) und Michael Jordan (12,345), die auf den Rängen drei bis sechs in dieser kuriosen Statistik liegen.

Dennoch: Der 36-Jährige hat insbesondere in diesem Jahr leistungsmäßig noch viel Luft nach oben, sein Team erst recht.

Die Lakers sind längst nur noch die Nummer zwei in Los Angeles, haben sich durch eine verkorkste Personalpolitik, wozu auch die Vertragsverlängerung von Bryant zu millionenschweren Konditionen zählt, selbst ins sportliche Abseits manövriert (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabellen).

Anders als Dirk Nowitzki würde Bryant nie auf die Idee kommen zu Gunsten einer besseren Kaderplanung, freiwillig auf Gehalt zu verzichten.

Der Ego-Shooter

Dann versucht er es lieber auf eigene Faust. Ein große Ego und ein Hang zum Alleingang kennzeichnen ihn seit Beginn seiner Laufbahn. Er ist ein Ego-Shooter, im besten Sinne des Wortes.

Noch viel mehr als an der Offensive müssen die Lakers an der Abwehrarbeit feilen. Fast 112 Punkte lassen sie im Schnitt in dieser Saison zu ? das ist Ligahöchstwert.

Auch Bryant ist in seinem Alter nicht mehr der gnadenloseste Verteidiger. Für ihn zählt in diesen Tagen aber ohnehin mehr, seinen Offensivrhythmus zu finden.

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16 Spiele bis Rang 3

"Er war schon immer ein mächtiger Shooter. Er hatte stets heiße Phasen, in denen er sein Team zum Sieg geworfen hat. So spielt er das Spiel", sagte NBA-Legende Kareem Abdul-Jabbar bei "ESPN".

Diese heiße Phase muss Bryant wieder finden, wenn die Lakers diese Spielzeit nicht als eines der schlechtesten Teams beenden wollen. Er ist ? selbst in angeschlagener Form ? der unumstrittene Go-to-guy bei Los Angeles.

Und dass Bryant Jordan noch in dieser Saison überholen wird, ist ? Fitness vorausgesetzt ? bei nur 405 Punkten Rückstand sowieso sicher.

Spielt er so weiter wie bisher, schafft er das bereits in 16 Spielen. Vielleicht nimmt er sich in den nächsten Partien ein wenig zurück und braucht dafür ein paar Spiele mehr.

Aber dann wäre Bryant nicht Bryant. Mit 36 Jahren wird er sich kaum mehr ändern.

Er ist eben: ein begnadeter Shooter.