Im German Bowl XLI stehen sich am 12. Oktober ab 18 Uhr auf dem Rasen der Commerzbank-Arena in Frankfurt die Schwäbisch Hall Unicorns und die New Yorker Lions aus Braunschweig gegenüber.
Braunschweig fordert Schwäbisch Hall
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Es sind die beiden Top-Teams der GFL in diesem Jahrzehnt, und es ist das sechste Mal, dass beide seit 2014 in einem Finalspiel aufeinanderprallen. Von den bisherigen vier German Bowls der beiden gewannen die Braunschweiger drei, dazu einmal das Finale um den Eurobowl. Nur 2017 siegten die Schwäbisch Haller im German Bowl mit 14:13, letztes Jahr verteidigten sie den Titel durch ein 21:19 gegen Frankfurt in Berlin.
Schwäbisch Hall peilt Hattrick an
Nun peilen sie ihren dritten Titel in Folge und den fünften insgesamt an. Rekordmeister New Yorker Lions will nach zwei Jahren Pause allerdings unbedingt zum zwölften Mal den Meisterpott nach Braunschweig holen.
Und bietet dafür vor allem in den Kernbereichen konservativer Football-Strategie gewichtige Argumente auf: eine Offensive Line, die nur sieben Quarterback Sacks in 16 Spielen 2019 erlaubte, einen Running Back Christopher McClendon, der mit 112,6 Yards pro Spiel den mit Abstand größten Raumgewinn aller GFL-Spieler schaffte und mit 23 Touchdowns per Lauf und zwei weiteren nach Pässen auch die meisten Touchdowns.
Und dazu das Bollwerk der nach erlaubten Yards und Punkten stärksten Verteidigung der Liga.
Lions nur schwer auszurechnen
Experten wie beispielsweise Thomas Kösling, Interims-Head-Coach der Frankfurt Universe, trauen dem Team aber zu, gerade im German Bowl im Zweifel auch andere Wege zum Sieg zu finden: "Ich glaube keinesfalls, dass sie das Passspiel nicht mehr so dominant praktizieren können, nur weil sie es in der Punktrunde und in den Playoffs nur ganz selten aufgezogen haben. Ich glaube ganz fest, dass ihr Play-Action-Passspiel heute viel gefährlicher ist, als es in den Vorjahren war."
Ganz sicher wird Jordan Neuman, Cheftrainer der Schwäbisch Hall Unicorns, dies ähnlich sehen und seine Mannschaft in den letzten Trainingseinheiten auch auf das Unerwartete vorbereiten. Als Head Coach ist er in seiner Laufbahn noch unbezwungen, seit er die Mannschaft der Unicorns Anfang 2017 übernahm, feierte sie 50 Siege.
Unicorns in der Defensive stark
Nach den ersten beiden Meisterschaften der Unicorns 2011 und 2012, in denen das Team fast ausschließlich vom Angriff getragen worden war, hat Neuman gemeinsam mit Defensive Coordinator Johannes Brenner den Fokus auch mehr auf die Verteidigungsarbeit ausgerichtet.
Diese Saison fingen die Defensive Backs der Unicorns mit 25 Interceptions mehr gegnerische Pässe ab als alle anderen GFL-Teams, und mit durchschnittlich fast 20 Yards Raumgewinn aus den Returns lieferten sie auch die "halbe Miete" für die zumeist folgenden "einfachen" Touchdowns des Angriffs.
Ein wenig analog zum Braunschweiger Angriff gilt auch hier: Weil die meisten Gegner gegen Hall von Beginn an in Rückstand lagen, lässt sich niemand von den Statistiken täuschen, dass verhältnismäßig viele Yards aus Laufspiel zugelassen wurden. Erst am Samstag werden die Haller Verteidiger zeigen, ob und wie gut sie gegnerisches Laufspiel stoppen können, weil es dann auch spielentscheidend werden kann.
Neumann erwartet harten Brocken
Unicorns-Coach Neuman erwartet in Frankfurt die schwerste Aufgabe für ihn und sein Team: "Wir treffen auf eines der besten Teams in Europa, und in solchen Spielen sind es die Feinheiten, die am Ende den Unterschied ausmachen."
Der Haller Cheftrainer legt dabei ein großes Augenmerk auf die Offensive und Defensive Lines beider Mannschaften: "In Frankfurt werden die zwei besten Laufangriffe der Liga aufeinandertreffen. Es wird deshalb sehr entscheidend sein, wer den Kampf an der Line of Scrimmage gewinnt."
Hinter der Line of Scrimmage steht bei den Unicorns mit Quarterback Jadrian Clark ein Mann, der im letzten Jahr noch den Braunschweiger Angriff führte. Im vergangenen Jahr war er im Halbfinale gegen Frankfurt Universe in der Verlängerung knapp am Einzug in den German Bowl gescheitert.
Nun hat er es mit seinem neuen Team geschafft, was auch daran liegt, dass er zu Saisonbeginn die irische Staatsbürgerschaft erhalten hat und seither gemeinsam mit jeweils zwei anderen US-Angreifern auf dem Platz sein darf.
Dies vergrößert die Optionen für die Unicorns. Wie sehr im Finale jene der Braunschweiger dadurch eingeschränkt sein werden, dass Clarks Nachfolger dort, Brandon Connette, im Halbfinale angeschlagen vom Platz musste, ist offen.
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Lions hoffen auf Weishaupt
Die Braunschweiger haben auch für den schlimmsten Fall vorgesorgt, mit Sonny Weishaupt haben sie im Sommer einen der besten deutschen Quarterbacks nachverpflichtet. Das Halbfinale gegen Frankfurt brachten sie unter seiner Leitung souverän nach Hause.
Was auch immer also in den Abschlusstrainings noch ausgetüftelt wird: "Ich erwarte ein Footballspiel auf dem höchsten europäischen Level, in dem zwei sehr starke Teams um die Meisterschaft kämpfen", sagt Unicorns-Head-Coach Neuman. "Das sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre, und ein so tolles Stadion wie der Commerzbank-Arena wird diese noch weiter verbessern."
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