Ein ehemaliger Football-Spieler hat mit seinem couragierten Einschreiten eine Tragödie an einer High-School im US-Bundesstaat Oregon verhindert.
Ex-Footballer verhindert Selbstmord
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Keanon Lowe, ehemaliger Wide Receiver für das College-Team Oregon Ducks, nahm einem suizidgefährdeten Teenager auf dem Schulgelände in der Stadt Portland eine geladene Schrotflinte ab - und umarmte ihn.
Lowe arbeitet als Sicherheits-Mann und Sportlehrer an der Schule.
Der Vorfall ereignete sich zwar bereits im Mai, doch erst jetzt veröffentlichte die Bezirksstaatsanwaltschaft Videomaterial, das die ergreifenden Szenen zeigt.
Video zeigt unglaubliche Reaktion von Lowe
Zu sehen ist Lowe, der mit der Waffe in der Hand aus einem Klassenzimmer in den Schulflur geht. Sekunden später folgt ihm der 19 Jahre alte Angel Granados-Diaz durch die Tür. Diesen hatte der ehemalige Footballer gerade entwaffnet.
Lowe übergibt die Waffe an einen anderen Lehrer und nimmt Granados-Diaz in den Arm.
"Es war für ihn und für mich sehr emotional. Ich hatte Mitleid mit ihm", sagte der 27-Jährige, der in den amerikanischen Medien als Held gefeiert wird. "Als junger Mensch realisiert man manchmal nicht, was man tut, bis es dann vorbei ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich da bin, um ihn zu retten. Dass es einen Grund hatte, dass ich da war. Und dass das Leben lebenswert ist."
Nur eine Patrone in geladener Waffe
Das Universum arbeite auf mysteriöse Art und Weise, erklärte Lowe. "Ich bin glücklich, dass ich für all die Kinder im Klassenzimmer sein konnte und dass ich diese Tragödie verhindern konnte." Er habe etwas im Gesicht des verzweifelten Teenagers gesehen, "der Blick in seinen Augen. Ich habe die Waffe gesehen und erkannt, dass sie echt ist und mein Instinkt hat das Ruder übernommen."
Mittlerweile ist bekannt, dass Granados-Diaz nach der Trennung von seiner Freundin an Liebeskummer und psychischen Problemen litt und sich das Leben nehmen wollte. In der Schrotflinte befand sich nur eine einzige Patrone. The Oregonian berichtet, dass der Teenager sich nicht zu Hause habe umbringen wollen, weil seine Mutter ihn so nicht vorfinden sollte.
Seit dem Vorfall im Mai befindet er sich hinter Gittern. Am Donnerstag wurde er zu einer 36-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt und soll nun psychologische Hilfe erhalten.