Die Schlammschlacht zwischen den Verantwortlichen der gescheiterten Football-Liga XFL nimmt immer größere Ausmaße an.
WWE-Boss schlägt gegen Luck zurück
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Nach dem Corona-bedingten Abbruch der Saison und der daraus resultierenden Insolvenz gehen Commissioner Oliver Luck und Liga-Boss Vince McMahon nun gerichtlich gegeneinander vor.
Ex-Quarterback Luck verklagte jüngst McMahon wegen "unrechtmäßiger Kündigung", nun schlägt dieser zurück. Die Anwälte des WWE-Chefs äußerten vor Gericht, ihr Mandant habe Luck "aus wichtigem Grund" gefeuert.
Luck soll Arbeit vernachlässigt haben
Demnach habe sich der Vater des zurückgetretenen Colts-QBs Andrew Luck mehrere Male gegen die Richtlinien der XFL aufgelehnt.
Zum einen habe er seine Arbeit nach Beginn der Pandemie "grob vernachlässigt". Luck habe die "Verantwortlichkeit" als Commissioner aufgegeben und es versäumt, die in seinem Vertrag vorgeschriebenen Aufgaben zu erfüllen.
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Zudem soll sich der 60-Jährige auch in Sachen Personalplanung über die Meinung von McMahon hinweggesetzt haben. So hatte der 60-Jährige NFL-Receiver Antonio Callaway verpflichtet, ohne McMahon zu fragen. Als dieser ihn anschließend bat, Callaway wieder zu entlassen, soll sich Luck geweigert haben.
McMahon wollte Callaway nicht
Hintergrund: McMahon hatte zuvor betont, keine Spieler mit problematischem Background verpflichten zu wollen. Callaway kam jedoch bereits mit Drogen in Berührung und wurde dafür von der NFL bestraft.
Als dritten Punkt legen die McMahon-Anwälte Luck zu Last, dass er sein Diensthandy für private Zwecke entwendet hat, obwohl das laut Vertrag nicht erlaubt ist.
Wegen der Coronakrise hatte die XFL ihren Ligabetrieb nach nur fünf Spieltagen im März unterbrechen müssen, damals noch verbunden mit der Ankündigung, zurückzukehren. Doch McMahon, dessen Alpha Entertainment LLC die Liga organisiert hatte, gab sie zum zweiten Mal nach 2001 auf. Fast alle Mitarbeiter wurden entlassen.
Wurde Luck zu früh entlassen?
Im Anschluss hatte Luck McMahon verklagt, weil dieser den früheren Spielmacher bereits am 9. Dezember und damit einen Tag vor dem Liga-Aus entlassen haben soll. "Herr Luck weist alle Behauptungen des Kündigungsschreibens von sich. Diese sind vorgeschoben unbegründet", heißt es in der Anklageschrift.
Laut Klageschrift habe McMahon durchsetzen wollen, dass das Insolvenzgericht "Verträge bestimmter Vorstände" zurückweist, und diese damit keinerlei Anspruch mehr auf ihr vertragsmäßiges Gehalt hätten. Luck wären wohl bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit rund 20 Millionen US-Dollar zugestanden.