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FC Bayern: David Alaba und Franz-Beckenbauer-Vergleich - wie viel Legende trifft zu?

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FC Bayern: David Alaba und Franz-Beckenbauer-Vergleich - wie viel Legende trifft zu?

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Bricht Alaba ein Bayern-Tabu?

Der FC Bayern kämpft um David Alaba, Klub-Boss Karl-Heinz Rummenigge sieht in ihm "den schwarzen Franz Beckenbauer". Sein Transfer wäre ein großer Einschnitt.
David Alaba und Thiago sind die Personal-Baustellen beim FC Bayern. Die Abgänge der beiden würden Lücken im Kader reißen.
Raphael Weber
Raphael Weber
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Ein Abwehrchef mit feinem Füßchen, der nicht nur hinten den Laden zusammenhält, sondern aus der Defensive mit Traumpässen das Spiel seines FC Bayern eröffnet, als Meister, Pokalsieger und Champions-League-Gewinner schon in die Annalen eingegangen ist - es gibt schon so einige Parallelen zwischen David Alaba und "Kaiser Franz".

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"Ich habe immer gesagt, der David ist für mich eigentlich so etwas wie der schwarze Franz Beckenbauer", schwärmt Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge folglich auch bei Sky über den 28 Jahre alten Österreicher.

Im Kampf um die ungeklärte Zukunft des Abwehrchefs, dessen Vertrag schon 2021 ausläuft, und inmitten von Transfer-Gerüchten um den FC Barcelona oder Manchester City (mit Förderer Pep Guardiola) macht ein solcher Ritterschlag deutlich: Bayern kämpft mit aller Macht um Alaba.

Vorstandsmitglied Oliver Kahn (selbst Bayern-Legende) zeigt bei MagentaSport zwar Verständnis, dass sich ein Urgestein wie Alaba "dann auch mal Gedanken macht, vielleicht zum letzten Mal in der Karriere einen großen Wechsel zu machen" - gleichzeitig umgarnt aber auch er den Zweifelnden: "Was er gezeigt hat, nicht nur in dieser Saison, auch in der letzten Saison, das ist aller Ehren wert, das ist top. So einen Spieler braucht man auch als Leader in der Innenverteidigung."

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FC Bayern: Rummenigge über möglichen Wechsel von Alaba: "Liegt jetzt an David"
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Alaba Häuptling und Dirigent der Bayern-Abwehr

Was Alaba gezeigt hat, ist eben genau diese Kombination aus Leader-Fähigkeiten, defensiver Qualität, offensiver Brillanz, die einst auch Beckenbauer zum Liebling der Massen machte.

"Wir haben jetzt einige Zeit keinen Häuptling mehr in der Abwehr gehabt. Also einen, der dort wirklich das Zepter in die Hand nimmt und dort den Ton angibt und einfach auch als Chef der Defensive agiert", lobt Rummenigge. Alaba sei "der erste Spieler, der wieder auf diesem Niveau wie der Franz damals gespielt hat", agiere.

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Auch am Freitag gegen Olympique Marseille, beim Härtetest für die Mission Triple in der Champions Leauge, schlug Alaba aus der Defensive wieder Diagonalbälle zum Zungeschnalzen. (Champions League, Achtelfinal-Rückspiel: FC Bayern - FC Chelsea, 8. August ab 21 Uhr im LIVETICKER).

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"Er ist derjenige, der das Spiel eröffnet und dirigiert, der die Kommandos gibt", schwärmt Rummenigge bei Bild: "David ist der Chef der Abwehr - und da hatten wir zuvor eine Lücke. Er hat in der Abwehrzentrale seine ideale Position gefunden."

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Alaba für Rummenigge "der schwarze Franz Beckenbauer"

Sportlich ist Alabas Wert unumstritten. Die Entwicklung, die er gerade diese Saison als Innenverteidiger und Abwehrchef genommen hat, ist immens. Weshalb Bayern ihn auch unbedingt halten will. Dazu - und das betont gerade Rummenigge - winkt ihm eben auch ein Status ganz weit oben in der prominent besetzten Ahnengalerie des FCB.

Im Sechs-Augen-Gespräch (nachdem es Zoff um Alabas Gehaltswunsch von 20 Millionen pro Jahr gab) haben der Vorstandsboss und Sportvorstand Hasan Salihamidzic Alaba "deutlich gemacht, welchen Stellenwert er für Bayern hat und in Zukunft haben kann. Da habe ich ihm auch persönlich gesagt, dass er für mich der schwarze Franz Beckenbauer ist. David ist ein herausragender Spieler und Mensch, ein absoluter Sympathie-Träger und eine große Identifikationsfigur des FC Bayern."

Schon seit 2008 (Wechsel von Austria Wien) ist Alaba ein Bayer, war lediglich 2011 eine halbe Saison nach Hoffenheim ausgeliehen. Seit Sommer 2011 lief er ununterbrochen für den FCB auf, nur Ur-Bayer Thomas Müller als dienstältester Profi ist noch länger dabei. Die nächste Saison wäre Alabas elfte bei den Profis (zwei Kurzeinsätze 2010 mitgerechnet).

Beckenbauer kam auf 13 Spielzeiten (1964 bis 1977), war insgesamt von 1958 bis 1977 im Verein - in beiden Kategorien kann Alaba sogar noch vorbeiziehen.

"Es ist in der heutigen Zeit kaum mehr üblich, so wie damals beim Franz, dass jemand als Jugendlicher zu einem Verein kommt, dort wächst, seine Karriere lang dort bleibt und zur Legende wird. David ist auf einem sehr guten Weg", betont Rummenigge.

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Bayern verliert keine Topstars gegen seinen Willen - bis jetzt

Aber so einen Legendenstatus würde natürlich gefährden, wenn er "seinen" FC Bayern jetzt im Sommer verlässt, um im Ausland noch einmal sein Glück zu suchen - oder nicht?

Beckenbauer kehrte München bekanntlich 1977 den Rücken, um sich bei Cosmos New Yorks ins Abenteuer USA zu stürzen. 31 war der "Kaiser" da, seinem Legendenstatus im Bayern-Kosmos hat das nicht geschadet.

Alaba ist jetzt 28 und das ist einer der Knackpunkte, warum ihm mindestens ein Teil der Fans den Abgang jetzt nicht verzeihen würde. Denn wann hat schon mal ein absoluter Topstar, im besten Alter, mit laufendem Vertrag, seinen Abgang vom großen FC Bayern erzwungen, obwohl der Klub mit aller Macht um ihn kämpfte?

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Michael Ballacks Kontrakt lief 2006 aus, als er zu Chelsea ging. Toni Kroos hatte vor dem Wechsel zu Real Madrid 2014 auch nicht diesen Stellenwert, abzulesen auch an der vergleichsweise niedrigen Ablöse von "nur" 25 Millionen Euro. "Fußballgott" Bastian Schweinsteiger spielte 2015 in den Planungen von Pep Guardiola keine Rolle mehr, die wichtig genug war und war von Verletzungen geplagt.

Doch Alaba? Sein Verlust würde Bayern schwer treffen, sportlich wie emotional.

Verhandlungen im Alaba-Poker in Lissabon

Darum werden die Bayern auch alles tun, um ihren "schwarzen Beckenbauer" zu halten, und die Chancen stehen gut, dass Alaba trotz Auslands-Flirt verlängert.

Nach Informationen von SPORT1 kann sich der Österreicher durchaus vorstellen, seine Karriere in München zu beenden.

Eine Entscheidung darüber wird es aber erst nach dem Champions-League-Turnier in Lissabon geben. Denn dort wird auch Alaba-Agent Pini Zahavi sein, dort sind weitere Gespräche der Bosse mit dem Lager des Österreichers geplant. Allzu weit liegen beide Seiten, auch in Sachen Gehalt, nicht mehr auseinander.

"Ich denke, die Spieler haben - gerade in der heutigen Zeit - verstanden, dass es bei einem Vertrag nicht so sehr um die letzten Euros geht, sondern dass es mindestens genauso auf das Gesamt-Paket ankommt", meint Rummenigge: "Auf den Klub, auf die Erfolgsaussichten, das Umfeld, wie zum Beispiel in München mit dieser tollen Stadt."

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Doppelter Triple-Sieger und für immer beim FC Bayern?

"Natürlich wollen wir David Alaba hier beim FC Bayern halten", betonte Kahn am Freitag erneut, Rummenigge legte sogar noch eine Schippe drauf: "Unser Wunsch ist es, dass David verlängert, dann auch seine Karriere beim FC Bayern beendet und Bayern München danach eng verbunden bleibt. Diesen Weg haben wir ihm aufgezeigt."

Gerade Lissabon und die Champions League könnten nun eine riesige Chance für Alaba sein. Man stelle sich vor, der Österreicher schafft mit Bayern das einmalige Kunststück, ein zweites Mal das Triple zu gewinnen, und schwört seinem Verein dann auch noch für die nächsten Jahre die Treue - der Platz auf einer Stufe mit Beckenbauer wäre gesichert.