Die Coronakrise lähmt aktuell den Fußball – die langfristigen Folgen sind nicht abzusehen.
Sancho jetzt wertvoller als Messi
Doch erste Auswirkungen zeichnen sich bereits ab: Das Transfergebaren wird nach der Krise aller Voraussicht nach ein anderes sein. Das wirkt sich schon jetzt auf die Marktwerte der Spieler aus.
Das Portal transfermarkt.de hat im Zuge der Coronakrise weltweit alle Spieler pauschal um 20 Prozent herabgestuft, bis zu einer Untergrenze von 300.000 Euro. Allerdings büßten Spieler der Jahrgänge 1998 und jünger nur 10 Prozent ihres Marktwerts ein.
BVB-Youngster Sancho überholt Barca-Star Messi
Beispielsweise rutschte BVB-Youngster Jadon Sancho als wertvollster Bundesliga-Profi von zuvor 130 Millionen Euro auf 117 Millionen Euro. Da Lionel Messi 20 Prozent seines Werts einbüßt und aktuell nur noch bei 112 Millionen Euro liegt, überholt Sancho den Barca-Superstar und liegt nun im weltweiten Ranking der wertvollsten Spieler auf Platz acht.
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Insgesamt beläuft sich der geschätzte Wertverlust in der Bundesliga auf 908 Millionen Euro. Vor allem bei einem hohen Durchschnittsalter des Kaders, wie beim FC Bayern oder Borussia Mönchengladbach, machen sich hohe Verluste bemerkbar. Der Wert des Bayern-Kaders wird auf fast 180 Millionen Euro weniger taxiert und liegt nun bei rund 757 Millionen Euro. Dies ist der niedrigste Wert seit über zwei Jahren.
BVB hält Verluste in Grenzen
Zum Vergleich: Bei Borussia Dortmund hält sich der Verlust aufgrund der vielen Youngster wie Sancho, Erling Haaland oder Achraf Hakimi, die 40 Prozent des Kaderwerts ausmachen, in Grenzen. Die Dortmunder büßen daher "nur" 105 Millionen Euro ein. Der aktuelle Wert des BVB-Aufgebots liegt bei 586 Millionen Euro.
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Bei den Angaben ist zu beachten, dass es sich um keine absoluten Werte oder gar Ablösesummen handelt, sondern um Schätzungen, die unter Berücksichtigung verschiedener Preisfindungsmodelle entstehen.
"Der jetzige pauschale Marktwert-Cut ist eine Reaktion auf die außergewöhnliche Gesamtlage, angesichts der man auch nicht ausschließen kann, dass in einigen Wochen noch ein weiterer erfolgen muss", sagte transfermarkt.de-Geschäftsführer Matthias Seidel. Nicht bei jedem Spieler dürfte der Wertverlust durch die Krise gleich groß sein.
Die geringere Abwertung junger Talente erklärte Seidel mit der Annahme, dass solche Spieler auch weiterhin hoch gehandelt werden dürften.
"Eine allgemein gültige Definition von Top-Spielern ist dagegen schwieriger, vor allem in Bezug auf ihr Standing auf dem Transfermarkt", sagte Seidel. "Für einige wird es sicherlich noch einen größeren Markt geben als für andere. Um dies detailliert in die Marktwertfindung einfließen zu lassen, sind allerdings klare Signale aus dem veränderten Markt nötig, die aufgrund der zumeist gestoppten Transferaktivitäten aktuell nicht da sind."