Die irre Transfer-Posse um Malcom ist beendet: Der Brasilianer wechselt von Girondins Bordeaux zum FC Barcelona und unterschreibt dort für fünf Jahre. Das gab der spanische Meister am Dienstagabend offiziell bekannt.
Monchi: Darum ging Malcom zu Barca
Kurios: Malcom war sich keine 24 Stunden zuvor bereits mit der AS Rom über einen Wechsel einig gewesen und sogar schon auf dem Weg in die italienische Hauptstadt zum Medizincheck. Dann aber funkte Barca dazwischen.
Rom-Sportdirektor nennt Hintergründe
Die Katalanen einigten sich in letzter Sekunde mit Bordeaux auf eine Ablösesumme von 41 Millionen Euro - und der Flügelspieler, der im Frühjahr auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht worden war, cancelte seinen Flug nach Rom.
Roms Sportdirektor Monchi erklärte am Dienstag den kuriosen Vorgang aus Sicht der Roma:
"Es ist leicht zu erklären, was bei Malcom passierte, aber schwierig komplett zu verstehen. Der Deal war schon perfekt und wir hatten die Erlaubnis, ihn nach Rom zum Medizincheck reisen zu lassen. Das Flugzeug sollte um neun Uhr starten und wäre um elf Uhr dagewesen. Wir waren entspannt."
Roma wollte "keine Auktion um Malcom"
Er sei "sehr überrascht gewesen, als ein Vertreter des Spielers uns anrief und sagte, dass Bordeaux die Erlaubnis, nach Rom zu reisen, widerrufen hatte. Ich rief bei Bordeaux an und bekam gesagt, dass Barcelona eine bessere Offerte abgegeben hatte. Wenn wir unsere nicht nicht nachbesserten, würden wir den Spieler nicht bekommen."
Monchi habe dann Roms Präsidenten kontaktiert und Grünes Licht für eine bessere Offerte als die von Barcelona bekommen.
"Um elf Uhr sendeten wir ein offizielles Angebot und Bordeaux sagte uns, dass der Spieler am Dienstag erneut die Erlaubnis bekommen würde, nach Rom zu reisen."
Doch erneut gab es ein Störfeuer aus Barcelona, so dass Monchi im Bieten um Malcom aufgab. "Ich habe ihnen gesagt, dass es jetzt reicht, weil wir nicht Teil einer Auktion werden wollten", schilderte der 49-Jährige.
Roma prüft rechtliche Schritte
Man werde nun versuchen einen Spieler zu verpflichten, der "mindestens so gut wie Malcom ist". Monchi kündigte mögliche rechtliche Schritte an.
Man wolle die Möglichkeiten innerhalb des Klubs prüfen und schaue, ob ein Rechtsfall vorliege. Zwischen beiden Vereinen sei zwar nichts unterzeichnet worden, "aber es gibt viele Nachrichten mit den Agenten und ihrem Präsidenten, die zumindest untersucht werden sollten".
Alternative zu Willian
Der Daily Mail zufolge sahen sich die Barca-Bosse zu diesem Schnellschuss gezwungen, weil sie im Werben um Malcoms Landsmann Willian wiederholt beim FC Chelsea abgeblitzt waren. Der brasilianische WM-Star war eigentlich der Wunschkandidat des spanischen Meisters für die Außenbahn gewesen.
Malcom erzielte in der abgelaufenen Ligue-1-Saison zwölf Tore für Bordeaux und bereite sieben weitere vor. Für Brasiliens Nationalmannschaft lief der 21-Jährige indes noch nie auf.