Bei der Begründung seines Wechsels wählte Ruben Neves die üblichen Floskeln.
Der skurrilste Transfer des Sommers
© twitter.com/Wolves
"Ich wollte schon immer in England spielen und wir haben eine gute Mannschaft", zitieren die Wolverhampton Wanderers ihren Rekordtransfer auf ihrer Webseite: "Ich freue mich sehr, für diesen Klub zu spielen. Es ist ein sehr großer Klub und ich hoffe, ich kann dem Team helfen, die Ziele zu erreichen."
Die Worthülsen sind aber nur die halbe Wahrheit für den wohl skurrilsten Transfer des Sommers, für den die Wolves die vereinsinterne Rekordsumme von 17 Millionen Euro an den FC Porto überwiesen.
Jüngster Kapitän der Champions League
Der erst 20 Jahre junge Neves gilt als vielversprechendes Mittelfeldtalent im portugiesischen Fußball. Schon im Alter von 18 Jahren und 221 Tagen führte er den FC Porto in der Champions League als Kapitän aufs Feld und schrieb als jüngster Spielführer der Königsklasse Geschichte.
Warum aber zieht es Neves nun von der größten Bühne Europas in die zweite englische Liga, zum letztjährigen Tabellen-15. des Championship?
Neves' offizielles Motiv klingt so: "Es ist für mich eine gute Möglichkeit, wieder mit dem Trainer zusammen zu arbeiten, mit dem ich schon im letzten Jahr gearbeitet habe."
Ronaldo-Berater Mendes als Schlüsselfigur
In der Tat kommt es zur Wiedervereinigung mit dem früheren Porto-Trainer Nuno Espirito Santo, der erst Ende Mai den im Streit gegangenen früheren Dortmunder Paul Lambert bei den Wolves ersetzte.
Neben der Vergangenheit beim FC Porto teilen Nuno und Neves aber noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide werden von Jorge Mendes beraten, zu dessen Klienten auch Cristiano Ronaldo und Jose Mourinho zählen.
Und Neves ist nicht der einzige Mendes-Klient im Kader des dreimaligen englischen Meisters. Zuvor wechselten schon die Portugiesen Helder Costa, Ivan Cavaleiro und zuletzt Roderick Miranda auf die Insel.
Mendes' Verbindung zu chinesischen Eigentümern
Alles begann vor einem Jahr mit der Übernahme der Wolves durch eine chinesische Investmentfirma, die enge Kontakte zu Spielerberater Mendes pflegt.
Auf die Personalie Mendes angesprochen, sagte Klubmanager Larie Dalrymple unlängst dem Guardian: "Er ist jemand, von dem wir, aufgrund seiner Freundschaft zu den Eigentümern, Meinungen und Ratschläge annehmen."
Und auch den einen oder anderen Spieler.