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Wimbledon: Das traurige Ende einer deutschen Tennis-Pionierin! Cilly Aussem schrieb 1931 deutsche Geschichte

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Wimbledon: Das traurige Ende einer deutschen Tennis-Pionierin! Cilly Aussem schrieb 1931 deutsche Geschichte

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Tennis-Pionierin mit traurigem Ende

1931 gewann Cilly Aussem als erste Deutsche Wimbledon, mit einer gefürchteten Vorhand wie später die von Steffi Graf. Ihr Leben endete tragisch.
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von SPORT1

Oberbürgermeister Konrad Adenauer schickte am 3. Juli 1931 höchstpersönlich ein Telegramm nach London: „Cilly, ganz Köln gratuliert zum großen Sieg. Ihre Heimatstadt ist stolz auf Sie!“

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Als erste Deutsche hatte die 22-jährige Cilly Aussem Wimbledon gewonnen, mit einem 7:5, 7:5 im bis heute einzigen deutschen Damenfinale der All England Championships gegen Hilde Krahwinkel-Sperling aus Essen.

Am 4. Januar 1909 als Tochter eines wohlhabenden Kölner Kaufmanns geboren, lernte Cilly Aussem, was sich für Mädchen aus höherem Hause in jenen Zeiten schickte: Sprachen, Musik, Kunstgeschichte, Tanzen und Tennis.

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Im Spiel mit Schläger und Ball erkannte Mutter Helen Aussem das außergewöhnliche Talent ihrer Tochter und schickte die 14-Jährige 1923 zu Rot-Weiß Köln in die Obhut von Trainer Willy Hannemann.

Vorhand-Peitsche wie Steffi Graf

Bei ihm lernte Cilly Aussem jene flache Vorhand, die fortan ebenso gefürchtet war wie mehr als ein halbes Jahrhundert später der Vorhand-Cross von Steffi Graf.

Bei einer der Reisen, die Cilly und ihre Mutter alljährlich zu Turnieren an die Riviera führten, ergab es sich, dass das grazile Mädchen an der Seite des großen William Tilden im Mixed antrat. Helen Aussem fragte Tilden, ob er Cilly vielleicht zu internationalen Erfolgen verhelfen könnte.

"Ja", antwortete dieser, "wenn Sie, gnädige Frau, noch heute den nächsten Zug nach Deutschland nehmen."

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Anders als viele Tennis-Eltern nach ihr folgte Helen Aussem dieser Aufforderung und machte damit den Weg für eine einzigartige, wenn auch viel zu kurze Karriere der Tochter frei.

Der Aufstieg von Cilly Aussem war unaufhaltsam und steil: Sie war wieselflink, mit einem präzisen Aufschlag und einer kaum returnierbaren Vorhand.

Tragisches Ende in Krankheit

1931 gewann sie Hamburg, Paris und Wimbledon und erreichte als Nummer zwei der Welt hinter der Amerikanerin Helen Wills-Moody den Höhepunkt ihrer Laufbahn.

Noch im selben Jahr kehrte sie von einer Turnierreise durch Südamerika mit einer Blinddarmentzündung zurück, die sie zu einer langen Pause zwang.

Zwar gelang ihr zwei Jahre später ein Comeback, doch an ihre großen Erfolge konnte sie nicht mehr anknüpfen. Nach der Niederlage gegen Helen Jacobs (USA) 1935 in Wimbledon beendete Cilly Aussem ihre Karriere - mit gerade einmal 26 Jahren.

Die letzten Jahre ihres kurzen Lebens verbrachte Cilly Aussem, geschwächt von den Folgen einer Malaria-Infektion und nahezu völlig erblindet, zurückgezogen am Gardasee.

Dort starb sie, gerade 54 Jahre alt, am 22. März 1963.