Alexander Zverev wankte, doch er fiel nicht: Der zuletzt schwächelnde deutsche Tennis-Jungstar hat sich bei den US Open in die zweite Runde gekämpft.
US Open: Zverev quält sich weiter
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Nach starkem Beginn und 2:0-Satzführung musste er gegen den Moldauer Radu Albot aber über die volle Distanz gehen, nach 3:10 Stunden setzte sich der Weltranglisten-Sechste mit 6:1, 6:3, 3:6, 4:6, 6:2 durch. Nächster Gegner ist der US-Amerikaner Frances Tiafoe.
"Es war sehr schwer. Nach zwei Sätzen vorne hat er angefangen, unglaublich Tennis zu spielen und ist zurückgekommen", lobte Zverev bei Eurosport seinen Gegner und fügte an: "Nach den letzten paar Monaten ist es wichtig, so ein Match zu gewinnen. Das wird mir im Turnier sehr helfen."
Zverev startet souverän
Dass eine Zwei-Satz-Führung von Zverev bei einem Grand Slam noch gar nichts heißen muss, hatte er spätestens bei den French Open bewiesen. Auch dort führte er gegen John Millman und Dusan Lajovic bereits 2:0, dann brach er aber jeweils ein und brauchte fünf Sätze für den Sieg.
Auch gegen Albot zeigte Zverev zunächst eine souveräne Vorstellung, er kontrollierte das Spiel mit druckvollen Schlägen von der Grundlinie und servierte deutlich sicherer als noch zuletzt. Im dritten Satz kam aber wieder der Bruch: Der 22-Jährige agierte passiver und ihm unterliefen mehr einfache Fehler.
Während Albot immer mutiger und sicherer wurde, fing Zverev an zu hadern. Anfang des vierten Satzes pfefferte er seinen Schläger frustriert auf den Platz, am Verlauf des Spiels änderte dies zunächst nichts. Im Entscheidungssatz gelang Zverev mit einem Break zum 2:0 der perfekte Start - direkt darauf gab der Hamburger seinen Aufschlag nach einem Doppelfehler ebenfalls ab. Mit Zverevs erneutem Break zum 4:2 war Albots Widerstand aber gebrochen.
Zuletzt hatte Zverev vor allem mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht. In Wimbledon und bei der US-Open-Generalprobe in Cincinnati war er in Runde eins gescheitert, dazu kamen der schwelende Rechtsstreit mit Ex-Manager Patricio Apey und die Trennung von Trainer Ivan Lendl.
Struff weiter, Kamke scheitert
In der zweiten Runde stehen auch Jan-Lennard Struff und Cedrik-Marcel Stebe. Struff setzte sich klar mit 6:4, 6:4, 6:2 gegen den Norweger Casper Ruud durchsetzte. Gegner um den Einzug in die dritte Runde ist der frühere Wimbledon-Halbfinalist John Isner (USA/Nr. 14).
Stebe siegte gegen Filip Krajinovic (Serbien) 6:3, 4:6, 6:4, 7:6 (8:6) und spielt nun gegen den früheren US-Open-Sieger Marin Cilic (Kroatien/Nr. 22). Qualifikant Tobias Kamke verlor gegen den Spanier Fernando Verdasco (Nr. 32) 3:6, 6:3, 1:6, 2:6.