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Angelique Kerber nach Wimbledon-Aus in der Krise - Schüttler im Fokus

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Angelique Kerber nach Wimbledon-Aus in der Krise - Schüttler im Fokus

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Kerbers Frust nach dem Absturz

Angelique Kerber sucht nach dem Wimbledon-Aus die Einsamkeit, "wo man mich hoffentlich nicht findet". Die Beziehung zu Coach Schüttler steht auf dem Prüfstand.
Angelique Kerber rutscht nach ihrem Wimbledon-Aus in der Weltrangliste ab
Angelique Kerber rutscht nach ihrem Wimbledon-Aus in der Weltrangliste ab
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Angelique Kerber schnaubte ein wenig verächtlich. "Also nach Offenbach sicher nicht", antwortete die schmerzhaft entthronte Wimbledon-Siegerin auf die Frage, wohin sie nach ihrem bitteren Zweitrunden-Aus reisen wolle. (Wimbledon: Alle Spiele täglich im LIVETICKER)

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Ihre Heimatstadt Kiel oder ihren Wohnort in Polen nannte Kerber stattdessen als mögliche Rückzugsorte. Genau wie der ebenso gescheiterte Alexander Zverev will sie "irgendwo abtauchen, wo man mich hoffentlich nicht findet".

Mit ihrem Aus in der ersten Runde der US Open 2019 hat Angelique Kerber einen neuen Tiefpunkt in ihrer Karriere erreicht. Sie verliert nach drei Sätzen (5:7, 6:0, 4:6) gegen die Französin Kristina Mladenovic
Angelique Kerber kassierte die vierte Erstrunden-Pleite in Folge
Angelique Kerber ist auch bei den US Open in der 1. Runde ausgeschieden
Angelique Kerber, Tennis, Karriere, Erfolge
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Nun kann man von Offenbach halten, was man will, aber für Kerber wäre eine Reise in die hessische Industriestadt zumindest nicht völlig abwegig gewesen. Schließlich betrieb hier ihr Trainer Rainer Schüttler mehrere Jahre seine Tennis-Akademie, aus der er sich inzwischen aber zurückgezogen hat. Auch Kerber trainierte hier schon mit ihm. Und sucht jetzt doch lieber andere Orte auf, um sich nach dem Rückschlag von London wieder neu auszurichten.

Mehr Tiefen als Höhen 2019

Seit Ende letzten Jahres arbeiten Deutschlands beste Tennisspielerin und der ehemalige Australian-Open-Finalist Schüttler nun zusammen. Die Bilanz fällt bislang äußerst durchwachsen aus.

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"Es hätte besser, es hätte auch schlechter laufen können", fasste Kerber ihre erste gemeinsame Saisonhälfte zusammen: "Momentan bin ich nicht wirklich zufrieden. Aber wenn ich auf das ganze halbe Jahr schaue, gab es gute und einige nicht so gute Momente."

Die Bewertung von Kerbers erstem Halbjahr fällt tatsächlich schwer. Die Sandplatzsaison kann aufgrund hartnäckiger gesundheitlicher Probleme kaum mit einbezogen werden.

Den Grand-Slam-Enttäuschungen (Achtelfinal-Aus bei den Australian Open, erste Runde bei den French Open, zweite Runde in Wimbledon) stehen einige Lichtblicke wie der Finaleinzug in Indian Wells/Kalifornien oder zuletzt im englischen Eastbourne gegenüber.

"Was soll ich denn machen?"

Trotzdem dürfte die Zusammenarbeit mit Schüttler nach dem frühzeitigen Ende ihrer Mission Titelverteidigung in Wimbledon erstmals richtig auf dem Prüfstand stehen. Kerber verliert massiv Punkte in der Weltrangliste, in der nächsten Version nach Wimbledon wird die bisherige Fünfte bestenfalls auf Platz zwölf geführt. (Die WTA-Weltrangliste im SPORT1-Datencenter)

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Während ihrer 6:2, 2:6, 1:6-Pleite gegen die US-Amerikanerin Lauren Davis hatte Kerber am Donnerstag mehrfach hilflos in Richtung ihrer Box geschaut. "Was soll ich denn machen?", fragte sie klagend. "Das waren nur die Emotionen, die ich immer bei mir habe", spielte sie die Ausbrüche später herunter.

Wird Kerbers Trainerposten zum Schleudersitz?

Kerber war spürbar bemüht, eine mögliche Trainerdiskussion im Keim zu ersticken. Nachdem in Person von Torben Beltz mit einer kurzen Unterbrechung über viele Jahre Konstanz auf dieser Position geherrscht hatte, möchte sie wohl verhindern, dass der Posten zum Schleudersitz wird. Scheitert auch das Experiment mit Schüttler, hätte sie sich schließlich in drei Jahren von drei Trainern getrennt.

Noch bleibt allerdings Zeit. Ein erfolgreiches zweites Halbjahr, ein gutes Abschneiden bei den US Open in New York, und die Gesamtbilanz des Duos Kerber/Schüttler fiele gleich wesentlich positiver aus. Und womöglich würde die dreimalige Grand-Slam-Siegerin dann ja auch mit Offenbach etwas positivere Gefühle verbinden.