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Wimbledon-Finale 2017: Roger Federer will Rekord gegen Marin Cilic

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Wimbledon-Finale 2017: Roger Federer will Rekord gegen Marin Cilic

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Federers letzter Traum

Roger Federer ist wie auf Schienen ins Finale eingezogen und will sich zum doppelten Rekordmann krönen. Doch es droht ein "unwirkliche Leistung".
TENNIS-GBR-WIMBLEDON
TENNIS-GBR-WIMBLEDON
© Getty Images

Roger Federer braucht Geduld, wenn er durch den All England Club im Londoner Südwesten läuft. An jeder Ecke lauern die Autogrammjäger und Selfie-Knipser, selbst in den abgesperrten Bereichen ist der Schweizer nicht vor ihnen sicher. Als jüngster Edelfan entpuppte sich Thomas Tuchel, vor Kurzem von Borussia Dortmund geschasster Fußballtrainer mit viel freier Zeit.

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Auch ihm widmete Federer einen Moment, legte den Arm um Tuchel und lächelte in die Kamera. Von Stress oder Anspannung war keine Spur, dabei steht Federer kurz vor der Erfüllung seines letzten Karriere-Traums. Nur noch ein Sieg am Sonntag, seinem elften Finale in Wimbledon, (ab 15 Uhr im LIVETICKER) fehlt ihm zum historischen achten Titel in Wimbledon. 

Federer muss nur noch Marin Cilic besiegen, um als alleiniger Rekordhalter in die Geschichtsbücher des ältesten und bedeutendsten Tennisturniers der Welt einzugehen und dem Einzug in die Unsterblichkeit an der Church Road. Gleichzeitig wäre er auch der älteste Sieger in der langen und traditionsreichen Historie des All England Club.

"Ich liebe dieses Turnier"

"Es macht mich wirklich glücklich, in Wimbledon Geschichte zu schreiben. Das ist eine große Sache", sagte Federer, als müsste er seine Lockerheit im Angesicht der immensen Bedeutung seines sportlichen Schaffens erklären. "Ich liebe dieses Turnier. Alle meine Träume als Spieler sind hier Wirklichkeit geworden", sagte er: "Eine weitere Chance auf den achten Titel zu haben, wieder so nah dran zu sein, ist ein tolles Gefühl."

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Die Bilder von Wimbledon 2017

Federer genießt den Moment, das ist offensichtlich. Er fühlt sich nach sechs Siegen ohne Satzverlust in Folge federleicht, die Nervenprobe gegen den Tschechen Tomas Berdych (7:6, 7:6, 6:4) hat ihm zusätzliches Selbstvertrauen verliehen. Seine bald 36 Jahre, mit denen er der älteste Finalist in Wimbledon seit 1974 ist, sind ihm auf dem Platz nicht anzumerken. "Er macht nicht den Eindruck, dass er älter oder langsamer wird", lobte Berdych.

Sicherlich profitiert Federer auch vom Auslassen der Sandplatzsaison. Alles war ausgerichtet auf einen erneuten Wimbledon-Erfolg beim Schweizer. Vor allem bei den Big Points ist der 36-Jährige nicht zu knacken. Gegen Berdych behielt er zweimal im Tiebreak die Nerven und holte sich im dritten Satz, im siebten Spiel, das entscheidende Break.

Federer ist gewarnt vor Cilic

Trotz seiner bisherigen Überlegenheit vermittelt Federer aber auch nicht den Eindruck, irgendjemanden zu unterschätzen, erst recht nicht seinen Finalgegner Cilic (28). Die Erinnerungen an den 1,98 m großen Kroaten haben sich eingebrannt. Auf dem Weg zu seinem bislang einzigen Grand-Slam-Titel bei den US Open 2014 schoss Cilic den hochfavorisierten Federer im Halbfinale vom Platz, eine "unwirkliche" Leistung, wie Federer sagt. Im vergangenen Jahr hatte Cilic im Viertelfinale von Wimbledon drei Matchbälle, ehe sich Federer befreite.

"Ich muss hochkonzentriert sein im Finale, es ist nicht so, dass mir der Titel wie ein Geschenk in den Schoß fällt", warnte der Schweizer vor seinem Kontrahenten.

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"Ich glaube definitiv daran, dass ich ihn schlagen kann, wenn ich meine Stärken ausspiele", sagte Cilic: "Aber ich weiß, dass ich einen hohen Berg erklimmen muss. Roger spielt derzeit vielleicht das beste Tennis in seiner Karriere."

Er selbst wirkte im Viertelfinale gegen den Luxemburger Gilles Muller und im Halbfinale gegen Sam Querrey aus den USA (6:7, 6:4, 7:6, 7:5) in einigen Momenten verkrampft, die Chance auf sein zweites Majorfinale schien seine mächtigen Grundschläge zu lähmen. Dass der Außenseiter im Finale nichts zu verlieren hat, ist daher nicht einmal die halbe Wahrheit. "Wenn ich in Wimbledon gewinne, wird ein Traum für mich wahr", sagte Cilic. Bislang scheint er sich mehr Druck zu machen als Federer.