Der ehemalige Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen steht dem neuen Format des traditionsreichen Teamwettbewerbs im Tennis kritisch gegenüber. "Ich habe lange genug den traditionellen Davis Cup als Spieler gespielt und als Kapitän begleitet. Ich finde die Veränderung nicht gut", sagte der 52-Jährige bei einer Pressekonferenz im Hinblick auf die BMW Open 2019 in München.
Kühnen: Davis Cup verliert Identität
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"Das brisante und spannende am Davis Cup war ja oft, dass du als Gastmannschaft irgendwo hingefahren bist und mit dem Belag und den Bällen zurechtkommen musstest. Du hast vor gegnerischem Publikum gespielt, dafür konntest du zuhause den Belag auswählen. Das war die Seele des Davis Cup", so der Turnierdirektor des ATP-Turniers in München weiter.
Laut Kühnen, der die begehrte Trophäe als Spieler dreimal gewann und die deutsche Davis-Cup-Mannschaft zwischen 2003 und 2012 als Kapitän betreute, verliere das prestigeträchtige Turnier dadurch "seine Identität".
Davis Cup in neuem Format
Nach der radikalen Reform wird der Nationenwettbewerb 2019 in einem neuen Format ausgetragen.
Anstelle von vier über das Kalenderjahr verteilten Runden mit Heim- und Auswärtsspielen in der Weltgruppe gibt es in Madrid erstmals ein Finalturnier für 18 Mannschaften.
Lediglich die erste Runde wird nach dem alten Modus mit maximal vier Einzeln und einem Doppel ausgespielt, wobei die Matches nur noch über zwei Gewinnsätze gehen.
Deutschland in der ersten Runde gegen Ungarn
Die DTB-Auswahl tritt beim Erstrunden-Duell in Frankfurt gegen Ungarn in Bestbesetzung an.
Teamkapitän Michael Kohlmann nominierte für die Partie am 1. und 2. Februar neben Topspieler Alexander Zverev auch Philipp Kohlschreiber, Jan-Lennard Struff, Peter Gojowczyk sowie Doppelspezialist Tim Pütz.
Mit einem Sieg will sich Deutschland für das erstmals ausgetragene Finalturnier Ende November qualifizieren.