Alexander Zverev glaubt fest daran, dass der Wachwechsel im Tennis nur noch eine Frage der Zeit ist.
Zverev kündigt Wachwechsel an
"Ich hatte in diesem Jahr damit gerechnet. Dass zumindest ein junger Spieler ein Grand-Slam-Turnier gewinnt", meinte der Deutsche im Interview mit der Sport Bild.
Die monatelange Pause durch die Coronakrise komme dagegen vor allem der älteren Generation Novak Djokovic (32), Rafael Nadal (33) oder Roger Federer (38) entgegen.
"Weil sie mehr Routine haben und genau wissen, was sie tun müssen. Außerdem sind sie nach der Pause frisch. Die älteren spielen ja auch immer zu Saisonbeginn besser. Wir jungen müssen erst mal in Gang kommen und werden im Sommer oder Herbst besser", sagte Zverev. "Die Pause ist also eher für die älteren ein Vorteil. Aber ich bin mir sicher: Danach kommt der Wachwechsel."
Als mögliche Grand-Slam-Sieger sieht er neben sich selbst Dominic Thiem, Stefanos Tsitsipas und Daniil Medvedev.
Corona-Pause für Zverev "extrem schade"
Die Pause wegen der Coronakrise trifft den 22-Jährigen, der zurzeit Siebter der Weltrangliste ist und bei den Australian Open im Januar das Halbfinale erreichte, hart.
"Ich hätte jetzt viele Punkte gutmachen und bestimmt auf Platz drei oder vier klettern können. Das hätte ich mir zugetraut. (…) Ich bin noch nie so gut ins Jahr gestartet. Mein Spiel war komplett da. Ich hätte bestimmt Masters-Turniere gewinnen können", erklärte er.
Die Unterbrechung sei daher "extrem schade. Aber ich bin zum Glück in dem Alter, in dem ich noch ein paar Jahre vor mir habe."
Zverev würde für einen Neuanfang auch Turniere ohne Zuschauer in Kauf nehmen. "Natürlich spielen wir Tennis für die Fans und Zuschauer im Stadion. Aber am Ende des Tages ist es das Beste, wenn es wieder Live-Sport im Fernsehen gibt. Das ist besser als gar nichts", sagte der Hamburger.
Freundin seit Februar nicht mehr gesehen
Der Weltranglisten-Siebte wohnt mit seiner Familie und seinem Team derzeit in der Nähe von Tampa in Florida, ihm steht ein Tennisplatz und ein Fitnessstudio zur Verfügung.
Neben seinem Bruder Mischa fungieren auch Doppelspieler Marcelo Melo (Brasilien) und Sergey Bubka junior, Sohn der ukrainischen Stabhochsprung-Legende, als Trainingspartner. "Wenn ich drei Monate lang mit der derselben Person spielen würde, hauen wir uns irgendwann den Schläger auf den Kopf", sagte Zverev.
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Seine Freundin Brenda Patea habe er dagegen schon monatelang nicht mehr gesehen.
"Distanz kann Menschen zusammenbringen. Das merken jetzt hoffentlich viele. Ich und meine Freundin, die ich seit Februar nicht mehr gesehen habe, merken das auch gerade. Man lernt jetzt, den Alltag zu genießen. Das war vorher nicht unbedingt immer der Fall."