Alexander Zverev ist bei seiner Mission Titelverteidigung beim Masters-Turnier in Madrid im Viertelfinale gescheitert.
Zverev für faire Geste bestraft
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Der 22 Jahre alte Hamburger unterlag dem anderthalb Jahre jüngeren Griechen Stefanos Tsitsipas trotz seiner besten Vorstellung seit Wochen 5:7, 6:3, 2:6 und wird damit seinen vierten Platz in der Weltrangliste an den Österreicher Dominik Thiem verlieren.
"Natürlich bin ich enttäuscht über diese Niederlage, aber ich hatte auch einen sehr guten Gegner, es gibt nun mal solche Tage", bilanzierte der 22-Jährige nach der Partie.
Obendrein kassierte Zverev eine kuriose Strafe wegen Zeitüberschreitung und war danach außer sich. Beim Stand von 1:1 und 40:40 im ersten Satz ging Tsitsipas an die Seitenlinie, um sich den Schweiß mit einem Handtuch abzuwischen. Derweil wartete Zverev mit dem Aufschlag, bis sein Gegner wieder zurückkehrte und kassierte dafür eine Verwarnung.
Zverev liefert sich Wortgefecht mit Schiedsrichter
"Ich stand hier und habe auf ihn gewartet", sagte ein sichtlich aufgebrachter Zverev in Richtung Schiedsrichter. Der Referee antwortete: "Ich habe ihn angeschaut und er war bereit. Da hattest du immer noch zehn Sekunden." Zverev bat Tsitsipas um Unterstützung, doch der Grieche ignorierte ihn.
Trotz der Pleite zeigte er gegen Tsitsipas sein in diesem Jahr bestes Spiel auf der roten Asche, ein Umstand, der ihn zumindest hoffen lässt. "Ich muss natürlich noch einiges verbessern, aber ich habe ja im Hinblick auf Paris auch noch ein bisschen Zeit", sagte Zverev.
Thiem schaltet Federer aus
Thiem, der 2018 im Finale Zverev unterlegen war, hatte zuvor in einem spektakulären Match Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) 3:6, 7:6 (13:11), 6:4 bezwungen und damit dem 37-Jährigen die erste Niederlage bei seinem Sandplatz-Comeback nach drei Jahren Abstinenz vom roten Belag beigebracht.
Thiem trifft im Halbfinale auf den Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien), dessen Gegner Marin Cilic (Kroatien) am Freitag erkrankt nicht antrat. Tsitsipas, der in der neuen Weltrangliste mindestens auf Platz acht geführt wird, bekommt es am Samstag mit Rafael Nadal (Spanien) zu tun, der 6:1, 6:2 gegen Stan Wawrinka (Schweiz) gewann.
Jener Nadal hatte sich übrigens mal wieder sehr viel Zeit zwischen den Punkten gelassen. Die Regel besagt, dass man 25 Sekunden Zeit hat. Nadal braucht bei seinem Heim-Turnier durchaus häufiger um die 30 Sekunden und erhält keine Verwarnung - im Gegensatz zu Zverev.
Zverev schon nächste Woche in Rom gefordert
Zverev, der im dritten Duell mit Tsitsipas die zweite Niederlage kassierte, muss weiter auf sein erstes Halbfinale in der Sandplatzsaison warten. Beim Masters in Rom in der kommenden Woche, der Generalprobe für die French Open (26. Mai bis 9. Juni), hat er als Vorjahresfinalist erneut viele Weltranglistenpunkte zu verteidigen.
Am Freitag spielte Zverev vor allem im zweiten Satz zeitweise herausragend und sein bestes Sandplatztennis in dieser Saison, in wichtigen Phasen schwächelte er aber. Im ersten Satz kassierte er beim Stand von 5:6 das entscheidende Break zu null. Im dritten Durchgang ließ sich Zverev nach 40:15 den Aufschlag zum 1:3 abnehmen und hatte danach nichts mehr zuzusetzen.